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14. Alpentour Trophy

Der Tscheche Kristian Hynek gewinnt die 2012er-Auflage des Etappenrennens in der Schladmin-Dachstein-Region, Alban Lakata wird Zweiter.
Text: NoMan Fotos: Regina Stanger, Sportograf

Man nehme die großen Namen von Olympiasiegern, Weltmeistern, Crocodile Trophy-Dominatoren (Bart Brentjens, Alban Lakata, Urs Huber), mische dazu die beeindruckenden Zahlen von einem neuerlichen Teilnehmerrekord (336 Voranmeldungen, 300 Starter) und vier anspruchsvollen Etappen durch die Bergwelt der Dachstein-Tauern-Region (215 km/8.800 Hm), würze all das mit Wetterglück (nächtlicher Regen, tagsüber immer sonniger), zahlreichen Mannschafts- und Einzelwertungen (Adventure Trophy, Teamwertung, tägl. Bergwertung, Sportklasse 1 bis 4) sowie Holländern, die noch nie in den Bergen waren, und fertig ist einer der hochkarätigsten, anstrengendsten und abwechslungsreichsten MTB-Events, die Österreich zu bieten hat.

Auch heuer wurde die Alpentour Trophy wieder ihrem Ruf als knackige Ausdauerprüfung der besonderen Art gerecht. Vier Tage lang matchten sich internationale Spitzenfahrer wie Hobby-Biker
auf den spektakulären Strecken von Hochwurzen, Planai, Dachstein und Hauser Kaibling, und kämpften um UCI S1-Punkte, Geld- und Sachpreise oder einfach nur die Sorge, letzte(r) zu sein. Als ob er daran erinnern wollte, dass bei dieser Fahrt durch die Hochburgen des Wintersports auch etliche „weltmeisterliche Pistenkilometer“ unter die Räder kamen, lag der Schnee stellenweise noch knöcheltief, andernorts machten tiefer Boden, eiskalte Flussquerungen oder rutschige Steine und Wurzeln den Sportlern aus 26 Nationen das Leben schwer.
So kräftezehrend der sportliche Teil, so gemütlich das Drumherum: Als Sternfahrt mit Start und Ziel jeweils in Schladming konzipiert, entfiel das ansonsten für Etappenrennen typische, tägliche Kofferpacken. „Kein Hotelwechsel, die Familie kann problemlos mit und dank Bergbahnen oder E-Bike sogar direkt an den Streckenrand, und du lernst total viele Leute kennen“, so die begeisterten Stimmen aus dem Fahrerlager.

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Hynek vor Lakata und Stoll

Den Gesamtsieg holte sich nach zwei Triumphfahrten an Tag 1 und 2 und einer kontrollierten zweiten Hälfte der Tscheche Kristian Hynek. Im Vorjahr noch Vierter, zeigte sich der 32-Jährige Specialized-Pilot nach der Endabrechnung überglücklich: „Das ist der größte Erfolg in meiner Karriere. Die Alpentour Trophy ist eines der wichtigsten MTB-Etappenrennen der Welt und bringt viele UCI-Punkte.“
Ex-Weltmeister Alban Lakata, insgesamt bereits zum fünften Mal am Start und eigentlich angetreten, um nach 2008 und 2009 seinen dritten Gesamtsieg einzufahren, zeigte sich mit dem zweiten Platz Overall ebenfalls zufrieden. „Ich habe noch ein Kilo zu viel um die Hüften und komme bei den langen Bergen noch nicht hundertprozentig zurecht. Aber für die Marathon-Europameisterschaften in zwei Wochen in Tschechien zeigt die Formkurve nach oben.“
Der Lienzer profitierte auch vom Defektpech seines Konkurrenten Urs Huber, der am dritten Tag aufgrund eines Platten den zweiten Zwischenrang an den Topeak Ergon-Racer abgeben musste. Beim Versuch, am Finaltag Silber zurückzuerobern, überdrehte der Schweizer und musste schließlich sogar noch Landsmann Thomas Stoll und den Tschechen Tomas Vokrouhlik im Gesamtklassement den Vortritt lassen. Dahinter kämpfte sich der Grieche Ilias Periklis mit zwei Etappensiegen am dritten und vierten Tag auf Rang sechs.
Überraschungsmann im Peloton war der erst 21-jährige Hermann Pernsteiner. Erstmals bei einem großen Stage Race am Start, schaffte er mit Rang sechs am Finaltag seine beste Einzelplatzierung und belegte insgesamt Platz sieben. "Für mich ist das ein Wahnsinn und nach meinem U23-Vize-Europameistertitel aus dem Vorjahr ein weiterer großer Erfolg“, resümierte der Niederösterreicher.

  • Alban LakataAlban Lakata
    Alban Lakata
    Alban Lakata
  • Kristian HynekKristian Hynek
    Kristian Hynek
    Kristian Hynek
  • Ilias PeriklisIlias Periklis
    Ilias Periklis
    Ilias Periklis
  • Hermann PernsteinerHermann Pernsteiner
    Hermann Pernsteiner
    Hermann Pernsteiner
  • Bart BrentjensBart Brentjens
    Bart Brentjens
    Bart Brentjens
  • Urs HuberUrs Huber
    Urs Huber
    Urs Huber

Bigham unschlagbar

Eine Klasse für sich war Sally Bigham: Die Britin gewann sämtliche Etappen und damit auch die Overall-Wertung. Hinter Lakatas Teamkollegin lieferten sich die Schweizerin Nadia Walker und Monique Zeldenrust aus den Niederlanden einen spannenden Kampf um Platz zwei, den auf der Thürlwand-Etappe die Stöckli-Fahrerin für sich entschied. Als einzige Österreicherin im 13-köpfigen Frauenfeld mischte sich Christina Verhas ins Geschehen. Sie wurde 8. in der Elite-Kategorie.
Bei den Elite Master zeigte der erste Olympiasieger der Geschichte, dass er nach wie vor zu den Schnellsten der Welt zählt. Bart Brentjens sicherte sich mit drei (jeweils äußerst knappen) Tagessiegen vor dem Deutschen Max Fridrich bzw. dem Kärntner Georg Koch den Overall-Titel.
Jan Weevers (NED, Elite Master 45+), Natascha Binder (GER, SK Frauen), Christopher Hausmann (GER, SK1), Martin Feichtegger (AUT, SK2), Reini Woisetschläger (AUT, SK3) und Erich Pross (AUT, SK4) heißen die jeweils Schnellsten der übrigen Kategorien. Die Teamwertungen gingen an Milka Superior (Elite), Uni-Team Cult (Mix) bzw. Alpbachtal (SK), Sieger der im Duo zu absolvierenden Adventure Trophy wurden Klaus Hannawald und Roman Cech (Herren), Christian Helweg und Mikkel Lybäch (Master), Andreas Jocham und Birgit Happendorfer (Mix) sowie Tine Amstrup-Hansen und Anni Plauborg (Damen).

  • Sally Bigham führte das Damenfeld an.Sally Bigham führte das Damenfeld an.
    Sally Bigham führte das Damenfeld an.
    Sally Bigham führte das Damenfeld an.
  • "Die Saubermacher" sammelten den Müll ein."Die Saubermacher" sammelten den Müll ein.
    "Die Saubermacher" sammelten den Müll ein.
    "Die Saubermacher" sammelten den Müll ein.
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