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896 km! Strasser knackt 24h-Weltrekord

896 km! Strasser knackt 24h-Weltrekord

23.03.15 07:52 36.362Text: PM, NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

Klicke für alle Berichte von NoPain
Fotos: Erwin Haiden
Der Steirer Christoph Strasser hat es geschafft: Seit 21. März 2015 liegt der neue 24h-Straßenweltrekord bei 896,173 Kilometer. 23.03.15 07:52 36.418

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23.03.15 07:52 36.41819 Kommentare PM, NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Erwin Haiden
Der Steirer Christoph Strasser hat es geschafft: Seit 21. März 2015 liegt der neue 24h-Straßenweltrekord bei 896,173 Kilometer. 23.03.15 07:52 36.418

Der Steirer Christoph Strasser hat es geschafft: Seit 21. März 2015 liegt der neue 24h-Straßenweltrekord bei 896,173 Kilometer. Für diese Fabelleistung spulte der 32-Jährige seine Runden am Berliner Tempelhof mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 37 km/h und rund 250 Watt Leistung ab. Damit verbesserte er die bisherige Bestmarke des Slowenen Jure Robic aus dem Jahr 2004 klar.

Die Superlative überschlagen sich nach dem geglückten 24h-Weltrekordversuch von Christoph Strasser: Der Ausnahmeathlet pulverisierte die alte Bestmarke von Jure Robic um 56 Kilometer!
Die Zahlen und Fakten sind beeindruckend: Die ersten acht Stunden bewältigte der Steirer mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 40 km/h! "Ich bin nur froh, dass ich das heute geschafft habe. Mein Team hat toll gearbeitet, ihnen gilt neben Specialized, die alles hier in Berlin erst ermöglicht haben, mein großer Dank", so ein erschöpfter Christoph Strasser, der eine Sektdusche im Ziel genoss.

Müdigkeit, Kälte, Zuschauer, ...
Am 20. März um 15:35 Uhr wurde der Weltrekordversuch gestartet. Der Tag fing sehr gut an, die Temperaturen waren ideal und auf der elf Kilometer langen Runde herrschte beinahe Windstille.
"Es lief richtig gut. Das größte Problem in den ersten Stunden waren die tausenden Besucher am Tempelhof. Das war quasi ein Spießrutenlauf gegen Biker, Läufer und auch Kiter. Ich bin froh, dass es zu keinem Unfall kam. Bis auf einen platten Reifen am Samstag gegen 13 Uhr hatte ich auch keine technischen Probleme. Was meinen Körper betrifft, so spürte ich natürlich die Müdigkeit und Kälte. In der Nacht kühlte es auf plus ein Grad ab. Aus mentaler Sicht war ein Problem, dass ich keinen Funkkontakt zu meinem Team hatte. So konnten sie mich nicht, wie zum Beispiel beim RAAM, so richtig pushen", sagte Strasser, der in der letzten halben Stunde doch noch nass wurde, als Regen einsetzte.
Insgesamt stieg Christoph nur zehn Mal vom Rad: vornehmlich für Pinkelpausen, Jackentausch und einen Radwechsel.

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Weitere theoretische Rekorde
Der 24h-Straßenweltrekord zählt zur Königsdisziplin im Ultracycling-Rennsport. Doch auch den 24h-Outdoor-Bahn-Weltrekord, der bei 890 Kilometer liegt, verbesserte Christoph theoretisch um fünf Kilometer. Praktisch nicht, weil er ja auf keiner Freilauft-Bahn unterwegs war.
Zwei weitere Rekorde hätte der Ausnahmesportler überbieten können: Den 200 Meilen Ultracycling Weltrekord von Marko Baloh über 8:17.08 Stunden und den 12-h Weltrekord, ebenso von Marko Baloh gehalten, mit 285.07 Meilen. "Aber diese Rekorde habe ich vorher nicht angemeldet und sie zählen somit nicht. Das macht mir aber herzlich wenig, denn mein großes Ziel war Robics Bestmarke. Und beinahe hätte ich auch die 900 Kilometer geschafft", strahlte Strasser.

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Stundenweltrekordler Brändle zollt Strasser Respekt
Der bisher einzige österreichische Stundenweltrekordhalter Matthias Brändle, der letzten Oktober auf der Bahn knapp 52 Kilometer geschafft hatte (zwischenzeitlich eingestellt), zieht den Hut vor Christoph Strasser:
"Ich habe seine Rekordfahrt mitverfolgt und es ist unglaublich, was er hier geleistet hat: mehr als 250 Watt einen Tag lang durchzuhalten! Ich fahre im Grundlagentempo auch diese Wattleistung, aber nach so sechs Stunden bin ich richtig müde. Ich habe mir Gedanken gemacht, wie es wäre, so einen Rekord zu bestreiten. Aber ich kann mir das aufgrund der mentalen Komponente nicht vorstellen. Das muss für den Kopf brutal hart sein! Und wenn ich mir denke, dass wir zuletzt bei Tirreno-Adriatico an vier Tagen auch 900 Kilometer gefahren sind?! Für mich ist so ein 24h-Weltrekordversuch nicht vorstellbar. Es war eine Wahnsinnsleistung von Christoph."

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Interview (am Tag danach)

Herzliche Gratulation zu deinen beiden Weltrekorden: 24h-Straße und 24h-Outdoor-Bahn. Wie fühlt sich das einen Tag später an?
Naja, Schultern, Oberarme, Trizeps fühlen sich echt ungut an, was wohl in erster Linie daran liegt, dass es saukalt war. Ich wählte absichtlich etwas luftdurchlässiges Gewand, damit ich darunter nicht so extrem schwitze und war deshalb nach dem Rennen schon ziemlich unterkühlt. Mit den Leisten und Adduktoren habe ich keine Probleme, die sind meine Sitzposition von den langen Einheiten am Zeitfahrrad schon gewohnt. Aber der Hintern tut mir schon ordentlich weh, das Sitzen war deutlich unangenehmer als beim RAAM. Man kann sich wegen dem Zeitfahranzug an den empfindlichen Stellen auch nicht eincremen. Beim RAAM kann man ja jederzeit mit einer Ladung "nachschmieren", wenn es unangenehm wird.

Dein Start hat sich um zirka eine halbe Stunde verspätet. Wie kam es zu dieser Verzögerung?
Ich sollte mich wirklich nur aufs Fahren konzentrieren und die Schrauberei meinem Mechaniker überlassen. *lacht* Dieses Mal habe ich erstmals mein Radl alleine zusammengebaut, den Power2Max Leistungsmesser montiert, neue Batterien eingesetzt und alle Schrauben richtig g'scheit gefettet. So weit, so gut ... bis kurz vor dem Start mein Fotograf noch eine Testrunde drehte und ihm - Gott sei Dank - die lockere Tretkurbel auffiel. Großes Drama, Panik, Fehlersuche. Langer Rede kurzer Sinn: Ich habe die Schraube von der Lagerachse fälschlicherweise gefettet und wohl schlecht angezogen, anstatt sie mit Loctite zu fixieren. Und so hat sie sich noch vor dem Start gelockert. Zu allem Übel mussten wir erst das passende Werkzeug auftreiben und am Radl herumschrauben. Die Beteiligten waren ratlos, Sky und RTL glaubten schon, es fände nicht statt. Und das alles ist nur deshalb passiert, weil ich meine Kurbel selber eingebaut hab. Aber so lange ich das Radfahren beherrsche, nehme ich meine Unfähigkeit beim Montieren gerne in Kauf und stehe dazu! *schweigt* Die Strafe war, dass es die letzte halbe Stunde geregnet hat.

Du bist ja wieder mit einem Power2Max Leistungsmesser gefahren. In den ersten Stunden fuhrst du Runden-Durchschnittswerte um die 270 Watt, nach 24 Stunden standen unglaubliche 250 Watt NP Leistung am Tacho. Wie war deine Pacing-Strategie?
Eigentlich wollte ich über den gesamten Zeitraum eine gleichmäßige Leistung abrufen. So habe ich meine Wattwerte stets am Garmin verfolgt, den Runden-Schnitt selber ermittelt und meinen Betreuern per Zuruf mitgeteilt. Nach rund zwei Drittel konnte ich die geplanten Watt nicht mehr ganz halten, aber gegen Ende lief's wieder recht gut. Ob es am Schluss tatsächlich 250 Watt waren, muss ich noch prüfen; über 240 Watt waren es meiner Meinung nach schon. (Anm. d. Red.: vgl. Rundentabelle)

 "Ich sollte wirklich die Schrauberei meinem Mechaniker überlassen."  

Ist eine Veröffentlichung und Analyse deiner Leistungsdaten geplant?
Ich werde Power2Max meine Daten zur Verfügung stellen und wir wollen die Auswertung auf die Homepage stellen. Zuerst müssen wir die verschiedenen Dateien, die auf meinen Garmins (Anm. d. Red.: Straps fuhr mit zwei Rädern, zwei Powermetern und deshalb zwei Garmin Edge-Computern) verteilt sind, in der richtigen Reihenfolge zusammenspielen. Ich habe nur leider beim ersten Garmin die avg mit Null, und beim anderen avg ohne Null eingestellt. Aber die NP sollte ja davon unabhängig sein. Meine FTP ist übrigens bei 380W und daher spuckt die Software einen TSS von 1050 aus, und das bei etwa 78 kg - damit kann jeder für sich überlegen, dass es in etwa 3,2 W/kg Dauerleistung sind.

Wie haben sich die anderen Werte wie Trittfrequenz, Herzfrequenz und Geschwindigkeit über die 24 Stunden verhalten?
Obwohl ich die angepeilten Watt recht lange halten konnte, sank in der Nacht die Geschwindigkeit bzw. der Rundenschnitt. Das lag wohl an der suboptimalen Linienwahl in der Dunkelheit. Natürlich habe ich auch auf den Pulsschlag geachtet, aber der verhielt sich genauso wie beim RAAM. Am Anfang stieg er Stunde für Stunde um ein paar Schläge an und irgendwann ging er nur mehr tendenziell nach unten. In der letzten Stunde, als ich es noch einmal so richtig krachen ließ und die gleichen Wattwerte wie zu Beginn trat, war der Puls ca. 25 Schläge tiefer als üblich. Nachdem ich das aber alles schon vom RAAM her kenne, habe ich eigentlich nur auf die Watt geachtet und ein bisschen in den Körper hineingehört.

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Welche technischen Verbesserungen wurden für das 24h-Projekt vorgenommen?
Mit der Aerodynamik habe ich mich ja schon im Vorjahr beschäftigt, dieses Jahr erstmals auch mit den Reifen. Hier vertraute ich Wolfgang Arenz von Specialized, als er mir die neuen S-Works Turbo Cotton Drahtreifen empfahl. Im Prinzip sind das die gleichen Reifen, die auch Tony Martin letztes Jahr bei der WM gefahren ist. Sie rollen deutlich schneller als meine gewohnten Reifen und picken wie Sau. Bis auf einen Patschen um 13 Uhr aufgrund eines Metallstiftes hatte ich überhaupt keine Probleme und fuhr wirklich deutlich höhere Geschwindigkeiten bei gleichen Watt. Ansonsten hab ich nur meine Sitzposition ein klein wenig verschärft, einen neuen Aerohelm aufgesetzt und mein Paps, seines Zeichens Maschinenschlosser und nicht hilfloser Schrauber-Amateur wie ich, hat mir das Specialized Shiv mit gut funktionierenden Dura-Ace Bremsen gepimped.

Gab's ein spezielles Entertainment zur Überbrückung der langen und teils einsamen Fahrt?
Leider nein, wir hatten ein doppeltes Kommunikationsproblem. Im Auto funktionierte der Internet-Router nicht, und so gab es keinen Live-Stream. Und im neuen Zeitfahrhelm brachten wir unseren Team-Funk nicht unter. So war ich von meinem Team abgeschnitten und wir konnten nur durch Zurufen kommunizieren. Allerdings habe ich durch den Helm und die Haube darunter kaum was von außen gehört. Lautsprecher durften wir nur verwenden, um die Freizeit-Besucher vor dem schnellen Radler zu warnen. Für Musik über die Lautsprecher gab es keine Genehmigung, so hörte ich nur auf moderater Lautstärke meine Lieblingslieder am MP3-Player. Doch gegen Ende hin, als die Marke von Jure geknackt war, war uns das Verbot wurscht. Wir haben dann unsere RAAM-Songs gespielt, das hat mich nochmals zu richtig schnellen Rundenzeiten in der letzten Stunde motiviert und die kälteresistenten Besucher am Tempelhofer Feld haben alle mit uns gefeiert und geklatscht. Das war eine verdammt coole Stimmung am Ende!

Zur Zeit gelingt dir einfach alles. Gehen dir nach drei RAAM-Siegen, RAA-Siegen und dem 24h-Weltrekord langsam die Gegner aus?
Ja, zur Zeit gibt's leider wirklich wenige Konkurrenten, die mir im Nacken sitzen. Die Niederlage gegen Reto Schoch beim RAAM 2012 hat mir zwar eine harte Zeit beschert, aber sie war halt trotzdem wichtig, weil ich daraus viel lernen konnte. Ich würde mir in Zukunft wieder mehr direkte Herausforderer wünschen bzw., dass auch andere Fahrer das mit mehr Aufwand betreiben und nicht nur groß reden.

Matthias Brändle hat dir gratuliert. Habt ihr persönlichen Kontakt und hast du dich mit ihm im Vorfeld unterhalten?
Mein Presseberater Martin Roseneder hat mit ihm gesprochen. Ich hatte leider noch keinen persönlichen Kontakt mit Matthias. Aber ich fühle mich geehrt, dass er meinen Langstrecken-Rekordversuch verfolgt hat und würde mich sehr freuen, mal mit ihm zu plaudern.

 "Ich würde mir in Zukunft wieder mehr direkte Herausforderer wünschen." 

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Leistungsdiagramm

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Rundentabelle

Rundentabelle

RundeRundenzeitGesamtzeitDistanzkm/h / Rundekm/h GesamtWatt / Runde
100:17:1000:17:1011,7341,0041,00276
200:17:1800:34:2823,4640,6940,84275
300:17:0500:51:3335,1941,2040,96277
400:17:1501:08:4846,9240,8040,92272
500:17:1101:25:5958,6640,9640,93276
600:17:0601:43:0570,3941,1640,97276
700:17:0302:00:0882,1241,2841,01278
800:17:1202:17:2093,8540,9241,00273
900:17:0602:34:26105,5841,1641,02278
1000:17:1402:51:40117,3140,8441,00273
1100:17:1903:08:59129,0440,6540,97270
1200:17:1803:26:17140,7740,6940,95275
1300:17:1603:43:33152,5040,7640,93275
1400:17:1604:00:49164,2340,7640,92225
1500:17:5704:18:46175,9739,2140,80281
1600:17:1604:36:02187,7040,7640,80267
1700:18:0504:54:07199,4338,9240,68263
1800:17:4705:11:54211,1639,5840,62270
1900:17:4405:29:38222,8939,6940,57278
2000:17:4705:47:25234,6239,5840,52272
2100:17:5306:05:18246,3539,3640,46271
2200:17:4906:23:07258,0839,5140,42266
2300:18:1306:41:20269,8138,6440,34262
2400:18:0706:59:27281,5438,8540,27262
2500:18:0007:17:27293,2839,1040,23266
2600:17:5407:35:21305,0139,3240,19270
2700:18:0607:53:27316,7438,8940,14262
2800:22:3408:16:01328,4731,1939,73251
2900:18:5308:34:54340,2037,2739,64262
3000:18:2308:53:17351,9338,2939,60256
3100:18:2609:11:43363,6638,1839,55265
3200:17:5409:29:37375,3939,3239,54277
3300:17:5409:47:31387,1239,3239,53267
3400:18:0210:05:33398,8539,0339,52271
3500:19:1310:24:46410,5936,6339,43261
3600:18:0810:42:54422,3238,8239,41266
3700:18:1011:01:04434,0538,7439,40263
3800:20:3611:21:40445,7834,1739,24240
3900:18:4511:40:25457,5137,5439,19249
4000:18:2011:58:45469,2438,3939,17261
4100:18:0312:16:48480,9739,0039,17272
4200:18:3312:35:21492,7037,9439,14253
4300:18:2712:53:48504,4338,1539,11261
4400:19:5713:13:45516,1635,2839,02246
4500:19:1013:32:55527,9036,7238,96240
4600:18:4513:51:40539,6337,5438,93257
4700:19:2914:11:09551,3636,1338,87249
4800:19:1414:30:23563,0936,6038,82247
4900:18:5314:49:16574,8237,2738,78256
5000:18:4415:08:00586,5537,5738,76247
5100:18:4315:26:43598,2837,6138,74234
5200:20:2515:47:08610,0134,4738,64226
5300:19:3916:06:47621,7435,8238,59238
5400:19:0416:25:51633,4736,9238,55253
5500:18:3416:44:25645,2137,9138,54239
5600:18:4917:03:14656,9437,4138,52218
5700:20:1217:23:26668,6734,8438,45224
5800:20:4617:44:12680,4033,8938,36218
5900:20:0218:04:14692,1335,1338,30212
6000:20:0618:24:20703,8635,0238,24233
6100:20:3618:44:56715,5934,1738,17237
6200:18:4919:03:45727,3237,4138,15218
6300:19:3719:23:22739,0535,8838,12201
6400:20:4719:44:09750,7833,8738,04210
6500:20:0920:04:18762,5234,9337,99215
6600:21:5120:26:09774,2532,2137,89210
6700:20:0420:46:13785,9835,0837,84208
6800:19:5721:06:10797,7135,2837,80204
6900:23:0121:29:11809,4430,5837,67208
7000:20:2221:49:33821,1734,5637,62198
7100:20:2822:10:01832,9034,3937,57203
7200:20:4222:30:43844,6334,0037,52201
7300:19:1222:49:55856,3636,6637,51233
7400:20:5323:10:48868,0933,7037,45233
7500:18:3023:29:18879,8338,0537,46262
7600:18:2923:47:47891,5638,0837,47260
7700:12:1223:59:59896,17abbruch37,34264
Analyse der Leistungsdaten

Update Ende April: Christoph Strasser hält den 24h-Weltrekord nun schon seit einem guten Monat und wohl noch für einige Zeit mehr in Händen. Irrsinnige 896 km spulte der Steirer am Flughafen Berlin Tempelhof ab. Sein Ausrüster power2max hat die Rekordfahrt nun analysiert und wir wollen euch die Details nicht vorenthalten. Hier also der Weltrekord in Zahlen:

Der Rekord in Zahlen

Gewicht:78 kgTSS:1050
FTP:380 WattØ Trittfrequenz:
79,6 rpm
Dauer des Rekordversuchs:24 hØ Geschwindigkeit:37,34 km/h
Länge der Runde:11,8 kmØ Leistung:250 Watt
Gefahrene Runden:77Ø NP/Runde:
254 Watt
Ort:Flughafen TempelhofØ Watt/kg:3.2 Watt
Gesamtstrecke:896 kmØ Herzfrequenz:
137 bpm

Zahlen und Fakten schön und gut, aber wie kann man das alles nun interpretieren? Beginnen wir bei der mechanischen Leistung selbst. Eigentlich kalkulierte Strasser mit durchschnittlich 270 Watt, um damit die 900 km Marke zu knacken. Tatsächlich geworden sind es immer noch beeindruckende 250 Watt Durchschnittsleistung (ØP) mit einer normalisierten Leistung (NP) von 254 Watt. Für jene, die mit Leistungsmessung eher weniger am Hut haben: Vereinfacht gesagt schätzt die NP, wie viele Watt man getreten hätte, wäre man über den gesamten Messrahmen hinweg perfekt gleichmäßig gefahren. Dadurch lässt sich vor allem bei Intervallen, im Wind oder auf bergigen Strecken die tatsächliche physiologische Gesamtbelastung viel besser einschätzen, als würde man nur die reine Durchschnittsleistung berücksichtigen.

Wie gut sich Strasser solche Rennen einteilen kann, und vor allem wie konstant er seine Leistung abruft, zeigt die Berechnung des Variabilitätsindex (VI). Dies ist der Quotient aus NP und ØP. Im Idealfall liegt dieser bei 1, man wäre also absolut gleichmäßig gefahren. Nach 24 h lag der VI des Steirers bei 1,01.

  • 896 km! Strasser knackt 24h-Weltrekord

Selbstverständlich ist die Beobachtung der mechanischen Leistung bei so einem Rekordversuch ein wichtiges Element. Allerdings sollte, wie auch im Training, die Herzfrequenz nicht komplett außer Acht gelassen werden. Zusammen mit dem Körpergefühl gibt sie einen kleinen Anhaltspunkt dafür, was bei den getretenen Watt im Körper selbst gerade los ist. Auch wenn diverse Faktoren wie Temperatur, Flüssigkeitsstatus, Cardiac Drift usw. bei der Einschätzung der momentanen Intensität durchaus zu Fehlinterpretationen führen können. Doch das ist ein anderes Thema. Um auf Strassers Herzfrequenzaufzeichnungen zurückzukommen: Während der 24 h hatte er eine durchschnittliche HF von 137 bpm.

Schön zu sehen ist hier das Phänomen des Cardiac Drifts, also des Ansteigens der HF bei länger andauernder Belastung trotz unveränderter Intensität. Während der Steirer mit einer HF von 133 bpm startete, war sie nach 4 h auf 154 bpm angestiegen, und pendelte sich für die nächsten Stunden bei etwa 150 bpm ein.

Erst nach etwa 10 h zeigten sich dann Anzeichen von Erschöpfung, die Herzfrequenz begann zu sinken. In der letzten Stunde konnte sich der RAAM Champion hingegen nochmals richtig motivieren und seinen Körper durch offensichtlich gewaltiges mentales Potenzial und schlaues Hausieren mit den Energiereserven nochmals zu einer Steigerung der HF pushen. Für uns Ottonormalradfaher hätte solch eine abfallende HF in der Regel unweigerlich zum baldigen Belastungsabbruch geführt.

  • 896 km! Strasser knackt 24h-Weltrekord

Bei der tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeit zeigte sich wieder einmal deutlich der Einfluss des Luftwiderstandes. In den ersten Stunden war Strasser noch aerodynamisch optimal gekleidet, startete mit über 40 km/h Schnitt und pendelte sich danach auf etwa 40 km/h ein. Als es Nacht und damit kälter wurde, musste er sich Ärmlinge und Beinlinge sowie ein anderes Trikot überstreifen und verschlechterte so seine Aerodynamik. Besonders gut wird dies ersichtlich, wenn man Geschwindigkeit und Leistung der letzten Stunde gegenüberstellt. Trotz annähernd gleicher Leistung wie am Vortag (etwa 260 Watt) ist die Geschwindigkeit um fast 2 km/h geringer. Wieso das? Durch den einsetzenden Regen wurde eine Regenjacke nötig. Aerodynamik adê.

  • 896 km! Strasser knackt 24h-Weltrekord

Was Christoph Strasser auszeichnet, ist seine Fähigkeit, sich unfassbar lange und konstant in seinem mittleren Intensitätsbereich aufhalten zu können. Mit einer FTP von 380 Watt strampelte er während des Rekordes permanent mit etwa 66 % dieser FTP über das Flugfeld. Für Christoph sind das 3,2 Watt/kg, die er über 24 h aufrechterhalten hat. Doch erst wenn man den Training Stress Score (TSS) betrachtet, der die Gesamtbelastung ganz gut sichtbar macht, wird die Leistung tatsächlich transparent. Mit einem TSS von 1050 entspricht die Rekordfahrt von Strasser etwa der Belastung von drei Alpenetappen der Tour de France! Nur um das ganze Unterfangen in Relation zu setzen: Auf der legendären Etappe nach Alp-D’Huez wurde 2013 für einen gewissen Christopher Froome ein TSS von 341 ermittelt…


Na wenn die S-Works Turbo Cotton Drahtreifen so schnell sind (obwohl der Belag stellenweise so schlecht war) und außerdem "picken wie Sau", dann werd ma die auch einmal testen. Hat jemand Erfahrung damit?

 

Oh!

Lows: Cotton casing is best kept dry, limited flat protection, relatively quick wear.

Buy if: You value performance and ride quality above all else

 

Scheinen grad nicht die robustesten Alltagsreifen zu sein.

Bearbeitet von feristelli
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ich war samstag vormittag kurz zum anfeuern dort - unglaublich großes gelände, wenig anhaltspunkte, kalt windig, dass der regen kommt, war abzusehen. mich hätten da keine 10 pferde aufs rad gebracht. unglaubliche leistung. danach war er sogar so fertig, dass wir ihn zum selberbruzzlerstand auf der berliner fahrradschau schleppen konnten :D

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Na wenn die S-Works Turbo Cotton Drahtreifen so schnell sind (obwohl der Belag stellenweise so schlecht war) und außerdem "picken wie Sau", dann werd ma die auch einmal testen. Hat jemand Erfahrung damit?

 

Oh!

 

 

Scheinen grad nicht die robustesten Alltagsreifen zu sein.

 

24h halten sie eh - wenn man auf keinen nagel fährt :-)

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  • 2 Wochen später...
  • 4 Wochen später...

Super Leistung! war da und hab ihn rumflitzen gesehen. war ganz schön kalt.

 

Ich finde die Angabe FTP: 380 Watt bzw. 5W/kg etwas hoch für einen Ultraradfahrer. Das sind Werte von Radprofis die höchstens 5h Wettkämpfe fahren. Die Spezis des Stundenweltrekords können das ja kaum halten.

 

Habt ihr den Wert von der Software berechnen lassen oder hat Christoph mal einen Stunden maximal Test gemacht? Genauer fuhr er 1h mit 380 Watt im Mittel bzw. 20min mit 400 Watt (CP20)? Die Software ist vielleicht mit der Länge der Belastung überfordert.

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