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Biken am Kronplatz und rund um das Gadertal

Biken am Kronplatz und rund um das Gadertal

15.07.21 08:23 9.733Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Erwin Haiden
Bikepark-Action am Kronplatz, laute Stille hoch über dem Gadertal - im Herzen der Südtiroler Dolomiten können Biker aus dem Vollen schöpfen.15.07.21 08:23 9.973

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15.07.21 08:23 9.97310 Kommentare Luke Biketalker
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Erwin Haiden
Bikepark-Action am Kronplatz, laute Stille hoch über dem Gadertal - im Herzen der Südtiroler Dolomiten können Biker aus dem Vollen schöpfen.15.07.21 08:23 9.973

Alex, Sigi, Christian, Hans, Franz, Richard-Anton, CC Top ... am Südtiroler Kronplatz scheint es in jüngerer Vergangenheit Tradition geworden zu sein, Trailbauer, Grundbesitzer und Wegbereiter kartografisch in die Namensgebung der entstehenden Abfahrtsvarianten einzuschließen. Ob der Crazy Bunny tatsächlich seine Finger beim Entstehen der Jump Line nebst dem flowigen Furcia Trail im Spiel hatte, wollen wir mal offen lassen. Dass sich ein Konsortium aus Tourismus, Bergbahnen und den Gemeinden Bruneck/Reischach, Olang, Percha und St. Vigil in Enneberg des sommers darum annimmt, mit ganzen fünf Liften stolze 16 Trails zum Bike Park Kronplatz zu einen, ist allerdings unstrittiger Fakt.
Vom Bagger planiert oder mühsam von Hand gegraben, endlos lang oder knackig kurz, technisch und von Wurzeln und Felsen durchsetzt oder glatt wie ein Pumptrack, eng verwinkelt, von Anliegern flankiert, sonnig, schattig, süd-, ost- oder nordseitig … you name it, der Kronplatz hat es.
Und die Region rundherum, die hat noch weitaus mehr im Hemdsärmel: Einsame Touren, aussichtsreiche Gipfel inmitten der Dolomiten, einsame Almsteige und herzhafte Küche jenseits der Baumgrenze warten auf Uphill-Willige - den Kronplatz selbstredend stets im Blick.

 Uschi, Franz & Hans 

Drei von vielen Spaßgaranten am Kronplatz
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Einzigartig sanft und kahl drängt sich das Gipfelplateau des Kronplatzes vor das Panorama der mächtigen Dolomiten-Zacken, wirkt ob seiner Silhouette weitaus schmächtiger, als es seine 2.275 Meter vermuten ließen.
Als wir spätabends in Olang eintrudeln, wirft der Berg bereits mächtige Schatten. Umrandet von scharfkantigen Nachbarn wie der Dreifingerspitze, versagen unsere inneren Höhenmesser kläglich. 600, vielleicht 700 Höhenmeter hätten wir dem Anstieg hoch zum Gipfel ins Fahrtenbuch geschrieben - dass es tatsächlich gut 1.200 Höhenmeter zwischen Alpinhotel Keil und Bergstation der Gondel sein sollen?
Würde es uns Gastgeber Lukas nicht bestätigen, die ungläubige Diskussion hätte das gesamte Abendessen überdauert. So stürzten wir uns lieber in das Kartenstudium, schmiedeten Pläne, wie sich das Gros der 16 Trails samt Streifzug durch die Schmankerl der Gastronomie am besten mit unserer der Fotografie geschuldet langsamen Pace vereinen ließen.
16 Trails, teils mit bis zu 1.200 Tiefenmetern - ein Tag scheint dafür fast zu kurz. Von drei Seiten, wenn man so möchte, gelangt man mit Bergbahnen gen Gipfel, gelangt auf ebenso vielen Seiten und einem Vielfachen an Variationen wieder talwärts. Zwei Tage haben wir Zeit, den Kronplatz und sein Umland im Sattel zu erkunden. Einmal, so der Plan, mit Gondel und Lift, einmal aus eigener Kraft.

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 Der Furcia Trail bettelt um die Aufmerksamkeit unserer Seitenstollen. 

Eine geruhsame Nacht und Frühstücksschlemmerei später starten wir am für uns nächstmöglichen Einstiegspunkt zum Gipfel, der Olang I+II. In der modernen Gondel schwerelos bergwärts schwebend, greift uns Dr. Google mit seinem Wissen zur Namensgebung des Kronplatzes altruistisch unter die Arme. Der sagenumwobene Berg liegt im Einflussbereich der ladinischen Sprache, so erklärt es unser Smartphone, heißt dort Plan de Corones und geht wohl auf das alpenromanische Wort „corōna“ und dessen Bedeutung „Felsenterrasse“ zurück.
Dass die Terrasse im Deutschen zum Platz der Krone wurde, steht in engem Zusammenhang zur Fanes-Sage. Einer gewissen Dolasilla diente der Berg ebendort als Krönungsort. Die Sage vom Reich der Fanes gilt als Nationalepos der Ladiner, einer kleinen sprachlichen Minderheit inmitten der wohl schönsten Täler der Alpen.
Ein sanfter Ruck an den Türen der Gondel mahnt uns zum Ausstieg, hektisch das Smartphone in die Taschen steckend, lesen wir gerade noch etwas von wegen Murmeltieren und Adlern. Fanes, Plan de Corones, Einerlei - für uns geht es ans Tagewerk. Der flowige Furcia Trail bettelt um die Aufmerksamkeit unserer Seitenstollen.

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Bike Park Kronplatz - ein Streifzug durch die Küche

Es gibt, wir haben es eingangs bereits erwähnt, wenig, das es im Bike Park Kronplatz nicht gibt. An drei Seiten führen angelegte Bike-Trails ins Tal, überall zeigt sich ein anderer Charakter. Einsteiger kommen hier bei ihren ersten "Gehversuchen" genauso auf ihre Kosten wie erfahrene Biker auf der Suche nach Herausforderungen.

Unangefochtener König unter den Trails am Kronplatz ist natürlich nach wie vor der Herrnsteig. Unter den Freeride-Trails im Alpenraum zählt er zu den Legenden, vereint Technik und Flow auf über acht Kilometern Länge und 1.300 Tiefenmetern zum vielseitigen Abfahrtsspaß. Über der Baumgrenze mittlerweile zum alpinen Flowtrail mit technischem Anspruch über teils ruppigem Untergrund umgebaut, kommt mit dem Erreichen des Waldes beiderseits der Hauptlinie der alte Anspruch wieder in vollen Zügen zutage.
Einst war der Herrnsteig ein zum Biketrail gewandelter Wandersteig, wurde nach und nach "massenkompatibler" entschärft. Heute kommen Liebhaber von Naturtrails auf den mühevoll handgebauten Varianten Franz und Hans (richtig technisch und eher für trockene Bedingungen empfehlenswert) oder Sigi und Telle Line (etwas einfacher) voll auf ihre Kosten. Wurzeln, steile, technische Spitzkehren, teils knackige Gegenanstiege und der eine oder andere Rockgarden verlangen nach smarter Linienwahl und einer ruhigen Hand an der Bremse. Im unteren Teil könnte man dann noch einen Abstecher auf den Enduro-Trail Christian wagen. Alle Routen führen am Ende zur Seilbahn nach Reischach und somit wieder direkt zurück zum Gipfel.
Übrigens: wird der Hunger groß, lohnt ebenfalls eine Fahrt hinunter nach Reischach. Den Tipp auf Pizza und Espresso im urigen Hardimitz'n unweit der Talstation geben wir als vollinhaltliche Empfehlung gerne weiter. Und so g'schmackig, wie die frittierten Kartoffelscheiben als Snack waren, so sehr glauben wir auch an durchaus gelungene Ripperl und Steaks im angeschlossenen Steakhouse.

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Wie ein nicht enden wollender Pumptrack zieht sich der Furcia über 4,7 Kilometer und 540 Tiefenmeter an der entgegengesetzten Talseite hinunter zum Furkelpass. 124 Kurven, zahlreiche Wellen und Sprünge und so gut wie keine Gefahr für harte Unterarme. Ruppig wird der Furcia Trail nur auf den finalen 300 Metern hin zur Seilbahn Ruis. Ansonsten herrscht, vom hochalpinen Dolomitenpanorma bis hinunter in den dichten Nadelwald, der Flow.
Aktive Fahrer - oder jene, die gerade an einer aktiven Fahrweise feilen - kommen hier voll auf ihre Kosten: Über 100 Anlieger, um am Körperschwerpukt zu feilen, zig Sprünge und Wellen, um eine saubere Technik zu forcieren. Varianten wie CC Top und MM Top sorgen für Abwechslung, wem der Sinn nach Airtime steht, der folgt den Schildern mit der Beschriftung Crazy Bunny zur Jump-Line.
Unten am Furkelpass lässt sich's entweder ins Tourennetz einsteigen, oder man bemüht eine der Gondeln der Ruis-Bahn, um erneut bis ganz hinauf auf 2.275 Meter zu gelangen.

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Einsteiger soll der längste der Trails im Bike Park Kronplatz aus der Reserve locken. Sanft gebaute Anlieger und Wellen führen ohne große Überraschungen direkt vom Gipfel über 8,6 Kilometer und 1.115 Tiefenmeter hinunter in den Olanger Ortsteil Gassl.
Vor allem der erste Abschnitt bis zur Mittelstation der Bergbahn Olang 1+2 eignet sich mit kaum angestellten Anliegern und flachen Wellen ideal für Erstversuche am Mountainbike abseits der Forstautobahnen. Taucht der Trail schließlich in die Wälder ab, wird er in seiner Linienführung abwechslungsreicher. Wer es bis hierher geschafft hat, muss sich aber auch vor dem zweiten Abschnitt nicht fürchten. Idyllische Wald- und Wiesenabschnitte laden - bitte abseits des Trails - auch immer wieder zum Innehalten ein.

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Ein Blick auf unsere Checkliste offenbart: Der Tag wurde uns zu kurz. Ein sommerliches Tiefdruckgebiet brachte immer wieder kleine Regenschauer. Perfekt für dramatische Bilder, keine Frage. Dennoch hätten wir Richard-Anton, Uschi, Andreas, dem Piz de Plaies oder dem Korer Trail noch gerne einen Besuch abgestattet. Zwei volle Tage Reisebudget hätte sich der Kronplatz wohl allemal verdient.

Die nassen Sonnenstrahlen waren es aber auch, denen wir abseits der Trails etwas Kultur verdanken durften. Nein, wir waren nicht in Reinhold Messners architektonisch einzigartigem Mountain Museum direkt unter dem Gipfel. Vielmehr zog uns die gewaltige Foto-Ausstellung im Lumen in ihren Bann.
Ebenfalls direkt unter dem Gipfelplateau gelegen, widmen sich dessen 1.800 Quadratmeter in mehreren Etagen einzig und alleine der Bergfotografie. Von ihren Anfängen bis in die Gegenwart finden sich Werke der herausragendsten Fotografen ihrer jeweiligen Zeit. Sehenswert ist auch der kritischer Blick auf die touristische Nutzung der Alpen und die Folgen der Klimaerwärmung.
Technikinteressierte finden außerdem allerlei alte Kameras - wahrlich beeindruckend, welche Massen an Ausrüstung die Pioniere der Bergfotografie schon vor 150 Jahren in entlegenste Gebiete schleppten. Gebiete und Gegenden, deren physische Erreichbarkeit sich unsereins wohl auch ohne 200 Kilogramm an Ausrüstung vielfach nur erträumen kann.

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Streifzug durch die Höhen über dem Gadertal

Enge Kehren, schmale, steile Sträßchen, die mit jedem gewonnenem Höhenmeter hoch über dem Gadertal noch schmäler zu werden scheinen. Das zarte Band aus Asphalt windet sich durch atemberaubend abschüssiges Almenland, säumt scheinbar abgeschiedene Höfe - und soll uns laut Auto-Navi zum Sportplatz von Welschellen führen?
Vor uns tun sich immer mehr der schroffen Dolomiten-Spitzen auf und wir sind heimlich froh, den Höhenunterschied im PKW zu überwinden. Der Parkplatz des besagten Sportplatzes soll ein beliebter Ausgangsort für Touren sein, wir haben uns eben dort für den zweiten Tag unseres Südtirol-Besuchs mit Corinne Promberger von der Bike School San Vigilio Di Marebbe verabredet. Hätten wir nicht die exakten Koordinaten in unser Navi getippt, wir hätten wohl schon längst umgedreht.
Zur Linken massig Festmeter Holz, zur rechten tatsächlich ein gerader Flecken, gerade groß genug für einen Fußballplatz, erwartet uns die junge Südtirolerin bereits voller Tatendrang, als wir staunend am Parkplatz einrollen.

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Forststraßen, Wanderwege und einsame Asphalt-Zubringer gibt es in und um die Dolomiten zuhauf. Offiziell ausgeschilderte Touren findet man zwar auch, zu den wahren Schmankerl der Region gelangt man, wie so oft in den Alpen, allerdings am besten unter ortskundiger Anleitung.
Einen reichen Fundus besagter Tipps hat auch Corinne im Schränkchen, hat sie sich speziell für uns doch eine besonders einsame Runde unweit ihrer Heimatgemeinde ausgedacht. Manch Einheimischen mag die Runde als Maurerberg Runde in Variationen bekannt sein. Wirklich anzufinden ist sie im Detail wohl nur abseits der Weiten des Internets, im verbalen Kontakt zu kundigen Mündern.
Gut 30 Kilometer sollten wir am Ende in den Beinen haben, verteilt auf zwei Stück Kuchen, eine Tasse Espresso, ein gediegenes Mittagsmenü und 1.300 Höhenmeter.

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 Der Klang der Dolomiten 

Ladinisch: So vertraut wie unverständlich

Teils über kaum befahrene Nebenstraßen, teils über Forststraßen, führt uns Corinne entlang saftiger Wiesen und steiler Hänge im welligen Auf und Ab gen Untermoi, erzählt in gestochen scharfem Südtirolerisch von den Tücken ihrer ladinischen Muttersprache.
Ihrer Behauptung, dass Ladinisch, werde es langsam gesprochen, eigentlich recht gut verständlich sei, müssen wir einige Stunden später nach einem beiläufigen Gespräch mit einem Bekannten vehemment widersprechen: Einmal Niederösterreich, einmal Burgenland und einmal Steiermark, rudimentär des Spanischen, Italienischen und Lateinischen mächtig, verstehen gemeinsam kein einziges Wort. Einzig die Verabschiedung erkennen wir, dort aber dann weniger aus sprachlicher Kompetenz denn Körpersprache und Scharfsinn: Die Hand zum Gruß erheben, in den Sattel setzen und davonradeln - dazu braucht es keine Sprachwissenschaft.
Sympathisch, fast schon vertraut, klingt die alte Alpensprache trotz alledem. Vielleicht haperte es ja auch nur an der Bedingung "langsam" ...

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Mit jedem Meter, den wir an Höhe gewinnen, scheinen sich die mächtigen Dolomitengipfel weiter aus den umgebenden Weideflächen und Wäldern zu erheben. Schroffe Wände, spitze Zacken, nackter Fels, der sich aus grünen Hängen schält. Besonders der 2.875 Meter hohe Peitlerkofel rückt in großen Schritten näher, wirkt entlang der alten Rodelbahn hoch zum Würzjoch schon fast zum Greifen nah. Der mächtige Gebirgsstock mit seinem berühmten Doppelgipfel strahlt mit dem blauen Himmel und dem vom Regen des Vortages sommerlich saftig gewordenen Grün der umgebenden Wiesen und Nadelwälder um die Wette, weckt beinahe kanadische Assoziationen.
Ob seiner Randlage und der steilen Nordabbrüche wird der Peitlerkofel von Geologen gerne auch als nordwestlicher Eckpfeiler der Dolomiten bezeichnet - uns dienen seine mächtigen Flanken als südlicher Wendepunkt unserer Tour. Über das touristisch stark frequentierte Würzjoch gelangen wir schließlich über einen kurzen Abstecher vorbei am Würzjochmoos zum Aussichtspunkt am Costàces auf 2.119 Metern und genießen ein weiters Mal den Blick auf den Peitlerkofel.

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Über ein Netz aus einsamen Forststraßen führt uns Corinne schließlich nach einer kurzen Abfahrt nochmals rund 300 Meter hoch zur Maurerberghütte. Knödelvariation, Röstkartoffel mit Spiegelei, Wildgulasch mit Bandnudeln - auf knapp über 2.100 Metern Seehöhe geizen weder Küche noch Ausblick mit ihren Reizen.
Hoch über dem Gadertal thront die frisch renovierte Hütte entlang der grasigen Hänge des Maurerbergs. Von der gemütlichen Terrasse bietet sich ein weiter Blick auf den Peitlerkofel und die Aferer Geisler. Auf der anderen Seite des Gadertals drängen sich Kronplatz, Pragser Dolomiten und die sagenumwobende Fanesgruppe in den Blick.

Leicht geschafft - weniger von den Höhenmetern, als von der guten Küche - rollen wir eine gute Stunde später entlang eines welligen Trails mit durchaus technisch knackigen Gegenanstiegen unter dem Maurerberg vorbei und weiter an den Fuß des bis hoch zum Gipfelkreuz bewachsenen Col da Lech. Ein steiler Schotterpfad führt von dort hinauf zum Gipfel, verlangt nach übermäßig guter Kondition und Fahrtechnik oder gutem Schuhwerk.
Grasbewachsene, sanfte Bergrücken stehen hier einmal mehr im krassen Kontrast zu den schroffen Bergen rundum. Oben vom Gipfel bietet sich ein 360° Blick, der sich nur schwer in Worte fassen lässt. Von den Dolomiten hinüber nach Bruneck, hinein in das Ahrntal und rüber zu den schneebedeckten Gipfeln der Venedigergruppe sowie den leuchtenden Gletschern der Zentralalpen im Norden reicht die Sicht. Umrandet von dramatischer Wolkenkulisse, weiß das Auge kaum, wo es nun verweilen soll.

 30 km und 1.300 Hm, verteilt auf zwei Kuchen, einen Espresso und ein Mittagsmenü 

Unser Tagespensum
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Nur wenige Fahrminuten vom Gipfel entfernt versteckt sich ein weiteres landschaftliches Highlight hinter den sanften Hügeln und Wellen des Hochplateaus. Zwei Schwäne bewohnen hier jenseits der 2.000er-Grenze ein kleines Holzhäuschen am Ufer des Glittner Sees. Rund um den verträumten Alpensee weiden Kühe, eindrucksvoll spiegeln sich die Felswände des Peitlerkofels in seinen Wassern, leise plätschert ein Bächlen aus dem Überlauf.
Hier am Astjochkamm, zwischen Gader- und Lüsnertal, ist der Tourismus für Dolomiten-Verhältnisse tatsächlich noch so sanft wie der grüne Gebirgszug selbst. Wenn es rund um die Südtiroler Hotspots im Sommer eng wird, flüchten auch Einheimische gern hier in die einsamen Höhen. Ein laues Lüftchen lindert die Hitze des heißen Julitages und treibt den Duft unzähliger Alm- und Wiesenblumen über die Weiden zu uns ans Seeufer. Wie die Schwäne wohl hierher gekommen sind?

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Keine zehn Minuten später sitzen wir bereits am Tisch „Willi“, direkt neben der Sitzgarnitur „Nora“ vor der Welschellener Alm. Die Munt da Rina, wie die Alm im ladinischen Original heißt, liegt auf 1.947 m eingebettet in saftige Almwiesen und alte Zirbenwälder und bietet einen idyllischen Blick hinüber zum Heiligkreuzkofel.
Vor uriger Kulisse serviert Pächterin Bernadetta Knödel, handgemachte Schlutzkrapfen, Hirschgulasch und Bauernspeck, Graukäse, Kaiserschmarren, Alm-Joghurt und selbstgemachte Mehlspeisen - stets überwacht vom gestrengen Blick des Dackels Gaia.

Erst flowig entlang alter Wandersteige durch die Zirbenwälder, später abwechslungsreich über fast vergessene Almwege und wieder zurück auf griffige Steige, leitet uns Corinne über „ihre“ Geheimtipps schließlich zurück gen Parkplatz. Mit dem Flow als Begleiter wedeln wir durch den mitunter dichten Wald, passieren unterwegs immer wieder Kreuzungen zu anderen Trails.
Ob es hier noch viele Varianten für Biker gibt? Das schelmische Grinsen um Corinnes Mundwinkel gibt uns schon ohne Worte die Antwort und weckt unsere Neugier. Vielleicht ja beim nächsten Besuch …

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Good to Know

Unterkünfte und Pakete
Der Hotelverbund der Bike Hotels Südtirol führt eine Auswahl an auf Biker spezialisieren Betrieben in der Region rund um den Kronplatz in seinem Progamm. Weiter Infos zur Region und zu den Angeboten unter www.bikehotels.it.

Bike Park Kronplatz
Auf drei Talseiten bietet der Bike Park Kronplatz mit nur einer Karte Zugang zu insgesamt 16 Trails und fünf Seilbahnen. Tagesticktes für die Sommersaison 2021 liegen bei 39 Euro für Erwachsene und 27 Euro für Kinder (1.1.2005). Mehrtagespässe stehen ebenfalls zu vergünstigten Konditionen zur Wahl. www.freeride-kronplatz.com

Gondel Kronplatz 2000 – Reischach
05.06. – 02.07.2021 | täglich | 9.00 – 17.00 Uhr
03.07. – 26.09.2021 | täglich | 9.00 – 18.00 Uhr
27.09. – 17.10.2021 | täglich | 9.00 – 17.00 Uhr
Tel. +39 0474 548225
skipass@kronplatz.group

Gondel Ried/Gipfelbahn – Percha
03.07. – 26.09.2021 | täglich | 9.00 – 18.00 Uhr
Tel. +39 0474 548225
skipass@kronplatz.group

Gondel Olang 1+2 – Olang
26.06. – 26.09.2021 | täglich | 9.00 – 17.00 Uhr
Tel. +39 0474 592035
olang@kronplatz.org

Gondel Ruis – Furkelpass
05.06. – 13.06.2021 | Fr + Sa+ So | 9.00 – 17.00 Uhr
18.06. – 26.09.2021 | täglich | 9.00 – 17.00 Uhr
01.10. – 17.10.2021 I Fr + Sa + So | 9.00 – 17.00 Uhr
Tel. +39 0474 501131
sanvigilio@kronplatz.org

Gondel Piz de Plaies – St. Vigil
03.07. – 26.09.2021 | täglich | 9.00 – 17.00 Uhr
Tel. +39 0474 501131
sanvigilio@kronplatz.org

Touren rund um das Gardertal
www.mtb-sanvigilio.it

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  • 4 Monate später...
Wir waren direkt beim Lift im Garni Schorneck untergebracht. Günstige Frühstückspension von netten Leuten, Bikes durften wir in der Garage abstellen. Nach St. Virgil sind es halt 30-40min mit dem Auto.

 

 

Danke für den Tipp, schau ich mir an…is auch schön „Zentral“ für meine Pläne.

Ich weiß nämlich noch nicht ob wir nach dem Tag am Kronplatz dann Fanes-Sennes oder Gegend 3 Zinnen/val di Landro was machen. Oder sogar Beide machen.

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Danke für den Tipp, schau ich mir an…is auch schön „Zentral“ für meine Pläne.

Ich weiß nämlich noch nicht ob wir nach dem Tag am Kronplatz dann Fanes-Sennes oder Gegend 3 Zinnen/val di Landro was machen. Oder sogar Beide machen.

 

Sag bescheid, falls du eine Alternative findest und was ihr dort so macht. Wir wollen dort auf jeden Fall nochmal hin, die Gegend 3 Zinnen fehlt uns auch noch.

 

Übrigens ist 1min zu Fuß vom Schorneck wohl das beste Lokal in der Gegend (Pizzaria und mehr). Unbedingt vorher reservieren, wenn ihr zu Tourismus-Zeiten dort seid.

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Ich plane mit meinen Brüdern dort ein verlängertes WoEnd. 1-2 Tage Kronplatz abgrasen und dann die Klassikertour dort von St Vigil Sennes und eh schon wissen. Hat hier jemand einen guten Tipp für eine Unterkunft. Aber nix 4 Sterne, eher eine flauschige Pension oder ähnliches.

 

Wir warn immer beim Hochgruber in Reischach. zu Fuß 2min zum Lift und 1min zur Hardimitzn.

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