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Canyon Ultimate CF SLX 9.0: nach 10.000km

Der Elite-Langzeittest des Canyon-Renners in der Saison 2011/2012. Zwischenstand nach 10.000 Kilometern.
Text: Flash82 Fotos: Julia B.

In diesem Jahr wagte ich mich erstmalig in die Kategorie Elite. Ausgerüstet mit der Rennmaschine von Canyon erwartete ich gespannt und voller Vorfreude die ersten Rennen der Saison.

Die Umstellung war enorm - deutlich längere Rennen, viel höheres Tempo und ein durchgängig hohes Niveau der Teilnehmer. All dies machte es mir nicht gerade leicht, und es gab sowohl einige Höhen als auch viele Tiefen. Auf ein paar „Highlights“ möchte ich eingehen.

Linz - Leonding - Der erste Renneinsatz

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Bereits Ende März stand mit Linz - Leonding das erste Rennen am Programm. Nervös, ob die Form für mein erstes Cuprennen wohl ausreichen und das Canyon auch im Rennen das halten würde, was es im Training versprach, starteten wir bei kühlen Temperaturen in die Saison. Anfangs war es etwas zu hektisch für mich und ich musste in den ersten beiden Runden mit hohem Krafteinsatz ständig Löcher hinter dem Feld zufahren. Erst danach konnte ich mich an das höhere Niveau gewöhnen und mich im ersten Drittel des Gruppetos behaupten.

Der vom Winter sehr stark mitgenommene Straßenbelag und das Kopfsteinpflaster im Start-/Zielbereich forderten Mensch und Maschine sehr, sodass mich am Ende doch die Kräfte verließen - aber ich konnte dennoch mein erstes Cuprennen ausfahren. Auch wenn ich mit meiner Leistung nicht völlig zufrieden war (auch aufgrund von starken Krämpfen am Ende), konnte das Ultimate SLX seine Robustheit voll und ganz ausspielen! Der steife und zugleich komfortable Rahmen nahm - trotz meiner 78kg und dem teils schlechten Belag - das Rennen mit stoischer Gelassenheit und fühlte sich dabei verdammt schnell an.

Wien - Laßnitzhöhe - Der Wechsel als Scharfrichter

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Bereits zum 21. Mal wurde dieser Radklassiker ausgetragen. Bei perfekten Bedingungen brausten wir vom Parkdeck Fischerpark in Wr. Neustadt Richtung Wechsel. Mit ca. 7km Länge und einer Steigung von etwa 5,5% hätte der Berg nicht allzu schwer sein sollen - jedoch machen nicht nur die topographischen Bedingungen, sondern in erster Linie die Rennfahrer das Rennen schwer. Und so war es dann auch: schnell fand ich mich in der Steigung am Ende des Feldes wieder, wo sich kleine Grüppchen bildeten.

Ich leistete über 20min fast 400W und konnte danach relativ schnell mit anderen wieder auf das Hauptfeld aufschließen. Am Ende konnte ich das Rennen trotz der schwierigen Schlussrunden ausfahren, wenngleich auch etwas abgeschlagen.
Während der Auffahrt und der rasanten Abfahrt ließen mich das geringe Gewicht und das perfekte Handling die Schmerzen etwas vergessen.

ÖSTM Eisenstadt - Der Platzhirsch

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Foto: Paul Iby (ÖRV)

Am 26.06.2011 war es soweit: in Eisenstadt (meiner Heimat) fanden die ÖSTM Straße statt. Bei kalten und nassen Bedingungen wurden wir auf den Kurs geschickt. Ich fühlte mich gut und attackierte mehrmals in der ersten Runde. Tatsächlich konnte ich mich in einer 3er-Gruppe absetzten, doch bei dem sehr hohen Anfangstempo kamen wir nicht weit und wurden am ersten Berg (dem Donnerkirchner) schon wieder gestellt.

Danach machten andere das Rennen, aber ich konnte mich ganz gut im Hauptfeld halten und nach 180 Kilometern im Sprint der Geschlagenen den dritten Platz einfahren, was in der Endabrechnung Platz 25 bedeutete. Auch wenn ich natürlich nichts mit dem Rennausgang zu tun hatte, war ich mit meiner Platzierung sehr zufrieden. Selbst bei den nassen Bedingungen hatte ich in den Abfahrten immer perfektes Feedback vom Rad und konnte mich stets am Limit bewegen, ohne darüber hinaus zu gehen. Das steife Steuerrohr gab selbst im Sprint kein bisschen nach.

Kitzbüheler Horn – Der Kniescheibenbrecher

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Als letztes Cuprennen standen die Zeitfahrmeisterschaften in Tirol am Programm. Weil das Kitzbüheler Horn nur einen Steinwurf entfernt war, entschloss ich mich, eine Erstbesteigung zu wagen. Nur zu dumm, dass ich die Kurbel zum Zeitfahren auf 54/42 umrüstete und diese anschließend in das Canyon einbauen musste.

Anfangs waren 42x28 kein Problem, doch mit zunehmender Zeit musste ich dann an den immer steiler werdenden Rampen richtig kämpfen und vergoss bei sommerlichen Temperaturen einige Liter Schweiß. Bei über 22% Steigung und einer Trittfrequenz von ca. 40U/min konnte ich das Canyon noch einmal auf Herz und Nieren testen und wurde nicht enttäuscht.

Fazit nach 10.000 Kilometern

Canyon Ultimate CF SLX 9.0
Modelljahr:2011
Testdauer:7 Monate (10.000km)
+Seriensieger bei Tourtests
+überragende Fahreigenschaften
+Preis-/Leistungsverhältnis
+sehr gute Verarbeitung
okomfortable Geometrie
-kein Ansprechpartner vor Ort (Versandbike)
-außen verlegte Züge
BB-Urteil:oida, voi leiwand

Die Geometrie des Ultimate fällt aufgrund des langen Steuerrohrs sehr komfortabel aus. Hinzu kommt, dass der Acros Steuersatz mit ca. 2cm sehr hoch baut. Für Personen, die eine sportliche Sitzposition bevorzugen, wäre ein -17° Vorbau empfehlenswert.

Obwohl ich als Rennfahrer schon bewusst einen kleinen Rahmen gewählt habe, hätte ich mir dennoch eine etwas tiefere Position gewünscht - Touren- und Marathonfahrern wird dies jedoch zugute kommen.

Während der gesamten Testdauer hatte ich nur einen Defekt: das hintere Ksyrium SR Laufrad hatte nach 5000km zu knacken begonnen. Dies wurde jedoch schnell vom Mavic-Händler meines Vertrauens kostenlos repariert, sodass ich es nicht zu Canyon einschicken musste.

Nach insgesamt 10.000km oder beinahe 330 zurückgelegten Stunden mit 16 Rennen gibt es nichts auszusetzen. Der Piefke hält, was er verspricht. Niedriges Gewicht, hohe Fahrstabilität, Komfort, top Ausstattung, bestes Preis-/Leistungsverhältnis und perfekte Verarbeitung machen echt viel her. Die schnörkellose Formgebung und der matte Lack werden Puristen begeistern.

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q-rings erfordern eine eingewöhnungsphase, glaub laut hersteller sogar ein paar monate. aber schon nach sehr kurzer zeit merkt man garnicht mehr, dass man ovale blätter fährt. es ist sogar so, dass ich, wenn ich jetzt auf ein rad mit runden blättern steig, keinen unterschied merk. nur wenn ich 1-2 wochen damit fahr, merk ich einen unterschied beim zurückwechseln, allerdings nur bei der ersten ausfahrt.

ob es tatsächlich das leistungsvermögen steigert lässt sich nur sehr schwer beurteilen, jedenfalls hat sich meine durschnittliche trittfrequenz signifikant erhöht und ich merk, dass ich bei niedriger trittfrequenz (z.b. am berg) leichter drehe und explosiver bin. letztendlich muss aber jeder selbst probieren und entscheiden. auf die versprochenen 4% leistungsverbesserung würde ich nicht spekulieren, sonst würds ja jeder fahren. soviel ich weiß fahren nur wenige pro q-rings.

http://www.rotorbike.com/nueva/pdf/Q-Rings_Accelerationefficiency.pdf

ich fahr mitlerweile über ein jahr damit - auf allen rädern

 

pedalieren an sich ist ja schon gelenksschonend, ob q-rings die gelenke noch mehr schonen kann ich dir nicht beantworten.

Bearbeitet von NoFlash
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