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Interview: Teammanager Mario Billich

Von Brotneid, Dinosauriern und Gänsehaut. Das große Hintergrund-Gespräch zur Nachwuchs-Initiative des Muskelkater Genesis Team.
Text: NoMan Fotos: BigAir, MG-Team, Billich (1)

Das Muskelkater Genesis Team geht mit völlig neuer Ausrichtung in die Saison 2012. Bislang Profi-Mannschaft mit Elite-Athleten, wurde von der dreiköpfigen Formation nur Uwe Hochenwarter übernommen. Ihn verstärken vier der talentiertesten Nachwuchs-Fahrer Österreichs: Florian Gruber, Max Foidl, Elias Tranninger, Luca Hautz.
Mit einem mindestens so professionellen Konzept wie Status (die vier Burschen sind bei der UCI als Trade Team gemeldet) will sich die Equipe einerseits mit Uwe Hochenwarter im internationalen Rennzirkus behaupten und im Idealfall für die Olympischen Spiele in London qualifizieren. Andererseits sollen aus den Nachwuchsfahrern die Leistungsträger von morgen geformt werden.
Als Teammanager fungiert der Oberösterreicher Mario Billich. Selbst in den 80er-Jahren Straßenfahrer und vom Fußballer über den hauptberuflichen Tennislehrer bis zum 24H-Rennveranstalter schon auf vielerlei Arten aktiv gewesen, hat sich der 46-Jährige über ein 24H-Hobbyteam und eine ambitionierte XC-Marathon-Equipe vor drei Jahren zur Profi-Mannschaft mit Weltcup-Ambitionen vorgearbeitet.
Im ausführlichen Bikeboard-Interview spricht der auch als ÖRV-Rennleiter tätige Vater zweier erwachsener Kinder über Brotneid, Dinosaurier und Gänsehaut-Feeling, und was ihn entgegen früherer Ansichten dazu bewogen hat, sich für die Jugend zu engagieren.

  • Interview: Teammanager Mario BillichInterview: Teammanager Mario Billich
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Schon vergangenen Herbst hast du gravierende Änderungen angekündigt, nun ist die Katze aus dem Sack: Das Muskelkater Genesis Team ist eine Nachwuchs-Mannschaft geworden. Ist euch das Geld ausgegangen?
Keineswegs! Zumal das Team, so wie es jetzt organisiert ist, gar nicht billiger kommt als zuvor. Um fünf Fahrer kümmern sich zehn Betreuer, das heißt, wir sind 15 Leute in Summe. Man leistet sich da was.

Warum dann die Umstellung auf ein Jugend-Team?
Dazu muss ich ein bisschen ausholen. Vor sechs Jahren habe ich mit zehn 24-Stunden-Spezialisten mein erstes Team gegründet. Das waren Amateure auf hohem Niveau, die schöne Erfolge feiern konnten und auch in der Szene viel bewegt haben. Tatsächlich hat diese Ausrichtung aber keine Früchte getragen, weshalb ich mich mit Fahrern wie Andre Reitmayr, Wolfgang Krenn, Adi Grundner usw. mehr dem Cross Country zugewandt habe. Ehrlicherweise muss man sagen, dass wir auf dem internationalen Parkett lediglich eine Statistenrolle gespielt haben, aber es war dort auf jeden Fall ein netter Einstieg. Mit dem Sponsorenwechsel zu Genesis habe ich beschlossen, die Sache professionell aufzuziehen. Unser eigentliches Zugpferd, Marathon-Staatsmeisterin Monika Schachl, ging uns damals zwar verloren, weil sie ihre Karriere beendete. Dafür kamen wir mit XC-Staatsmeister Hannes Metzler ins Gespräch. Letztlich gingen wir zu fünft und frohen Mutes ins Jahr 2010 und verzeichneten auch gleich gute Erfolge. Dann trennten wir uns jedoch noch während der Saison von Daniel Federspiel, und Wolfgang Krenn wechselte zu Saisonende. Also gingen wir nur mit Hannes, Uwe Hochenwarter und Matthias Leisling durch das Jahr 2011. Insgesamt haben wir bei all diesen Versuchen viel Lehrgeld gezahlt, weil wir das Pferd von oben aufzäumen wollten. Wir wollten über die Weltcups und Topevents den Durchbruch schaffen, statt unten, beim Nachwuchs anzusetzen.

Ereilte dich diese Einsicht bei der Jugend-EM? Da haben ja einige deiner jetzigen Fahrer abgeräumt ...
Nein, die Jugend-EM hat mich in meiner Entscheidung nur bestärkt, sie aber nicht losgetreten. Die Initialzündung für das jetzige Projekt war Elias Tranninger. Der stieß im Vorjahr über Vermittlung unseres Sponsors Uvex zum Team. Wir haben ihn sozusagen als Satelliten mitlaufen lassen, und das hat von Anfang an gut gepasst. Aufgrund dieser positiven Erfahrungen und weil ich mir selbst zuvor auch schon Gedanken zum Thema Nachwuchs gemacht habe, fiel der Entschluss, Anfang 2012 mit einem Jugend-Team durchzustarten.

Also profitiert die Jugend von den Unstimmigkeiten mit den Erwachsenen?
So würde ich das nicht ausdrücken. Und mit Uwe Hochenwarter haben wir ja nach wie vor einen Elite-Fahrer im Team, mit dessen Leistungen und Einstellung wir sehr zufrieden sind und in den wir große Hoffnungen setzen, Stichwort Olympia-Qualifikation. Aber man muss eben auch weiterdenken. Unsere Elite-Athleten sind ein aussterbendes Klientel, Dinosaurier, wie ich zu sagen pflege. Soukup, Lakata, Markt, Metzler ... Über kurz oder lang werden die alle aufhören. Und was kommt dann nach? Momentan sehe ich da nur Alex Gehbauer, eventuell noch Gregor Raggl, aber dann wir die Lüft dünn. Deshalb jetzt: Hauptausrichtung Zukunft.

  • Interview: Teammanager Mario BillichInterview: Teammanager Mario Billich
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Momentan setzt ihr bei den Junioren an. Wird das so bleiben?
Unser Feld ist nicht die Basisarbeit. Wir nehmen Leute ab der Junioren-Kategorie oder dem zweiten U17-Jahr, wobei das nicht heißt, dass wir den in der Nachwuchsarbeit engagierten Vereinen die Talente abspenstig machen wollen. In unser Team aufgenommen zu werden, soll zum Ansporn für junge Fahrer werden. Wir begreifen uns als nächste Stufe in der Jugendförderung und hoffen, dass die Vereine so zu uns reden, wie wir nach oben reden.

Und ab wann redet ihr nach oben? Sprich: Wie lange können die jetzigen Junioren bleiben?
Wir werden die Fahrer definitiv in die U23 begleiten. Der Vertrag läuft vorerst bis 2015. Darüber hinaus gibt es zwei Szenarien: Entweder wir begleiten sie auch in die Elite weiter und gründen zu diesem Zweck ein zweites Team bzw. mischen sie mit den Jungen. Oder wir haben uns in der internationalen Szene so etabliert, dass wir kraft unserer Kontakte die Fahrer in gute Profi-Teams weitervermitteln können.

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Warum soll der Nachwuchs überhaupt zu euch wollen? Was macht denn neben dem Trade Team Status das Besondere des Muskelkater Genesis Team aus?
Dass wir auf höchstem Niveau arbeiten, auch, wenn es junge Leute sind. Wobei das auf mehreren Ebenen passiert. Eine sportliche, eine organisatorische, eine menschliche ...

Fangen wir mit der organisatorischen an.
Adi Grundner hat als Sportlicher Leiter die Führung übernommen und wird nach einer gewissen Einarbeitungsphase das Team auch nach außen vertreten. Ich kümmere mich nur mehr im Hintergrund ums Management. Wir haben zwei Mechaniker, einen Masseur, zwei Trainer - insgesamt wie gesagt zehn Leute, die sich um fünf Fahrer kümmern. Und wir haben eine akribische Saisonplanung. Es gibt keine Zufälle. Für jeden Sponsor-Termin, Renneinsatz, Trainingsaufenthalt gibt es einen Verantwortlichen und fix zugeteilte Begleitpersonen. Denn anders als bei der Arbeit mit Erwachsenen kann ich ja jetzt nicht mehr einfach sagen: Setz' dich ins Auto und komm'.

Apropos sagen: Wie kommuniziert ihr, wie bringt ihr euch auf einen gemeinsamen Wissensstand? Immerhin ist die Mannschaft von Tirol über Oberösterreich bis in die Steiermark verteilt.
Wir sind vernetzt über eine onlinebasierte Plattform, auf die jedes Teammitglied Zugriff hat. Über dieses interne Tool werden Trainingspläne ausgetauscht, Leistungstest-Ergebnisse eingetragen, Renn-Resultate notiert. Sogar ihre Schularbeiten-Noten hinterlegen die Fahrer. Denn die Ausbildung hat ganz klar Vorrang, und wenn mal in der Schule oder beim Biken etwas nicht passen sollte, können wir schauen, ob's vielleicht Zusammenhänge gibt.

Dass Intersport mit seiner Eigenmarke Genesis hinter dem Ganzen steht, ist angesichts des Team-Namens nicht schwer zu erraten. Aber was hat es mit dem Muskelkater auf sich?
Etwas anderes, als die meisten glauben. Die Muskelkater Sports GmbH ist eine Agentur, die sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen in Bewegung zu bringen. Zwischen den Eckpfeilern Sport, Natur und Gesellschaft wollen wir vor allem den Nachwuchs animieren, seine Freizeit wieder vermehrt draußen zu verbringen und Spaß an Bewegung zu haben. Das Team ist sozusagen die Speerspitze für alle mit diesem Anliegen in Zusammenhang stehenden Kommunikationskonzepte. Beispielsweise wird es in eine Kampagne für eine Lehrlingsoffensive eingebunden.

"Wir" heißt in dem Fall, dass du mit von der Partie bist?
Ja. Gemeinsam mit Uwe und dem Geschäftsführer sind wir momentan zu dritt, überlegen aber, noch einen Projektleiter einzustellen.

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Weiter zum Sportlichen: Inwiefern unterscheidet sich hier das Muskelkater Genesis Team deiner Ansicht nach von anderen Mannschaften?
Das ist einer der wesentlichen Punkte. Das Training wird zentral gesteuert. Wenn jeder mit seinem Individual-Coach arbeitet, führt das erfahrungsgemäß zu Schwierigkeiten, denn jeder Trainer vertritt eine andere Richtung und möchte naturgemäß mitreden. Wir erwarten uns homogenere Leistungen und auch mehr Durchgriffs-Möglichkeiten, wenn wir das Coaching zentralisieren.

Und wer hat diese Rolle übernommen? Auf der Team-Homepage schweigt ihr euch darüber noch aus.
Wir konnten zwei echte Koryphäen im Nachwuchsbereich gewinnen und fix verpflichten. Bernd Tauderer (Chefcoach verschiedenster steirischer Jugend-Initiativen, Anm. d. Red.) kümmert sich um die Trainingssteuerung, also vor allem die Erstellung von Trainingsplänen und damit letztlich die Philosophie dahinter. Kurt Exenberger (Leiter der Bikeacademy Anm. d. Red.) ist für die Bike-Beherrschung und Taktik zuständig, also alles „im Feld“. Durch seine jahrelange Arbeit mit Lisi Osl (als ihr allgemeiner und dann Technik-Trainer, Anm. d. Red.) kann er auf einen wahren Schatz an Erfahrungen zurückgreifen.

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Aber dann sind ja erst wieder zwei Köche am Werk ...
Ja, aber zwei, die gemeinsam für alle jungen Fahrer zuständig sind.

Hätte das einer alleine nicht auch geschafft?
Wir wollten unbedingt mit Kurt zusammenarbeiten. Nachdem der aber gemeint hat, dass die Trainingssteuerung nicht seine Stärke sei, sind wir auf diese Lösung gekommen.

Und die beiden kommen einander nicht ins Gehege?
Nein, überhaupt nicht. Zum einen gibt es ja die klare Aufgabentrennung. Und zum anderen ist es wirklich frappierend zu sehen, wie sehr sie auf einer Welle schwimmen. Kurt und Bernd haben einander, bevor sie zugesagt haben, nicht persönlich gekannt. Trotzdem war da ab dem ersten Treffen so viel Herzblut, und die beiden sind so gewillt, sich an einenTisch zu setzen und zu schauen, dass Österreich wieder eine Macht im Mountainbiken wird. Für mich war das wie ein Schlag ins Gesicht.

Inwiefern?
Naja, normalerweise will keiner dem anderen zeigen, wie er arbeitet. Trainer verbergen ihre Erfolgsrezepte gerne in geheimen Schubladen, in die kein anderer einen Blick werfen darf. Bei Kurt und Bernd ist das völlig anders, die wollen wirklich voneinander lernen. Denen ist dieser Brotneid völlig fremd.

Und wie lautet also das Erfolgsrezept dieses Duos?
Da wäre es besser, einen der beiden zu fragen. Aber prinzipiell verfolgen sie einen sehr vielseitigen Ansatz, schicken die Leute jetzt im Winter zum Beispiel Langlaufen, machen viel für die Koordination und Balance. Krafttraining ist auch ein wesentliches Thema. Und sie stehen in ständigem Kontakt mit ihren Athleten. Mindestens einmal pro Woche wird telefoniert und über Gott und die Welt geplaudert, alle 14 Tage kommt ein neuer Trainingsplan. Die Leistungstests absolvieren unsere Fahrer am IMSB in der Südstadt.

Ist auch ein gemeinsames Trainingslager geplant?
Ja, sogar vier. Die dauern je nach Zeitpunkt eine ganze Ferienwoche oder ein Wochenende. Zu jedem Termin gibt's ein anderes Schwerpunkt-Thema. Das erste Trainingslager wurde bereits abgehalten, da stand Krafttraining am Programm, vor allem das Erlernen der richtigen Technik.

Waren die Trainer in die Team-Zusammenstellung eingebunden?
Ja, wir haben uns gemeinsam alle Jungen angeschaut und sie samt ihrem Umfeld bewertet. Elias war, wie gesagt, aufgrund der positiven Erfahrungen und der Akzeptanz, die er in der Szene genießt, Fixstarter. Florian hatte sich vor einem Jahr schon Mal beworben. Bei ihm war die Jugend-EM ausschlaggebend. Wie er dort in seinen jungen Jahren schon mit dem Druck des Lokalfavoriten und Führenden umgegangen ist, war perfekt. Mit Michi Osl waren wir lange im Gespräch. Sie hat sich aber dann im Sinne ihrer Berufsausbildung gegen das Team entschieden, was mir gehörigen Respekt abverlangt hat. Und Luca, unsere Prinzessin, schwebte irgendwie immer in meinem Hinterkopf. Sie ist von ihrem Umfeld bis dato bewusst gebremst worden, damit sie's nicht zu schnell angeht. Kurt hat mir dann erzählt, dass sie ihn schon drei Mal gebeten hatte, ihr Trainingspläne zu erstellen.

Muskelkater Genesis Team 2012

  • Uwe Hochenwarter (Mitte) ist 2012 der einzige Elite-Fahrer und fungiert nebst Aushängeschild in der Team-Kommunikation auch als Vorbild für seine vier neuen, jungen KollegInnen.
    Uwe Hochenwarter (Mitte) ist 2012 der einzige Elite-Fahrer und fungiert nebst Aushängeschild in der Team-Kommunikation auch als Vorbild für seine vier neuen, jungen KollegInnen.
    Uwe Hochenwarter (Mitte) ist 2012 der einzige Elite-Fahrer und fungiert nebst Aushängeschild in der Team-Kommunikation auch als Vorbild für seine vier neuen, jungen KollegInnen.
  • Elias Tranninger Geb.Datum: 17.8.1995 Wohnort: Bad Goisern/OÖ Best of: 2 x 1. Pl. AYC-Technikbewerb 2010; 3 x 1. Pl. OÖ Cup & City KriteriumSteyr, 4 x Top 10 AYC 2011 Ziele 2012: XC-Landes-meister Jun., Top 10 ÖM, Gesamtwertung MLAElias Tranninger Geb.Datum: 17.8.1995 Wohnort: Bad Goisern/OÖ Best of: 2 x 1. Pl. AYC-Technikbewerb 2010; 3 x 1. Pl. OÖ Cup & City KriteriumSteyr, 4 x Top 10 AYC 2011 Ziele 2012: XC-Landes-meister Jun., Top 10 ÖM, Gesamtwertung MLA
    Elias Tranninger
    Geb.Datum: 17.8.1995
    Wohnort: Bad Goisern/OÖ
    Best of: 2 x 1. Pl. AYC-
    Technikbewerb 2010; 3 x 1. Pl. OÖ Cup & City Kriterium
    Steyr, 4 x Top 10 AYC 2011
    Ziele 2012: XC-Landes-
    meister Jun., Top 10 ÖM, Gesamtwertung MLA
    Elias Tranninger
    Geb.Datum: 17.8.1995
    Wohnort: Bad Goisern/OÖ
    Best of: 2 x 1. Pl. AYC-
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    Ziele 2012: XC-Landes-
    meister Jun., Top 10 ÖM, Gesamtwertung MLA
  • Luca Hautz Geb.Datum: 6.8.1996 Wohnort: St. Johann in Tirol Best of: 4. Pl. U17 Jugend-EM, 2. Pl. ÖM XC, 1. Pl. XCO Sölden, 5. Pl. Gesamt-wertung AYC 2011 Ziele 2012: Top 3 U17 Jugend-EM, ÖM,Gesamtwertung AYCLuca Hautz Geb.Datum: 6.8.1996 Wohnort: St. Johann in Tirol Best of: 4. Pl. U17 Jugend-EM, 2. Pl. ÖM XC, 1. Pl. XCO Sölden, 5. Pl. Gesamt-wertung AYC 2011 Ziele 2012: Top 3 U17 Jugend-EM, ÖM,Gesamtwertung AYC
    Luca Hautz
    Geb.Datum: 6.8.1996
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    Luca Hautz
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  • Florian Gruber Geb.Datum: 24.5.1995 Wohnort: Judendorf-Straßengl/ST Best of: 1. Pl. U17 Jugend-EM, ÖM XC und CX,Gesamtw. AYC 2011 Ziele 2012: Top 3 ÖM, Top 5 Gesamtw. MLA, Top 20 bei WeltcupsFlorian Gruber Geb.Datum: 24.5.1995 Wohnort: Judendorf-Straßengl/ST Best of: 1. Pl. U17 Jugend-EM, ÖM XC und CX,Gesamtw. AYC 2011 Ziele 2012: Top 3 ÖM, Top 5 Gesamtw. MLA, Top 20 bei Weltcups
    Florian Gruber
    Geb.Datum: 24.5.1995
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    Florian Gruber
    Geb.Datum: 24.5.1995
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    Ziele 2012: Top 3 ÖM,
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    Top 20 bei Weltcups
  • Max Foidl Geb.Datum: 8.10.1995 Wohnort: St. Johann in Tirol Best of: 3. Pl. U17 ÖM XC, 1. Pl. XCO Sölden, 1. Pl. AYC#4 2011 Ziele 2012: XC-Landes-meister, Top 5 ÖM, Top 10 Gesamtwertung MLAMax Foidl Geb.Datum: 8.10.1995 Wohnort: St. Johann in Tirol Best of: 3. Pl. U17 ÖM XC, 1. Pl. XCO Sölden, 1. Pl. AYC#4 2011 Ziele 2012: XC-Landes-meister, Top 5 ÖM, Top 10 Gesamtwertung MLA
    Max Foidl
    Geb.Datum: 8.10.1995
    Wohnort: St. Johann in Tirol
    Best of: 3. Pl. U17 ÖM XC,
    1. Pl. XCO Sölden,
    1. Pl. AYC#4 2011
    Ziele 2012: XC-Landes-
    meister, Top 5 ÖM, Top 10
    Gesamtwertung MLA
    Max Foidl
    Geb.Datum: 8.10.1995
    Wohnort: St. Johann in Tirol
    Best of: 3. Pl. U17 ÖM XC,
    1. Pl. XCO Sölden,
    1. Pl. AYC#4 2011
    Ziele 2012: XC-Landes-
    meister, Top 5 ÖM, Top 10
    Gesamtwertung MLA
  • Interview: Teammanager Mario Billich

Welche Rolle spielt Uwe Hochenwarter in dieser Konstellation?
Mit seinen bisherigen Ergebnissen ist er für die Jungen zwangsweise der Hero. Und man muss ganz klar sagen, dass man uns bei der Neupositionierung des Teams ohne die Erfolge von Uwe so manches nicht geglaubt hätte. Er absolviert jetzt natürlich sein eigenes Vorbereitungsprogramm für Olympia und trainiert größtenteils alleine. Aber bei vielen Rennen wird er auch gemeinsam mit den Nachwuchs-Fahrern auftreten. Er kommt gut mit den Youngstern zurecht, bringt sich ein und will ihnen etwas vermitteln.

Bei Uwe hofft ihr auf eine Olympia-Qualifikation. Was wird in sportlicher Hinsicht von den Neuzugängen erwartet?
Das erste Jahr soll jetzt vor allem einmal dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Einleben im internationalen Rennzirkus dienen. In Nove Mesto und La Bresse können sie Weltcup-Luft schnuppern und sich auch an das Drumherum inklusive Reisestress gewöhnen. Speziell das erste Junioren-Jahr dient aber vorrangig der Entwicklung. Und wenn die Vier glaubwürdig den Teamgedanken tragen, gibt’s unabhängig von Ergebnissen ohnehin genug zu berichten. Was Uwe betrifft: Sollte es heuer mit der Qualifikation nicht klappen, bekommt er in vier Jahren ja vielleicht noch eine zweite Chance.

Den Teamgedanken tragen? Wie lautet denn der?
Damit wären wir jetzt bei der vorhin angesprochenen dritten Ebene gelandet. Wir möchten neben all dem Sportlichen auch menschliche Werte vermitteln.

Als da wären?
Die Leistungserbringung ist nicht alles. Als Sportler hast du auch gesellschaftliche Verpflichtungen, musst mit deinen Sponsoren umgehen können und wollen. Und du musst in der Lage sein, dir selbst einen Spiegel vorzuhalten und dich und dein Tun ehrlich zu reflektieren. Darüber sollen unsere Fahrer jederzeit mit uns reden können und wissen, dass sie zu uns kommen können, wenn es Probleme gibt.

  • Interview: Teammanager Mario BillichInterview: Teammanager Mario Billich
  • Interview: Teammanager Mario BillichInterview: Teammanager Mario Billich
  • Interview: Teammanager Mario BillichInterview: Teammanager Mario Billich
  • Interview: Teammanager Mario BillichInterview: Teammanager Mario Billich
  • Interview: Teammanager Mario Billich
  • Interview: Teammanager Mario BillichInterview: Teammanager Mario Billich
  • Interview: Teammanager Mario BillichInterview: Teammanager Mario Billich
  • Interview: Teammanager Mario BillichInterview: Teammanager Mario Billich
  • Interview: Teammanager Mario BillichInterview: Teammanager Mario Billich

Das klingt in gewisser Weise nach einem Elternersatz.
Nein, das wollen und können wir natürlich nicht sein. Die erste Anlaufstelle sind und bleiben die Eltern – übrigens auch für uns, Stichwort Fahrtendienst oder Erlaubnis einholen. Das war auch für uns Neuland, in dem wir bislang aber sehr positive Erfahrungen gemacht haben. Aber ich denke doch, dass wir Betreuer (übrigens wurden keine Eltern in den Betreuerstab aufgenommen, weil man auf die bewährte, erfahrene Mannschaft zurückgreifen und die gleiche Behandlung für alle Team-Mitglieder sicherstellen wollte, Anm. d. Red.) mit unserem Blickwinkel, unserer Lebenserfahrung und unserer eigenen sportlichen Vergangenheit dazu beitragen können, dass die künftigen Elite-Fahrer die Leistungsschiene auf eine Art betreten, die ihnen ihre Unbedarftheit erhält.

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Aber ist Unbedarftheit im knallharten Profizirkus, auf den ihr die Fahrer ja vorbereitet, nicht genau kontraproduktiv?
Mit unbedarft meine ich ja nicht unerfahren. Was ich meine ist: Unsere Vier haben völlig andere Ansichten, Voraussetzungen, ein ganz anderes Denken, eine andere Geschichte als die Dinosaurier. Da kommt was anderes nach. Wir arbeiten jetzt seit September mit den Jugendlichen zusammen, und noch immer überkommt mich regelmäßig ein Ganslhaut-Gefühl. Da ist so viel Ehrgeiz, sie stehen dem Ganzen noch so positiv und unverbraucht gegenüber, und geben dem Mountainbike-Sport dadurch ein ganz anderes Gesicht. Und diese Begeisterung müssen wir durch entsprechende Leitung und Schulung erhalten. Uns geht es um den Mountainbike-Nachwuchs, nicht um Befindlichkeiten.

Da schwingt viel Kritik an den arrivierten Fahrern mit. Was genau wirfst du denen vor?

Dass sie sich zum Teil ungeschickt verhalten. Sie wollen alles haben, aber nichts dafür tun. Sponsoren betrachten sie als notwendiges Übel, und dementsprechend ist ihr Umgang mit den Sponsoren meist nicht durchdacht. Das führt dazu, dass sie auf die Schnauze fallen und einer dem anderen seine Leistung, seine Team-Zugehörigkeit oder seinen angeblichen Verdienst neidet, statt, wie gesagt, in den Spiegel zu blicken.

Kein besonders schönes Sittenbild, das du da zeichnest. Und in eine solche Schlangengrube willst du vier nette junge Menschen führen?
Genau darum geht es ja. Wenn man sich darüber austauscht und lernt, sich den Spiegel vorzuhalten, geht es ja auch anders. Unsere Feuertaufe in puncto Umgang mit Sponsoren haben wir übrigens schon bestanden. Bei einer Team-Präsentation in Deutschland vor über 1.200 Leuten haben unsere Youngster ganz ungezwungen Small Talk geführt und sind sehr sympathisch rübergekommen. Nicht, dass wir austauschbare Dummies haben möchten. Die sollen ihre Persönlichkeit ruhig ausleben. Aber diesbezüglich haben wir bei der Fahrer-Wahl wohl wirklich Glück gehabt.

  • Interview: Teammanager Mario Billich
  • Interview: Teammanager Mario BillichInterview: Teammanager Mario Billich
  • Interview: Teammanager Mario BillichInterview: Teammanager Mario Billich
  • Interview: Teammanager Mario BillichInterview: Teammanager Mario Billich
  • Interview: Teammanager Mario BillichInterview: Teammanager Mario Billich

Sponsoren ist ein weiteres gutes Stichwort. Wie schwierig war es, welche für ein Nachwuchsprojekt zu gewinnen?
Leichter, als ich dachte. Mir kommt vor, dass die Sponsoren für Jugend-Initiativen immer aufgeschlossener werden. Man umgibt sich ja gern mit Jüngeren, und es haben alle eine Verantwortung für die Zukunft. Manche investieren sogar lieber in den Nachwuchs, weil bei der Elite ohnehin nichts retour kommt.

Speziell mit Genesis scheinst du unglaubliches Glück zu haben. Erst buttern sie ihr Geld in ein Elite-Team, jetzt schwenken sie mit dir auf den Nachwuchs um. Glauben die alles, was du ihnen einredest?
Mit Genesis habe ich insofern Glück, als sie mir vertrauen. Und ein Produkt ist dann verkaufbar, wenn der Background stimmt.

Aber bei allem Vertrauen: Die Medienpräsenz ist mit Nachwuchsfahrern doch garantiert geringer als mit Elite-Athleten …
Diesbezüglich liegt es an uns, Phantasie zu beweisen und den Medien auch Mut zu machen. Ich bin da aufgrund des bisherigen Feedbacks sehr zuversichtlich.

Abschließende Frage: Wird es bei vier Nachwuchsfahrern bleiben?
Ich persönlich hätte gerne noch ein zweites Mädchen in der Truppe. Frauen beeinflussen das gesellschaftliche Klima meiner Ansicht nach positiv, und sind auch leistungsmäßig interessant. Prinzipiell haben wir langfristige Verträge mit den Trainern und Sponsoren, von daher spricht nichts gegen ein Wachstum. Wir werden auf jeden Fall mit jedem Interessierten reden.

  • Interview: Teammanager Mario Billich

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