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Radsport in Schweden

Radsport in Schweden

28.02.14 08:40 5.292Text: Sarah Herhut/filmblick.netFotos: Milosz_M/shutterstock.com (2)Schweden ist nicht nur die Heimat von Pippi Langstrumpf, Köttbullar und der Modemarke mit den zwei Buchstaben. Auch für Radfahrer hat das Land einiges zu bieten.28.02.14 08:40 5.305

Radsport in Schweden

28.02.14 08:40 5.3051 Kommentare Sarah Herhut/filmblick.net Milosz_M/shutterstock.com (2)Schweden ist nicht nur die Heimat von Pippi Langstrumpf, Köttbullar und der Modemarke mit den zwei Buchstaben. Auch für Radfahrer hat das Land einiges zu bieten.28.02.14 08:40 5.305

Fans von Zweirad-Action können sich in Schweden jede Menge Abwechslung erwarten: Gemütliche Touren auf Radwanderwegen, die sich von Nord nach Süd durch das komplette Land ziehen, zweckentfremdete Ski-Gebiete, die für Mountainbike-Freunde abwechslungsreiche Abfahrten im Gepäck haben, sowie massenweise Veranstaltungen, bei denen Downhiller, Cross Country Biker und alle anderen voll auf ihre Kosten kommen können.

Nachfolgend werden ein paar der zahlreichen Highlights vorgestellt, um allen, die sich mit ihren Rädern auch mal in neue Territorien wagen wollen, einen kleinen Leitfaden an die Hand zu geben. Da die Liste nicht vollständig sein kann, wird versucht, möglichst alle Bereiche zumindest anzusprechen.
Wer damit noch nicht gänzlich zufriedengestellt ist, der kann sich unter www.svenska-cykelsallskapet.se noch ausführlicher über Fahrradtourismus in Schweden im Allgemeinen und bei www.scf.se über Radsport im Speziellen weitere Infos zusammenstellen. Englischkenntnisse sind allerdings in beiden Fällen von Vorteil.

Radfern- und Radwanderwege

Schweden verfügt über ausgezeichnete Möglichkeiten, um das Land in seiner kompletten Vielfalt auf zwei Rädern zu erkunden. Zahlreiche Radfern- und Radwanderwege, die sich kreuz und quer durch das schwedische Königreich schlängeln, bieten bezüglich Länge, Schwierigkeitsgrad und Abgeschiedenheit alles, was das Radlerherz nur begehren kann.

Die Schwedenroute (auf schwedisch Sverigeleden) ist sowohl innerhalb wie auch außerhalb Schwedens unter Fahrradfans bekannt, handelt es sich doch europaweit um eine der längsten nationalen Radwege. Rund 2.590 Kilometer Hauptroute gilt es hier zu bestreiten. Der Sverigeleden führt vom Süden Schwedens (Helsingbord/Ystad) bis in den hohen Norden nach Karesuando.
Wer die Strecke bis ganz nach Norden fährt, befindet sich nun in der historischen Provinz Lappland, kann vermutlich ein paar Elche bestaunen und darf das Gefühl genießen, sich 300 Kilometer nördlich vom Polarkreis zu befinden. Gegenüber vom Fluss, dem Munio älv, befindet sich dann auch gleich Finnland, wo die Tour – vorausgesetzt, man hat die richtige Kleidung mit – auch nahtlos weitergehen könnte.

Neben dem Sverigeleden existieren noch zahlreiche andere Radfern- und Radwanderwege, die wie der Kustlinjen beispielsweise mit 565 Kilometern immer an der Küste entlangführen und neben einer gut händelbaren Strecke auch noch aussichtstechnisch jede Menge Genussmaterial liefern.
Der ADFC bietet unter www.adfc.de zu den verschiedenen Wegen in Schweden noch jede Menge weiterer nützlicher Informationen.

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Mountainbiken im Ski-Gebiet

Ski-Gebiete haben für Sportfreunde nur im Winter was zu bieten? Von wegen! In Åre, dem wohl bekanntesten schwedische Wintersportgebiet, stehen die Lifte auch im Sommer nicht still. Nur, dass sie dann keine Skifahrer, sondern Mountainbiker mit ihren Rädern in die nunmehr grüne Bergwelt transportieren.
Auf 35 verschiedenen Strecken bekommen Cross Country Biker und Downhiller einiges geboten, bis zu 835 Höhenmeter inklusive (einen Plan zu allen verfügbaren Strecken gibt es hier).
1999 wurde in Åre sogar die Mountainbike-WM ausgetragen und jedes Jahr findet dort außerdem das sogenannte Åre Bike Festival mit rund 1.000 Teilnehmern statt. Dort geht es nicht nur in verschiedenen Schwierigkeitsstufen über die unterschiedlichen Pisten, sondern es findet sich auch für jeden Teilnehmer genau der richtige Wettkampf. Ausrüstung und Bikes können auf Wunsch auch geliehen werden, die führenden Top-Marken sind dabei selbstverständlich im Programm. Außerdem bietet sich die Möglichkeit, brandaktuelle Neuheiten auszutesten. Abgerundet wird das Angebot durch jede Menge Livemusik und typische Festivalstimmung.

Gerade das Bike Festival in Åre bietet erfahrungsgemäß massenweise Foto- und Bild-Material für begeisterte Hobby-/Sportfotografen im Sekundentakt. Wer hier teilnimmt und für die richtigen Schüsse sorgt, kann seine besten Sprünge und Augenblicke gleich anschließend rahmen oder, noch besser, als Serie in einem Fotobuch verpacken lassen (verschiedene Angebote bei eigener Motivwahl finden sich etwa in der Hartlauer Fotoworld). Worauf Amateure und angehende Profis hinter der Kamera unbedingt achten sollten, wurde im 1x1 der Radsportfotografie schon einmal kursorisch erklärt.

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Einmal rund um den See

Der Vättersee (auf schwedisch Vättern) ist der sechstgrößte See Europas und ist jedes Jahr für rund 30.000 Teilnehmer der Ausgangspunkt für die sogenannte Vätternrundan, die größte Amateurfahrradtour der Welt. Die Starter müssen sich auf einer 300 Kilometer langen Strecke beweisen – jährlich nehmen Radsfahrer aus über 35 Nationen der Welt teil.
Für dieses Jahr sind die Startplätze für das Hauptrennen zwar schon ausgebucht, aber bei den kleineren Ablegern wie etwa Tjevättern (100 Kilometer) oder Halvvättern (150 Kilometer) sind noch Plätze frei.

Während die großen Rennen um den Vättern ausschließlich für Radsportler ab 18 Jahren zugelassen sind, gibt es zusätzlich den sogenannten Minivättern, bei dem Kinder sich auf kleineren Strecken beweisen können.
Da es sich bei der Vätternrundan um eine Volkstour handelt, werden keine exakten Ergebnislisten erstellt – der Spaß kommt hier eindeutig vor dem Wettkampfgedanken. Trotzdem besteht die Möglichkeit, nach der Zieleinfahrt seine persönlichen Zeiten zu erfragen.
Weitere Infos rund um das Thema Vätternrundan sowie zu allen angeschlossenen Rennen gibt es auf der offiziellen Seite sogar in deutscher Sprache.

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Radsportangebote der Provinzen und Gemeinden

Neben den großen Radfern- und Radwanderwegen, dem Åre Mountainbike Park und der großen Vätternrundan bieten auch einige der schwedischen Provinzen und Gemeinden allerlei Radsportmöglichkeiten vom Feinsten an.
Dank der zugehörigen Informationen für Touristen und Radsportler ist die Erschaffung einen perfekten Symbiose aus Urlaub und Radsport mittlerweile kinderleicht möglich.

In Arvika beispielsweise, einer Gemeinde in der historischen Provinz Värmland, sind Biker aller Art mehr als herzlich willkommen. Von gemütlichen Picknicktouren mit der Familie über anspruchsvolle Mountainbike Routen bis hin zu Rennfahrten hat Arvika jede Menge Abwechslung zu bieten.
Für Mountainbiker finden sich insgesamt sechs Routen im Angebot (einsehbar unter http://bikeinarvika.com/en/mountain-bike/), die in puncto Schwierigkeitsgrad deutlich differieren. Vom Anfänger bis hin zu Vollprofis ist für jeden etwas dabei und auch diejenigen, die sich hin und wieder mal nach ein wenig Abgeschiedenheit und Ruhe auf ihren Strecken sehnen, werden bestens bedient.

Für alle, die es lieber auf die Straße zieht, gibt es in Värmland ebenfalls zahlreiche Optionen, sich richtig auszutoben: Rund um Arvika existieren vier verschiedene Routen auf Straßen, in denen sich nur wenig Autoverkehr blicken lässt. Beim Glasfjorden Runt beispielsweise geht es, teilweise leicht ansteigend, rund um den Fjord.
Jedes Jahr im August findet hier außerdem ein Rennen statt, das schon allein aufgrund der landschaftlichen Reize eine Teilnahme wert ist.

Auch die Provinz Dalarna entwickelt sich in den letzten Jahren immer stärker zum schwedischen Radsport-Mekka. Die Städte Säfsen, Falun, Sälen und Idre haben sich mittlerweile zusammengeschlossen, um ihren Gästen auf zwei Rädern das ultimative Angebot an Strecken bieten zu können: Bis zu 700 Kilometer markierter XC-Strecken, 17 Downhill-Kurse und alles, wonach das Radsportherz sonst noch sucht, lassen sich hier finden (Informationen im Detail gibt's auf http://www.visitdalarna.se/en/Biking-Dalarna-Start/).


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