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Pommes, Bier und Europäische Union

2RadChaot Christian Haberhauer nützt ein neunwöchiges Arbeits-Exil zum Rennradeln in Belgien und zieht Bilanz ...
Text: fred2 Fotos: fred2

Brüssel: EU-Hauptstadt, Bürokraten-Hochburg, Manneken Pis, Bier und Pommes. Aber hat das "Herz Europas" auch für den Rennradler etwas zu bieten? Ein neunwöchiger Praxistest zeigt: Vor allem Kulturinteressierte, Genuss-Radler und Städte-Liebhaber kommen hier auf ihre Kosten, für Bergfahrer hingegen bietet die Hauptstadt Belgiens eher weniger Herausforderungen.

Brüssels Umgebung überrascht mit unzähligen Schlössern, wunderbar gepflegten Gartenanlagen und tausenden dort lebenden Wasservögeln. Zahlreiche mittelalterliche Städtchen laden zum Verweilen ein, ebenso die unzähligen Restaurants.

Auf den ersten Kilometern sticht eines sofort ins Auge: die Radwege! Es gibt sie fast überall, nicht nur im urbanen Dschungel.
Während man am Weg aus der Stadt aufgrund des teils heftigen Verkehrs über die großzügigen und oft baulich von den Straßen getrennt führenden Wege froh ist, verlässt man sie als gelernter Österreicher spätestens ab der Stadtgrenze. Denn einerseits sind die Beläge außerhalb Brüssels radweg-typisch, sprich: schlecht. Und andererseits werden die Radwege dort oft einfach am Gehweg ausgeführt - bei höherem Tempo wenig angenehm.
Während ich anfangs über die mir am Radweg entgegenkommenden Rennrad-Kollegen noch müde lächelte, gab ich den Widerstand nach einem Tag wieder auf. Denn die vierrädrigen Straßen-Mitbenutzer sehen den Radler in ihrem Revier als deutlich größeres Ärgernis als man es hierzulande gewohnt ist. Zumindest beim (langsamen) Bergauffahren verzichtete ich dann meist auf den besseren Straßenbelag und gondelte am roten Radstreifen hinauf.

Neben dieser „Radweg-Regel“ sollte man auch eine zweite beachten, nämlich: „Lass Dein bestes Rad zu Hause.“ Die Straßen in und rund um Brüssel sind zum Teil wie so vieles in Belgien: oft ruppig, provisorisch und desolat, aber mit Charme. Schlaglöcher, Dreck, aber auch wunderschönes Kopfsteinpflaster verlangen Rad und Reifen deutlich mehr ab als die Pisten in Österreich.
Mein Crosser erwies sich so als ausgezeichnete Wahl. Ausgestattet mit einem billigen Laufrad-Satz und recht widerstandsfähigen Slicks (Maxxis Detonator) war das Mares AX1 der ideale Untersatz zwischen Brüssel, Waterloo, Löwen und Mechelen.

Mechelen oder die Studentenstadt Löwen sind für kurze Feierabend-Ausfahrten sehr zu empfehlen. Beide Städte überraschen im Zentrum mit mittelalterlichem Charme und laden auf eine Kaffeepause ein. So fand ich mich – Euro-Krise hin oder her – zahlreiche Male am Löwener Hauptplatz ein, um in einer der zahlreichen Kaffees oder Restaurants eine Pause einzulegen. Die belgische Küche ist eine gute – zum Teil auch deftige - und lässt die Hoffnung auf Gewichts-Reduktion rasch schwinden.
Ebenfalls ein Tipp für einen kurzen Trip ist die Fahrt auf geschichtsträchtigem Boden nach Waterloo. Am Rückweg von der Stätte der Niederlage Napoleons wählte ich eine vermeintlich verkehrsarme Straße und fand mich auf kilometerlangen Pavés wieder. Das Kopfsteinpflaster in recht übler Qualität versprühte den Charme der Frühjahresklassiker.

Bekannt ist die Region nicht nur für ihre Kulinarik und Historie, sondern auch für ihre andauernden Regenfälle. Die Regenjacke einzustecken, ist somit ein heißer Tipp. Gleichzeitig bedeutet ein schwarzer Himmel nicht automatisch Dauerregen, und daher sollte man sich ob tief hängender Wolken nicht davon abhalten lassen, loszufahren.

Mein Fazit: Zum Rennradeln alleine ist Brüssel sicherlich kein Reiseziel, da gibt es Besseres. Wer aber Städtereisen mit seinem Sport verbinden will, der ist in Brüssel und Umgebung gut aufgehoben. Abstecher nach Gent, Brügge, Antwerpen oder an die Nordsee sind in rund einer Autostunde zu machen und auch mit dem Zug oder dem Rad gut bewältigbar. Und auch London oder Paris sind nahe: In nicht einmal zwei Stunden kommt man mit den Superzügen Thalys oder Eurostar von Brüssel aus in die europäischen Metropolen …

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1.) die POMMES sind (fast) überall sehr gut.

Meinem Sohn (3 Jahre) haben sie im "Le Saint Martin", einem kleinen versteckten Beisl, am besten geschmeckt: http://maps.google.at/maps/place?q=restaurant&cid=7620727145088190904

 

Man wartet aber wirklich lange aufs Essen (das auch sonst sehr gut ist, es gibt auch typisch belgische Küche, aber auch internationales) - zahlt sich aber aus. Billig ist es auch - im Vergleich zu sonstigen Brüsseler Lokalitäten.

 

 

2.) PREISNIVEAU ist meiner subjektiven Einschätzung bei Lokal-Besuchen doch deutlich über jenem in Wien, vor allem bei Fleisch und Salat. Sagen auch alle Österreicher in Brüssel, dass man mit rund 1/3 mehr rechnen muss.

Im Supermarkt schätze ich mal, dass es dort 10 bis 20 Prozent teurer ist als in Österreich.

 

 

3.) Für Süßes (Schoko, Pralinen) empfehle ich vor allem "Chocopolis" direkt im Zentrum, hier:

http://www.belgiumchocolates.be/

Aber dafür gibts natürlich zahlreiche Adressen.

 

Sehr zu empfehlen für "Süße" ist auch der Place du Grand Sablon, ebenfalls im Zentrum. Hier kann man - sehr überteuert! - ausgezeichete Sachen bekommen und gemütlich im Cafe sitzen. Der Cappuccino kostet allerdings rund 5 Euro, soweit ich mich erinnere. Zahlt sich aber allemal aus.

 

ich war ein paar Mal im Wittamer (http://www.wittamer.com/en/index.php), vor allem wegen der kleinen Torten, etc.. Es gibt aber eine Reihe von guten Adressen auf dem Platz.

Bearbeitet von fred2
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