×
Schmuggler Freeride Ischgl

Seit jeher erzählt man sich im Paznaun die abenteuerlichsten Geschichten von Schmugglern und Zöllnern im schwer zugänglichen Grenzgebiet. Gar von ganzen Vieherden, die da über die alten Schmugglerwege zwischen dem schweizerischen Samnaun und Tiroler Paznaun hin und her getrieben worden seien, ist die Rede.
Teils aus Armut, teils aus Profitgier riskierten die Einheimischen unter widrigsten Bedingungen beim Schmuggel von Fellen, Butter, Tabak und Alkohol ihr Leben. Nicht wenige kamen in den Schneemassen, die einen großen Teil des Jahres die Hänge der Grenzberge bedecken, zu Tode.
Weit weniger gefährlich und nervenaufreibend, aber gewiss nicht weniger spannend, wird unsere heutige grenzüberschreitende Schmuggler-Tour von Ischgl nach Samnaun.

  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride Ischgl

 Sind's die Murmeltiere oder unsere Lungen, die da pfeifen? 

Überraschung: Gegenanstieg!

Komfortabel schweben wir mit Silvretta- und Flimjochbahn hoch zum Idjoch. Wer früh startet - die Tour ist lang, und man sollte tunlichst nicht zu spät zur Gondel nach Samnaun kommen - tut gut daran, Windjacke oder Ärmlinge mitzuführen. Hier oben auf über 2.700 m kann es auch bei strahlendem Sonnenschein recht frisch werden.
Etwaige Gänsehaut vertreibt der Anstieg zum höchsten Punkt der Tour aber bereits nach wenigen Metern. Auch die Starter des Ischgl Ironbike quälen sich über diese lange und steile Rampe, haben zu diesem Zeitpunkt aber schon etwa 2.000 Hm mehr in den Beinen. Dennoch ist die Verlockung, vom Rad zu steigen und zu schieben groß, ist die Passage doch selbst in der Tourenkarte eindeutig als Schiebepassage vermerkt.

  • Schmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride Ischgl

Per Schotterstraße erreichen wir schließlich die Greitspitze, mit 2.871 m gleichzeitig das Dach der Tour. Vor hochalpinem Bergpanorama, mit Blicken tief in die Schweiz und den letzten Schneefeldern vor Augen, führt wahlweise ein Skiweg oder ein grobfelsiger Wanderweg entlang des Grates wellig weiter zum Salaaser Kopf.
Als kleine Überraschung versteckt sich am Weg noch ein weiterer Gegenstich, der unsere Waden glühen und Lungen pfeifen lässt. Oder kommt das Pfeifen doch eher von einem der vielen Murmeltiere, die über das ganze Gebiet verteilt emsig an ihrem Winterspeck arbeiten?

Den Wanderweg vom Salaaser Kopf würden unsere nordamerikanischen Freunde wohl als Crosscountry Trail bezeichnen. Durch ein ob der vielen Edelweiß nach selbigen benanntes Hochtal führt der Pfad wellig durch Spitzkehren, Erdboden und Geröll. Immer wieder warten kleine Gegenanstiege, kurviges und leicht kupiertes Gelände lädt zum Pumpen ein. Trotz der Höhe umranden saftig grüne Alpenweiden den Trail.

  • Schmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride Ischgl

Wer es nicht allzu wild treibt, kann am Wegesrand etwa auf halber Höhe einen kleinen Moorsee, weiter abseits sodann polsterförmige Gesteinsmassen, die den kleinen Bach überragen, erkennen. Immer wieder ist der Fels, über den wir fahren, von dunkelvioletten Adern durchzogen. Vorbei am Salaaser Eck wird der Trail nochmals anspruchsvoller, das Geröll gröber, bevor uns drei erdige Spitzkehren auf die Planner Salaas spucken.
In der kurzen Schotterauffahrt Richtung Piz Munschuns erinnert uns ein entgegenkommender Geländewagen mit Schweizer Kennzeichen an unsere Grenzüberschreitung. Bald erreichen wir den eigens angelegten Flowtrail, der uns über Anlieger, Stepups und Sprünge mit breitem Grinsen und manch luftlosem Vorderrad hinunter zur Alp Trida führt. Der erst kürzlich gebaute Duty Free Ride hinunter nach Laret wartet mit endlosen Kurven, mal als tiefer Anlieger, mal als etwas rutschige Vorderradfalle nur wenige Meter unter der Alp Trida darauf, abgesurft zu werden.

  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride Ischgl

Jäh beendet ein steiler und grobschottriger Weg den Trailspaß, stattdessen gilt die ganze Aufmerksamkeit nun den herrlich duftenden Bremsen. Der Weg von Laret nach Samnaun begleitet eine kleine Nebenstraße und führt auch direkt zur halbstündlich verkehrenden Doppelseilbahn. Für zollfreies Shoppen müssen noch 20 Minuten hinauf nach Samnaun eingerechnet werden. Ob unserer kleinen Rucksäcke und der Freude an den Trails verzichten wir aber auf dieses Vergnügen und pferchen uns samt der Bikes in die volle Großraumgondel.
Später erzählt man mir, dass man bei gutem Wetter auch auf dem Dach der Gondel aufsteigen kann. Meine Höhenangst weiß derlei Abenteuer jedoch garantiert zu verhindern, mehr noch: Sie lässt mich sogar von der gewaltigen Aussicht aus der hoch über den Hängen schwebenden Seilbahn nur wenig mitbekommen. In meiner Erinnerung existieren nur noch der angestarrte, matt glänzende Nirosta-Boden und die Hintergrundmusik, die mich mehr schlecht als recht von den rundum vernehmbaren, begeisterten Schilderungen unseres Aufenthaltsorts abzulenken vermochte.

  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride Ischgl

Am Ausstieg erwartete uns eine zweite Runde auf dem uns bereits bekannten Flowtrail, an dessen Ende diesmal aber eine Sesselliftfahrt zurück aufs Idjoch erwartete. Auch wenn die Ablenkung durch den querenden Alp Trida Enduro Trail und die umliegenden Gipfel groß ist, macht sich ein Blick nach unten durchaus bezahlt. Unzählige Murmeltiere nennen die Hänge wohl ihr Zuhause, hoppeln über die Hänge und graben an ihren Bauten.

  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl

Von nun an stürzen wir uns über den Velilltrail talwärts. Kurz vor dem Gegenanstieg an der Velillscharte entscheiden wir uns, den Velilltrail über einen flowigen Wanderweg runter zur Idalp zu verlassen. Natürlich kann man auch gleich über die Obere Velillape ins Tal abfahren. Unserem Abstecher zur Vider Alp zu folgen ist aber dennoch empfehlenswert. Frische Burger, Käsejause, Kaiserschmarren und Bauernhofeis auf der großen Terrasse vor dem Streichelzoo, laden zum Verweilen ein.
Einem erneuten Aufstieg zur Velillscharte und damit zurück zum Velilltrail, oder einer Abfahrt über die Paznauner Taja steht mit wiederaufgefüllten Speichern ja nichts mehr im Wege ... oder ist das Sonnenplatzerl doch zu gemütlich?

  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl

Mehr Ischgl

Top gepflegte Skipisten, atemberaubende Abfahrten durch hüfttiefen Pulverschnee, Apres-Ski und Winterromantik. Dies sind wohl Bilder, die einem beim Gedanken an Ischgl automatisch in den Sinn kommen. Doch das Dorf im Tiroler Paznauntal nur auf Wintersport zu beschränken wäre ein großer Fehler, wie uns ein mehrtägiger Besuch bei sommerlichen Temperaturen eindrucksvoll zeigen konnte.
Die umliegenden Berge und Seitentäler des Heimatortes der Ischgl Ironbike bieten ein enorm weitläufiges und ebenso abwechslungsreiches Tourennetz, das selbst vor der Schweizer Grenze nicht Halt machen will. Ob aus eigener Kraft oder mit Liftunterstützung, von hochalpinen Trails bis Waldboden, von fahrtechnisch anspruchsvollen Passagen bis zu angelegten Flowtrails oder Schottertransfers: Sämtliche Vorlieben und Spielarten unseres schönen Sports lassen sich in der Region finden und befriedigen. Allein von Ischgl aus sind 23 offiziell ausgeschilderte Bikerouten erreichbar. Mit Shuttle oder einer kurzen Asphaltpassage über die gut ausgebauten Radwege fernab vom Verkehr Richtung Kappl oder Galtür sind es noch weit mehr.
Unterwegs laden zahlreiche Almen und Hütten zum Verweilen und Krafttanken ein. Und Kraft wird auch bitter nötig, lassen sich doch viele Touren um kleine, liftunterstütze und vor allem lohnende Abstecher erweitern. Ein wenig lifteln, ein wenig treten und ganz viel Trail. Das weitläufige Gebiet will genutzt werden ...

Überhaupt scheint die Region mehr als bemüht zu sein, ihren Sommergästen, vom Wanderer über den Mountainbiker bis hin zum Sommerfrischler, immer ein Eutzerl mehr zu bieten als andernorts. Besonders ersichtlich wird dies mit der Silvretta Card, deren Slogan all inclusive durchaus ernst genommen werden kann. Das Ticket, das jedem Übernachtungsgast kostenlos von der Anreise bis zur Abreise zur Verfügung steht, öffnet die Tür zum Paznauntal. Die Liste der Leistungen ist lang, was für uns Mountainbiker besonders interessant erscheint ist hier kurz zusammengefasst: So können damit sämtliche geöffnete Seilbahnen in Ischgl, Galtür, Samnaun, Kappl und See beliebig oft benutzt werden. Per Bus kann von Landeck bis zu Bielerhöhe geshuttelt, oder mit dem eigenen PKW die Silvretta Hochalpenstraße befahren werden. Nach der Radtour laden dann auch noch sämtliche Frei- und Hallenbäder sowie Badeseen der Region zum Entspannen ein.

Reisezeit:
Ischgl ist als Winterparadies und Schneeloch bekannt. Die Liftanlagen, die auch im Sommer als Aufstiegshilfen für Biker und Wanderer dienen, reichen bis auf eine Höhe von knapp 2.900 m hinauf. Dementsprechend lange kann es dauern, bis der letzte Schnee auf den Bergen verschwunden ist, und dementsprechend früh können auch bereits die ersten Flocken fallen. Im Sommer nehmen die Seilbahnen ihren Betrieb meist Ende Juni/ Anfang Juli auf. Die Bike-Saison endet meist Mitte September. An den tiefer gelegenen Südhängen der Verwallgruppe lassen sich oft schon ab Juni bis in den Oktober Touren realisieren.

  • Schmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride IschglSchmuggler Freeride Ischgl
  • Schmuggler Freeride Ischgl
  • Teile es!

Zur Desktop-Version