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Showroom: Conway RLC FS 7

Showroom: Conway RLC FS 7

25.06.21 07:41 5.887Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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Fotos: Erwin Haiden
Seit der Einführung des WME ist Hersteller Conway gehörig im Aufwind. Smarte Konzepte, gefällige Linien und tadellose Technik stehen auf der Habenseite. Jüngster Wurf: das RLC FS, ein waschechter Racer mit Reserven.25.06.21 07:41 5.919

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25.06.21 07:41 5.9191 Kommentare Luke Biketalker
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Erwin Haiden
Seit der Einführung des WME ist Hersteller Conway gehörig im Aufwind. Smarte Konzepte, gefällige Linien und tadellose Technik stehen auf der Habenseite. Jüngster Wurf: das RLC FS, ein waschechter Racer mit Reserven.25.06.21 07:41 5.919

Während sich die Marketingabteilungen anderer Hersteller mit exklusiven Namensgebungen Nächte um die Ohren schlagen, setzt man bei Conway auf deutsche Nüchternheit im klassischen Stil eines BMW 345i oder Mercedes C 200 CDI. Entsprechend kann der Kenner aus dem Kürzel des Bikes auch gleich die Familie und den Einsatzbereich ablesen.
RLC steht bei Conway für den gepflegten Geländeradsport in Carbon; auch dem feinen, von uns schon mal getesteten Hardtail RLC schlägt dieses Herz in der Brust. Mit dem Kürzel FS hält der gefederte Hinterbau Einzug in die Produktlinie, die Zahl am Ende steht für den Bling-Faktor der Ausstattung.
Unser Conway RLC FS 7 stellt somit das Race-Fully in der Produktpalette dar, bietet 100 mm Federweg rundum, rollt auf 29“ Laufrädern aus dem Karton und kommt als Topmodell „7“ serienmäßig mit RockShox SID SL Select+/SID Luxe Select+ und Sram XX1 Eagle Antrieb.
Was bei Conway neben diversen technischen Details gegenüber der Konkurrenz ebenfalls erfrischend anders von sich reden macht? Mit 4.599 Euro quetscht sich das Topmodell locker unter die 5.000 Euro Grenze.

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Umlenkung, Rahmen und Hinterbau - am RLC FS geht Conway keine Kompromisse ein und fertigt sämtliche Rahmenkomponenten aus Carbon. Ein gefälliges Spiel aus flachem Oberrohr, kräftigem Steuerrohrbereich mit vornehmem Knick, elegant angedeutetem „Sitzdom“ und einem kantigen Unter- und Sitzrohr zeugen von Eigenständigkeit. Ja, es bleibt Geschmackssache, aber im Redaktions-Tenor sticht das Conway optisch überaus positiv aus der Masse hervor.
Im vorderen Rahmendreieck finden bei Bedarf zwei Trinkflaschen Platz - gerade recht für die aktuellen „Zwei-Flaschen-Tage“. Ebenfalls am Bedarf des Nutzers orientiert: Ab Werk stecken im RLC FS leichte Sattelstützen mit 27,2 mm Durchmesser. Fixiert werden diese aber mittels einer Reduzierhülse, denn das Sitzrohr selbst schluckt auch 31.6 mm Stützen. Perfekt also für eine breite Auswahl an modernen Dropper-Posts. Dies passt nicht nur zum sich immer progressiver entwickelnden Crosscountry, sondern auch zum Thema Downcountry und der Freigabe des Conway für Gabeln mit bis zu 120 mm Hub (Serie: 100 mm).

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Den Dämpfer platziert das Entwicklerteam parallel zum Oberrohr, den Hinterbau legt Conway - für ein XC-Fully eher ungewöhnlich - als echten Horst Link aus. Soll heißen, während im Leichtbaubereich für ähnliche Konzepte vielfach auf flexende Kettenstreben gesetzt wird, sitzt in den Kettenstreben des RLC FS ein echtes Lager.
Das minimale Mehrgewicht der Lager opfern die Techniker am Conway der mutmaßlich besseren Performance. Ob bei der minimalen Auslenkung der Lager in diesem Bereich ein Konzept dem anderen tatsächlich spürbar überlegen ist, bleibt wohl eine Frage der Philosophie.

 

Geometrie

  Small Medium Large X-Large
Sitzrohr (mm) 425 465 505 545
Oberrohr (mm) 575 600 625 650
Kettenstreben (mm) 445 445 445 445
Lenkwinkel 69,5° 69,5° 69,5° 69,5°
Sitzwinkel 75° 75° 75° 75°
Reach (mm) 424 449 473 495
Stack (mm) 586 595 604 618
Radstand (mm) 1.119 1.147 1.175 1.203
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Geometrie

449 mm Reach, dazu ein sportlicher Stack von lediglich 595 mm, 75° Sitz- und 69,5° Lenkwinkel, so lesen sich die Eckdaten zu unserem Testrad, dem RLC FS 7 in Medium. Was nebst den Winkeln über alle Größen hinweg gleich bleibt, ist die Länge der Kettenstreben. Mit 445 mm verhelfen sie dem Medium zu tollen Klettereigenschaften, fallen am Papier eine Nuance länger aus als an der Konkurrenz, die sich um die 435 mm bewegt.
Insgesamt, so viel dürfen wir auf den in wenigen Wochen folgenden Test bereits vorgreifen, sitzt es sich mit 180 cm und 75 cm Sitzhöhe bereits am Medium recht sportlich, allerdings nicht überstreckt, sondern durchaus tourentauglich. Für den Race-Einsatz oder in Ergänzung mit der optional möglichen längeren 120 mm Gabel und dem dadurch verkürzten Reach wäre aber wohl ein Large die Größe meiner Wahl geworden. Im sportiven Toureneinsatz und auf abwechslungsreichen Trails bergab fühlt man sich am Medium auch mit meiner „Größe“ sehr wohl und pedaliert vor allem schmerzfrei über weite Strecken.
Eine Probefahrt beim Händler, um die persönlichen Vorlieben zu erfühlen, ist auch hier das Mittel der Wahl.

Tech Specs

Rahmen Conway Fully Carbon RLC Laufräder DT Swiss XR 1700 Spline
Gabel RockShox SID SL Select +, 100 mm Reifen Schwalbe Racing Ray, EVO Addix, Tr. Skin, 60-622
Schwalbe Racing Ralph, EVO Addix, Tr. Skin, 60-622
Dämpfer RockShox SID LUXE Select + Lenker Raceface Next Carbon, Ø 31,8, 720 mm
Kurbel Sram X1 Carbon, Boost DUB, 32 Z Vorbau Raceface Turbine, 31,8 mm
Bremse Sram Level TL 180/160 mm Sattel Conway 1489 super light
Trigger Sram XX1 Eagle Sattelstütze Raceface Next Carbon, 27,2 mm
Schaltwerk Sram XX1 Eagle Gewicht (o.P.) 11,1 kg
Kassette Sram XG 1295 Eagle, 10-52 Z Preis 4.599,95 €
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Dran und Drin

Zum fairen UVP von 4.599 Euro schraubt Conway allerhand feine Ware an sein RLC FS 7. Dem Carbonrahmen zur Seite steht ein äußerst bequemer RaceFace Next Carbon Lenker in 720 mm Breite. Gehalten wird er vom passenden RaceFace Turbine Vorbau, und auch die Carbon-Stütze Next Carbon in 27,2 mm stammt aus dem Hause RaceFace.
Das Fahrwerk, eine SID SL Select+ Gabel mit 100 mm Federweg sowie ein SID Luxe Select + Dämpfer, entstammen den Regalen von RockShox, der Mix aus Sram XX1 Eagle Trigger und Schaltwerk, X1 Carbon Kurbel mit 32er Kettenblatt und 10-52 Z XG 1295 Eagle Kassette sowie die Level TL Bremse mit 180/160 mm Scheiben kommen aus dem selben Konzerndach.
Die DT Swiss XR 1700 Spline Laufräder sind mit 881 g/ 791 g keine Superleichtgewichte, aber doch sehr solide Trainings- und Alltagslaufräder. Mit Carbon ließe sich hier das Gewicht noch drücken, dafür wäre aber wohl auch der faire Preis für das feine Gesamtpaket nicht zu halten. Auf den leider nur 25 mm breiten Felgen halten im Serien-Trimm erfreulich breite 2,35“ Schwalbe Racing Ray/Racing Ralph Bodenkontakt. Sie hätten sich für maximale Performance fast eine 30 mm Felge als Sparringpartner verdient. Aber hier jammern wir schon auf hohem Niveau.
Insgesamt zeigt sich das Conway durchaus fair kalkuliert, in Größe M schlägt es auf unserer Waage bei 11,07 kg aus.

Während ihr diese Zeilen lest, drehen wir bereits fleißig unsere Runden am RLC FS 7 - ein detaillierter Testbericht zu Conways schnellster Waffe folgt in einigen Wochen. Stay tuned …

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