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Sölden Trails

Die Baggerschaufel gräbt sich mit knirschender Unbeirrbarkeit in den steinigen Hang. Kurz rutschen ihre Zähne am Fels ab, gleich darauf jedoch fangen sie sich in der rotbraunen Erde darunter, bohren sich in die Eingeweide des Berges und entnehmen ihm sein Inneres: Steine, Wurzeln, Sand und Gras.
Aus der Gondel haben wir einen wunderbaren Blick auf die Baustelle: der spektakulär in die Bergflanke verkeilte Schreitbagger, einige Schaufeln, eine Scheibtruhe, die gerade als improvisierte Sitzgelegenheit für die pausierenden Arbeiter dient.

In Sölden wird gebaut. Unten im Tal an 1.000 neuen Hotelbetten. Oben am Berg an einer Schipiste. Beim Giggijoch an einer unterirdischen Gondel-Garage plus Versorgungstunnel für das Restaurant. Und dazwischen am nächsten MTB-Trail. Die Arbeiten hierfür nehmen sich im Vergleich zum Rest allerdings relativ harmlos aus.
Ein etwa zwei Meter breites Band haben die Mannen in die Lichtung oberhalb der Liftstütze gegraben. Als Steilkurve kommt es aus dem Wald heraus und windet sich munter weiter. Auch Holzkonstrukte, die einen kleinen Felsen überwinden und zum Springen einladen, sind bereits zu sehen.
Ein erster Flow Trail, genannt Teäre Line, wurde Ende Juni diesen Jahres eröffnet. Etliche weitere sollen folgen, wie unser Guide Christoph von der Bikeschule Ötztal erzählt.

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Klotzen, nicht kleckern. Das war schon immer die Herangehensweise der Ötztaler an ihre Projekte. Ob Skigebiet, Therme oder Tunnel: stets begleiten Superlative wie „bekannteste“, „modernste“ oder „höchste“ die Angebote des von den Stubaier- und Ötztaler Alpen flankierten, 67 Kilometer langen Geländeeinschnitts mit Endpunkt Timmelsjoch, 2.474 m über dem Meer. Hinzu gesellen sich naturgegebene Maxime wie Tirols größter Wasserfall (Umhausen), wärmster Badesee (Piburger See) oder berühmtester Ureinwohner (Ötzi).
Bereits vor Jahren wurde beschlossen, aus dem Ötztal außerdem die beste Bike-Region des Landes machen zu wollen. Ein 1.000 km und 35.000 Hm umfassendes Wegenetz wurde aus dem Boden gestampft, ein Weltcup-Team gegründet, ein XC-Wettkampf der Hors Catégorie etabliert. Aber erst mit Ausrufung der „Bike Republic Sölden“ scheint das Ziel nun tatsächlich in greifbare Nähe zu rücken. Eventuell kommt aber auch einfach die neue Schwerpunkt-Setzung auf Enduro- und Trail-Biker samt Ausrichtung eines ebensolchen Rennens zum idealen – nämlich im Vergleich zu vielen andern MTB-Regionen sehr frühen – Zeitpunkt, wer kann das schon wissen.
Fakt ist: Mit dem zuletzt stark ausgebauten Singletrail-Angebot, dem neuen Flow Trail, dem riesigen Pumptrack „Rolling“ samt Übungsgelände in der Nähe der Gaislachkogel-Talstation und allem, was noch kommen wird, beweist Sölden das richtige Gespür für Biker, die sich vornehmlich bergab zu Hause fühlen. Und wir stürzen uns nun ebenfalls mitten hinein ins Downhill-Vergnügen.

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„Der Trail ist sechs Kilometer lang und hat 130 Kehren“, fasst Christoph nicht ohne Stolz zusammen. Wir stehen am Einstieg der Teäre Line, wo ein gelbes Schild mit etlichen Informationen darauf gemäß der neuen Richtlinien des Tiroler MTB-Modells 2.0 gleich mehrerlei signalisiert. Erstens: Trail für Biker, Wanderer bitte anderswo gehen. Zweitens: Schwierigkeitsstufe rot, also wie beim Schifahren auch mittel (oder in Radler-Latein ausgedrückt: S2). Drittens und grundlegend: Singeltrail.
Das Wort „teäre“ entstammt dem Ötztaler Dialekt und bedeutet „eigenwillig, stur“. Während die Mundart selbst, die 2010 als prägendstes Element der lokalen Identität zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde, für Außenstehende zutiefst unverständlich ist, geht die Übersetzung von teäre ziemlich rasch ins Hirn. Nicht nur, weil beim ersten Anblick des Flow Trails umgehend klar wird, dass sein Bau nach einer Portion Eigensinn verlangte. Auch die Strecke selbst macht spätestens in der zweiten Kurve klar: „Ich gehe meinen Weg.“ Und Mountainbiker tun mehr als gut daran, ihn mitzugehen …

 Sechs Kilometer, 800 Tiefenmeter, 130 Kehren 

Die Eckdaten der neuen Teäre Line
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In weiten Anlegern erst, in engeren Steilkurven dann, windet er sich durch Wiese, Fels und Wald, um schließlich im letzten Drittel auch kleine Hindernisse und Steinbrocken mitzunehmen. Vom ursprünglichen Boden ist unter der planierten Bobbahn anfangs wenig, im unteren Teil deutlich mehr zu sehen. Umso imposanter ragt dafür der ungefähr in der Hälfte platzierte Wallride auf. Für ihn gilt wie für alle anderen Sektionen auch: Alles können, nichts müssen.
Checker nützen schon nach kurzer Zeit jede einzelne der perfekt geshapten Kurven, um Speed aufzunehmen, und jede Welle, um sich abzudrücken. Die Geschwindigkeit macht die Schwierigkeit, und die macht, „oida!“, „huiiii!“, „ah verflixt!“, „pfoah!“ Spaß! Angsthasen warten einfach noch ein wenig zu, rollen fürs Erste vorsichtig durch, testen die Flieh- und Gravitationskräfte nur an und beschäftigen sich vorrangig mit der Aufgabe, die vordere Bremse „um Himmels willen, nicht!“ anzugreifen.
Die einen wie die anderen stehen nach getaner Arbeit und – ja, das ist bei 800 Tiefenmetern völlig legitim – immer wieder auch zwischendurch schwer atmend neben ihrem Rad, um die Beine und Arme auszuschütteln und den Puls zu besänftigen. Nicht selten ergibt sich dabei die Möglichkeit, anderen Fahrern zuzusehen und von ihnen zu lernen: Grundposition, Blickführung, Fersenstellung … je gröber das Gerät und je kompletter die Schutzausrüstung, desto mehr gibt’s meist abzukupfern. Umgekehrt sind aber sogar Anfängern mit Hardtails und viel Zögern zu Beginn bis unten deutliche Fortschritte und vor allem ein dickes, fettes Grinsen anzusehen.

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Im Tal angekommen, kann der Spaß sogleich von vorne losgehen - oder in der Ebene prolongiert werden. Denn dort, wo uns die Teäre Line ausspuckt, ist auch Tirols größter Pumptrack angesiedelt. Natürlich kann man die imposante Anlage auch vorab nützen, um sich mit den in der Bike Republic geforderten Fahrtechniken - pumpen, drücken, reinlegen - vertraut zu machen. Detto den angeschlossenen Übungsparcours, in dem von grundlegenden Fertigkeiten bis zum Bewältigen von Spitzkehren so ziemlich alles trainiert werden kann, was Mountainbiken ausmacht.
Ungleich lustiger ist es jedoch, ohnehin schon angeschlagen vom Flow Trail auf ein paar schnelle Runden in das "Rolling"-Areal einzubiegen. Glaubt einem ja sonst keiner, wie anstrengend das Nicht-Treten ist! Und hält ja andernfalls jeder für einen Messfehler, wenn der Tacho Pulswerte knapp an der anaeroben Schwelle als Tagesmaximum ausspuckt!
Außerdem: Socializing, Networking, und erneut: Learning by looking, denn alleine ist man auf dem Pumptrack nur selten, und Kontakte zu Gleichgesinnten sind somit rasch geknüpft.

Bei köstlichem Kaffee und Kuchen vom Ötztal Bäck ist Gelegenheit, wieder ein bisschen runterzukommen und den Rest des Aufenthalts zu planen. Für den kommenden Tag sei Regen angesagt, so Christoph. Insofern empfiehlt er uns, den bei Nässe vielleicht etwas heimtückischen "Leiterbergtrail", Teil der ebenfalls 2015 ins Leben gerufenen Big III Rallye, welche die längsten MTB-Trails Söldens umfasst, gleich noch heute anzugehen. "Außerdem sind dort auch viele Wanderer, darum fährt man den ohnehin besser spätnachmitags", so der Local.
Gesagt, getan. Den Uphill übernimmt diesmal nicht die Gaislachkogel- sondern die Giggijochbahn. Leise surrend entführt sie uns in die Welt der dünnen Luft und hochalpinen Erlebniswelten.

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Für den Tourismus entdeckt wurde die Weltcup-Region durch ein denkbar spektakuläres Ereignis: Der Schweizer Professor Auguste Picard musste nach erfolgreicher Aufstellung eines Höhenrekordes 1931 mit seinem Stratosphären-Ballon auf dem Gurgler Ferner notlanden. Von einem Bergführer dabei beobachtet und schwer verletzt gerettet, eilten Journalisten aus ganz Europa nach Gurgl, um von dem Ereignis zu berichten. Mangels adäquater Straßenverbindungen dauerte deren Anreise jedoch dermaßen lange, dass sie die Berichterstattungslücke mit begeisterten Schilderungen der herrlichen Landschaft überbrückten. Und schon waren das Tal und seine mächtigen Gletscher, seine zahlreichen Dreitausender, seine Bäche, Seen und Wasserfälle sowie seine Almhütten weltbekannt und der Rubel begann zu rollen.
Welche Veränderungen diese Entwicklung speziell für Sölden, den Hauptort der Skiregion, mit sich brachte, wird klar, wenn nach dem Aussteigen aus der Giggijochbahn der Blick erstmals auf Hochsölden fällt. Hier haben Bettenburgen längst die früheren Bergbauernhöfe ersetzt; einzelne Heustadl erinnern noch an den früher vorherrschenden Wirtschaftszweig.

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Umso überraschter sind wir, als nur wenige Kurbelumdrehungen später nichts mehr zu sehen und zu hören ist von Skipisten, Lifttrassen & Co. Denn tatsächlich verbaut ist lediglich rund ein Prozent der Fläche des Ötztals, der Rest ist mehr oder weniger unberührte und über weite Teile auch geschützte Naturlandschaft. Und diese erwischt uns nun auf dem Leiterbergtrail mit voller Wucht.
Eigentlich würde der Wanderweg der Kategorie S2 bis S3 ja durchaus unsere volle Aufmerksamkeit verlangen: Verblockte Steinpassagen wechseln mit ausgesetzten Sektionen, stufige Schotterabschnitte münden direkt in enge Spitzkehren, fiese Schrägwurzeln leiten weg vom griffigen Waldboden ins rodelnde, rutschende Unterholz. Aber die Aussicht! Und der Duft der Heuwiesen! Und diese entzückenden Blümchen am Wegesrand!
Speziell im oberen Teil, wo das schmale Schotterband in den Wiesenhang gemeißelt ist wie das Siegerprojekt der Ausschreibung zum schönsten Panoramaweg der Welt, bleibt nach dem ersten Spitzkehren-Schreck dann aber doch auch Zeit und Gelegenheit zum Schauen, Staunen und Genießen. Die Dreitausender der Stubaier Alpen grüßen majestätisch aus dem Osten, in unserem Rücken liegen die nicht minder mächtigen Gipfel der Ötztaler Alpen, und unten im Tal schmiegt sich der geschäftige Ort überraschend nahe an die von hier oben trügerisch liebliche Ötztaler Ache.
Dann taucht der Pfad ab in den Wald, der dazwischen auch immer wieder zu freiem Almboden mutiert, und entlässt uns erst eine gefühlte Ewigkeit später wieder in die Zivilisation; durchgerüttelt, durchgeschüttelt und leidlich erschöpft, aber sehr, sehr glücklich.

 „Ohne Sprit läuft kein Motor.“ 

Gampe Thaya-Wirtin Daniela Prantl hätte uns zum Abschied durchaus ein Schnapserl vergönnt.
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In ähnlicher Tonart geht es auch am nächsten Tag weiter, darüber hinaus garniert mit einer Mittagsrast in einer der urigsten Hütten ganz Tirols. Christoph hat ein abwechslungsreiches Potpourri der empfehlenswertesten Singletrails - im Ötztal-Sprech steht dieser Begriff im Gegensatz zu den gebauten Flow Trails für die lediglich leicht adaptierten, naturbelassenen Wege, die man meistens auch mit Wanderern teilt - vorbereitet. Und auch das Wetter spielt mit.
Während es beim Frühstück noch wie prognostiziert regnet, heben sich kurz vor Tourstart schlagartig die Wolken und die Sonne bricht durch.
"Das ist eigentlich recht typisch für unsere Region. Bis vier hält's jetzt aus", frohlockt der frühere Bergbahn-Mitarbeiter, während wir erneut auf den Gaislachkogel gondeln und fasziniert beobachten, wie sich Gipfel um Gipfel und Gletscher um Gletscher aus der Umarmung der Regenfront löst.

Als erstes gehen wir "schöldern" - ötztalerisch für "herumstrolchen". Denn nicht nur die neue Teäre Line, auch die schon länger freigegebenen Wege tragen Namen, die dem hiesigen Dialekt entstammen. Die Kombination aus Bartig's Bödele-, Rettenbachalm- und Leiterberg-Trail kommt zu ihrer Bezeichnung, weil entlang dieser Route verdächtig viele Einkehrmöglichkeiten lauern, die ein Heimkommen vielleicht erschweren.
Erneut ist der Trubel der Mittelstation mit Motorik-Parcours, Kletter-Schriftzug und Knödelwerkstatt rasch vergessen, als wir nach kurzer Forststraßen-Einleitung entlang der Höhenlinie durch hochalpines Gelände nordwärts cruisen. Zu Saisonbeginn durchquert man hier ein Meer von Alpenrosen; nunmehr ist's ein Teppich aus Früchten, die wir nicht benennen können - Heidelbeeren, "Granten" oder "Moosbeeren"? Von Christoph kommt ein dreifaches Nein - oder auch ein Ja, wer kann das bei dieser Jahrhunderte alten Sprache schon sagen ...
Eine kurze Bergauf-Passage auf der Ötztaler Gletscherstraße gibt uns Gelegenheit, den Rettenbachferner in ganzer Pracht zu bewundern. Dann hat uns die Horizontale und mit ihr der Flow wieder. Freundlich begrüßt und immer wieder auch bewundert, teilen wir uns mit etlichen Wanderern die durch freies Almgebiet (somit: Panorama!) führende Querung zur Sonnblick-Hütte. Danach geht's, weil wir das Schölder-Finale ja schon vom Vortag kennen, über den nicht minder lustigen und anspruchsvollen "Traien-Trail" zurück ins Tal.

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Nächster Ausstieg: Gampe Thaya. Völlig zurecht genießt diese Hütte den Ruf, eine der besten Tirols zu sein. Und obwohl deren Terrasse auch gemütliche Liegestühle und moderne, rote Polstermöbel zieren, gleicht ein Besuch bei Daniela und Jakob Prantl einer Zeitreise in längst vergangene Welten. Er Landwirt und sie Gastgeberin aus Leidenschaft, haben sich die beiden dem Echten, Natürlichen und Einfachem verschrieben. Der Großteil dessen, was hier auf den Tisch kommt, wurde direkt auf der Alm – Schaukäserei inklusive – oder in der Gegend um Sölden hergestellt. Kredenzt wird es ohne viel Brimborium, dafür mit jeder Menge Herzlichkeit und Geschmack. Wir schwören: Wer hier jemals mit Blick in die Bergwelt Schälfelar (sprich: Erdäpfel in Schale) mit Gampe Kaas, eingezetteltes Kraut mit Knödel oder Kaiserschmarrn mit Granten (sprich: Preiselbeeren) genossen hat, kommt wieder!

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Einzige Krux: Für das geplante Finale unseres Ötztal-Besuchs, das Abhaken der Big III Rallye durch Bewältigen des Nene Trails, müssen wir erst ein wenig bergwärts strampeln. An sich kein Problem, aber mit den genannten Almköstlichkeiten im Bauch ...
Wie sein Name Eingeweihten verrät, wurde dieser letzte Wanderweg schon von den Großvätern und wohl auch deren Großvätern begangen. Und tatsächlich hat der Gaislacher Urweg, wie er in der Singletrail Map des Tourismusverbandes auch bezeichnet wird, etwas Altes, Ehrwürdiges, aber auch Gefährliches, nun, da erneut und wie von Christoph vorhergesagt Nebelfetzen und dann immer dichtere Wolkenbänke einfallen. Sie recken ihre feuchten Finger in Richtung der kristallinen Steinplatten, die hier, gänzlich anders als auf den bisherigen Wegen, ineinander verschachtelt und übereinander geschichtet irgendwie doch immer wieder einen Pfad freigeben. Nachdem auch die nächtliche Nässe noch nicht gänzlich aus dem Boden gewichen ist, wird das Finale zu einer teils ausgesprochen lustigen Rutschpartie.
Als es mit Erreichen der Forststraße tatsächlich zu regnen beginnt, ist das wie ein Zeichen: Aus die Maus mit raufgondeln und runtergrinsen! Dafür haben wir uns nun eine Entspannungseinheit in der Therme Längenfeld redlich verdient ...

Informationen

Das Tiroler Ötztal ist das mit 67 Kilometern längste Seitental des Inntals und erstreckt sich, ausgehend vom 800 m hoch gelegenen Taleingang bei Ötz in Nord-Süd-Richtung bis zum Grenzübergang nach Italien beim Timmelsjoch (2.474 m). Flankiert von den Ötztaler und Stubaier Alpen im Westen bzw. Osten, weist die Region eine extreme Dichte an Naturschönheiten auf – allen voran rund 250 Dreitausender.
In Sölden regiert der Wintertourismus, für die kurze Sommersaison (Mitte Juni bis Ende September) konzentriert man sich allerdings schon seit längerem auch auf den MTB-Sport. Zu den rund 1.000 km/35.000 Hm des Ötztaler Streckennetzes kamen zuletzt etliche Singletrails hinzu, mit Ausrufung der Bike Republic Sölden scheint das Angebot für Enduro- und Trail-Biker nun perfekt – wobei es weiter ausgebaut werden soll. Aktuell stehen rund 30 km Singletrails der Kategorie S2 und S3 zur Verfügung, weiters der nagelneue Flow Trail Teäre Line (6 km/800 Hm), ein großzügiger Pumptrack und ein Übungsparcours. Events à la European Enduro Series oder Schnitzeljagd ergänzen das Paket, die Anbindung an die Bergbahnen ist selbstverständlich gegeben.

Toureninfos & GPS-Daten

Die informative und übersichtliche Trail Map des Tourismusverbandes liegt bei den Bergbahnen, Info-Stellen sowie in vielen Quartieren auf und ist auch online einzusehen.
Auf der Homepage des Ötztal Tourismus gibt es eine exzellente Aufbereitung des gesamten Touren-Angebots – von Radwandern bis Trail-Biken – inkl. GPS-Download.

Bergbahnen & Öffis

Fünf Aufstiegshilfen im Ötztal transportieren Bikes, für das Söldener Trail-Netz sind die Gaislachkogelbahn I und die Giggijachbahn relevant. Deren Saison dauert von Mitte/Ende Juni bis 4.10 bzw. 20.9. Für Biker werden Wahl-Abo-Karten (gültig 7 Tage ab Kauf) angeboten, die einen halben bis 5 Tage (€ 20-112,-) benützt werden können. Weiters erhältlich ist eine Bergbahn Unlimited Karte (1 T: € 19,-/ 3T: € 54,-) zusätzlich zur Ötztal (Premium) Card.
Bei den Ötztaler Linienbussen sind Biker ebenfalls willkommen. Ihre Räder haben in einem speziellen Anhänger Platz.

Quartier-Tipps

Von der Ferienwohnung bis zum Hotel in der 5-Sterne Superior Kategorie gibt es eine breite Auswahl Bike-freundlicher Unterkünfte – hier der Überblick des TVB. Wir haben uns in diesen beiden Quartieren sehr wohl gefühlt:

Guiding

Service, Verleih

Über die Service- und Verleih-Stationen (zum Einheitspreis) informiert die Homepage des Tourismusverbandes.

Einkehr-Tipps

Schier unendlich sind natürlich Anzahl und Bandbreite der Raststationen in einem weltbekannten Schigebiet wie Sölden. Aber drei Namen möchten wir euch ans Herz legen:

Events

Therme Längenfeld

Der Aqua Dome ist Tirols einzige Therme und bietet großzügiges Badevergnügen und umfassende Regenerationsmöglichkeiten in futuristisch-geschmackvollem Ambiente. Ganzjährig täglich 9:00 bis 23:00 Uhr geöffnet! www.aqua-dome.at

Allg. Informationen

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  • 7 Monate später...
kann man irgendwo Informationen abrufen, welche Fotos welchen Trails im Beitrag entsprechen?

nicht bild für bild, aber text- und fotoaufbau reichen einander grob die hand. bis 17 ist's die täere line, steinig-wurzelig-kurvig + trocken ist leiterberg, das gleiche eher feucht und mit viel panorama ist die schölder-kombi mit traien, und der nebel am schluss = nene

aber sind eh alle lustig, könnt's/solltest überall hin!

have fun!

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