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Test: ISM PN3.0 Sattel 30

Test: ISM PN3.0 Sattel 30

10.06.20 07:12 11.105Text: Luke Biketalker
Lukas Schnitzer
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, NoPain
Martin Ganglberger

Größe: 175 cm
Schrittlänge: 84 cm
Gewicht: 70 kg
Fahrstil/-können: Rennrad & Gravel, gute Ausdauer, wenig Power, volles Risiko bergab - wird allerdings selten belohnt

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Fotos: Erwin Haiden
Belastungsprobe des nasenlosen Sattels mit besonders schlankem Shape (Performance Narrow) für maximale Bewegungsfreiheit am Gravelbike, Commuter und Rennrad.10.06.20 07:12 11.509

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10.06.20 07:12 11.5099 Kommentare Luke Biketalker
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Belastungsprobe des nasenlosen Sattels mit besonders schlankem Shape (Performance Narrow) für maximale Bewegungsfreiheit am Gravelbike, Commuter und Rennrad.10.06.20 07:12 11.509

ISM Sättel entlasten bekanntermaßen den Dammbereich - so ermöglichen sie eine stärkere Neigung des Beckens nach vorne und damit eine noch aerodynamischere Sitzposition. Nicht ohne Grund ist ISM seit vielen Jahren der absolute Leader beim jährlichen Kona Bike Count, der offiziellen Materialzählung bei den Ironman World Championships der Triathleten.

Allerdings dient ihre spezielle Form nicht ausschließlich der Vermeidung von Taubheitserscheinungen und Durchblutungsstörungen im Tiefflug, sondern sorgt ebenso für hohen Sitzkomfort auf langen Touren. In diese Kerbe schlagen auch besonders die neuesten Sättel der ISM Performance Narrow Serie. Mit schmalen Breiten zwischen 110 und 120 Millimetern und einem sportlichen Look hungern sie nach ambitionierten Rennradfahrern, Gravelbikern und Commutern, die auch in aufrechter(er) Position in den Genuss der ISM'schen Ergonomie-Versprechen kommen möchten.

Exkurs: Sitzprobleme und Sattelschmerz

Weder haben wir unsere Sitzknochen umsonst, noch stammt deren Name von ungefähr: Sie dienen dem Schutz des Gewebes beim Sitzen. Doch auch wenn sich mancher ob seiner Leidenschaft für den Radsport so fühlen mag - unsere Anatomie wurde nicht dazu geschaffen, stundenlang im Sattel eines Fahrrads zu thronen. Setzen sich Mann oder Frau auf einen Sattel, so geraten die Weichteile unweigerlich unter Druck. Dies ist oft im ersten Moment kein Problem, führt aber mitunter mittel- und langfristig doch zu schmerzhaften Komplikationen.
Die Sättel von ISM schneiden laut Hersteller in Durchblutungstests stets am besten ab, sprich: Sie klemmen die Blutgefäße kaum ab. Darum raten auch viele Uro- und Gynäkologen zu den außergewöhnlich geformten ISMs; nicht nur bei akuten Sitzproblemen, sondern bereits vorsorglich, damit diese erst gar nicht auftreten.

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Am offensichtlichsten ist wohl der Sitzknochenschmerz. Unsere Sitzknochen sind von verschiedenen Muskeln umgeben, die den Druck beim Sitzen aufnehmen müssen. Vielfach leiden Radfahrer zu Saisonbeginn unter dieser Art Schmerzen, bis sich die noch etwas geschwächte Muskulatur an die neue Belastung anpasst. Nach einigen Ausfahrten verschwindet der Schmerz in der Regel. Bei einigen bleibt dieser Schmerz allerdings erhalten, wobei vielfach zu einem etwas weicheren Sattel geraten wird. Das kann zu Linderung führen, muss es aber nicht.
Viele Hersteller gestalten ihre Sitzflächen leicht rundlich, was vor allem die Seiten der Sitzknochen beansprucht. Sättel von ISM sind hingegen zumeist flach (weshalb sie etwas tiefer eingestellt werden sollten) und erhöhen dadurch den Komfort bei Sitzknochenschmerzen. Sollte auch dies keine Besserung bringen, findet sich ein spezieller Sattel mit eigens dafür entwickelter Polsterung im Sortiment von ISM, der vielleicht die Lösung darstellt. Der Fachhandel kann hier weiterhelfen.

Ein ebenfalls sehr unangenehmer Schmerz ist der Steißbeinschmerz. Vielfach wird auch hier (fälschlich) zu einem weicheren Sattel geraten. Damit, so erklärt ISM, sitzt man förmlich einem großen Irrtum auf, denn so sinkt man noch tiefer in die Füllung ein und erhöht den Druck auf das Steißbein.

Zu guter Letzt bleibt noch der frontale Schmerz - sprich: Schmerzen im Dammbereich. Hier liegt wohl beim Gros der "Problemfälle" unter den Vielfahrern die Wurzel des Übels. Und exakt hier setzen auch die ISM-Sättel mit ihrer zweiteiligen Nase, die keine Nase ist, sowie ihrer verkürzten Bauform an.

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 Ideal Saddle Modification 

ISM
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ISM PN - Performance Narrow

Jüngster Zugang zum ISM-Lineup ist die Performance Narrow Serie. Die PN Sättel sind nur zwischen 110 und 120 mm breit und in ihrem Shape für maximale Oberschenkelfreiheit optimiert. Da das Gros des Körpergewichtes am Pubic Rami (dem vorderen Teil der Hüfte) lastet, eignen sie sich einerseits für Menschen mit schmalen Hüften oder aggressiver Fahrweise, andererseits für die komplette Bandbreite von relativ sportlichen Sitzpositionen bis hin zur tief gebückten Aerohaltung.

  • ISM PN1.0 25ISM PN1.0 25
    ISM PN1.0 25
    ISM PN1.0 25
  • ISM PN1.1 40ISM PN1.1 40
    ISM PN1.1 40
    ISM PN1.1 40
  • ISM PN3.0 30ISM PN3.0 30
    ISM PN3.0 30
    ISM PN3.0 30
  • ISM PN3.0 CarbonISM PN3.0 Carbon
    ISM PN3.0 Carbon
    ISM PN3.0 Carbon
  • ISM PN3.1 40ISM PN3.1 40
    ISM PN3.1 40
    ISM PN3.1 40

Zusätzlich beinhaltet die Produktbezeichnung jedes Modells eine zweistellige Zahl. Diese dient zur Orientierung hinsichtlich der Sattelhärte auf einer Skala zwischen 10 (geringste Polsterung) und 65 (höchste Polsterung). Unterschiedliches Volumen von Schaum/Gel sorgt hier für Individualität. ISM weist allerdings darauf hin, dass die Sättel mit andauernder Verwendung etwas weicher werden.

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ISM Performance Narrow PN 3.0 Sattel - black

Der hier vorgestellte PN 3.0 repräsentiert mit seiner Breite, Polsterung und dem Gewicht die goldene Mitte der Performance Narrow-Modelle und ist unserer Meinung nach das universellste ISM-Modell für Rennrad, Endurance, Gravel und Commuting. Er besitzt eine überarbeitete und leicht breitere Sattelschale mit sich verjüngenden Kanten und ein rundes Edelstahlgestell mit großem Einstellbereich. Schwarz-glänzende Akzente sowie aerodynamische Belüftungsöffnungen am Heck runden das stylische Design des Newcomers ab.

ISM PN3.0 Sattel 30

Kategorie: Performance Narrow
Einsatzbereich Rennrad, Gravelbike, Zeitfahren, Triathlon, MTB XC
Material Gestell: Edelstahl
Sattelbezug: Synthetisch
Polsterung: 30-Series Schaumstoff
Farbe Schwarz (matt-glänzend)
Abmessungen 255 x 120 mm
Sitzstreben Runde Streben mit großem Verstellbereich
Gewicht 257 g (Herstellerangabe); 234 g (gewogen)
Preis € 239,95 UVP
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Überblick: ISM Performance Sättel

Generell empfiehlt ISM eine etwas differenzierte Betrachtung der klassischen Sitzknochenvermessung und der daraus resultierenden Sattelbreite, da man ja keinen klassischen Sattel kaufen möchte, sondern eben einen ISM. Insofern kommt man wohl nur schwer um den geschulten Fachhandel oder einen Bikefitter herum. Die Experten wissen, welche Breite und Festigkeit am besten zum individuellen Gesäß passt und stellen Muster für Probesitzungen.

Eigene Modelle für Männer und Frauen gibt es bei ISM nicht. Eine Faustregel bleibt jedoch bestehen: Wer eine breite Anatomie aufweist, wählt ein entsprechend breites Modell und umgekehrt.

ISM Sattelformen

  Einsatzgebiete Features Optimal für... Polsterung (10 - 65)*
Performance Short (PS) Triathlon
Time Trial
Rennrad
Vorne abgeschrägt, maximaler Support für die Hüfte in der Aero-Position. Race Day Sattel für All-Out TT Efforts. PS 1.0 (15)
PS 1.1/2.0 (30)
Performance Long (PL) Rennrad
MTB
Lange gestreckte Form, erlaubt das Vor- und Zurückrutschen. Vergrößerte Sitzfläche hinten für längere Anstiege. PL 1.0 (30)
PL 1.1 (40)
Performance Narrow (PN) Rennrad
Triathlon
Time Trial
Besonders schmale Form, maximaler Freiraum für die Oberschenkel. Maximale Bewegungsfreiheit am und aus dem Sattel PN 3.0C (0)
PN 1.0 (25)
PN 3.0 (30)
PN 3.1/1.1/2.1 (40)
Performance Recreation (PR) Hybrid
MTB
Triathlon
Gleiche Form wie PS, aber mit mehr Polsterung. Mehr Polsterung für mehr Komfort an allen Arten von Bikes. PR 2.0 (40)
PR 1.0 (50)
PR 3.0 (60)
Performance Mountain (PM) MTB Hinten schmäler und abgeschrägt, mehr Bewegungsfreiheit. Maximaler Spielraum zum Downhillen oder zum Überwinden von Hindernissen.  PM 2.0 (30)

* Stärke der Schaumstoffpolsterung: weniger Punkte = härter, mehr Punkte = weicher

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Montage und Einstellung

Charakteristisch für die ISM Sättel sind die bereits genannte freistehende zweigeteilte Nase sowie eine außergewöhnliche Einstellung am Rad. Denn auf einem ISM sitzt man deutlich weiter vorne bzw. über der (zweigeteilten) Nase, als man es erwarten würde, weshalb der Sattel anders montiert werden muss.

ISM empfiehlt, sich an der „5 und 5 Regel“ zu orientieren. Kurz: der Sattel muss rund 5 cm weiter nach hinten (gemessen von der Sattelspitze zur Lenkermitte) als der alte Sattel. Das klingt fürs Erste zwar richtig viel, aber man muss sich dabei vor Augen halten, dass die ISMs ohne klassischer Nase konzipiert wurden und es deshalb keinen Sinn macht, das gewohnte Maß "Sattelspitze - Lenkermitte" anzuwenden. Auch handelt es sich bei "5 zu 5" um kein festgeschriebenes Gesetz, sondern eher um einen Ausgangspunkt, um sich an die gefühlte ideale Sattelposition heranzutasten.

  • Würden wir den Sattel in gewohnter Position (Abstand Sattelspitze zur Lenkermitte) montieren, sähe das in etwa so aus und fühlte sich beim Fahren "falsch" bzw. unbequem an.Würden wir den Sattel in gewohnter Position (Abstand Sattelspitze zur Lenkermitte) montieren, sähe das in etwa so aus und fühlte sich beim Fahren "falsch" bzw. unbequem an.
    Würden wir den Sattel in gewohnter Position (Abstand Sattelspitze zur Lenkermitte) montieren, sähe das in etwa so aus und fühlte sich beim Fahren "falsch" bzw. unbequem an.
    Würden wir den Sattel in gewohnter Position (Abstand Sattelspitze zur Lenkermitte) montieren, sähe das in etwa so aus und fühlte sich beim Fahren "falsch" bzw. unbequem an.
  • Laut ISM gehören die Sättel etwa 5 cm weiter vom Cockpit entfernt montiert als gewöhnliche Sättel. In unserem Beispiel reichte ein Versatz von knappen 3 Zentimetern.Laut ISM gehören die Sättel etwa 5 cm weiter vom Cockpit entfernt montiert als gewöhnliche Sättel. In unserem Beispiel reichte ein Versatz von knappen 3 Zentimetern.
    Laut ISM gehören die Sättel etwa 5 cm weiter vom Cockpit entfernt montiert als gewöhnliche Sättel. In unserem Beispiel reichte ein Versatz von knappen 3 Zentimetern.
    Laut ISM gehören die Sättel etwa 5 cm weiter vom Cockpit entfernt montiert als gewöhnliche Sättel. In unserem Beispiel reichte ein Versatz von knappen 3 Zentimetern.
  • Und auch die Sitzhöhe sollte korrigiert werden. ISM empfiehlt  - als ersten Ausgangswert - etwa 5 mm nach unten zu gehen.Und auch die Sitzhöhe sollte korrigiert werden. ISM empfiehlt  - als ersten Ausgangswert - etwa 5 mm nach unten zu gehen.
    Und auch die Sitzhöhe sollte korrigiert werden. ISM empfiehlt  - als ersten Ausgangswert - etwa 5 mm nach unten zu gehen.
    Und auch die Sitzhöhe sollte korrigiert werden. ISM empfiehlt  - als ersten Ausgangswert - etwa 5 mm nach unten zu gehen.

Der zweite 5er in der "5 und 5 Regel" bezieht sich auf die Sitzhöhe. Hier empfiehlt der Hersteller, den Sattel 5 mm tiefer zu montieren als das alte Modell. Da die Sättel bei ISM auf maximalen Steißbeinkontakt ausgelegt sind und die flacher ausgeführte Decke entsprechend adaptiert wurde, sitzt man automatisch (zumeist) höher. Gleichzeitig birgt auch die Sattelneigung Potenzial; ob man sich waagerecht oder mit -1, -2 oder -3° am wohlsten fühlt, das muss jeder für sich herausfinden.

Unserer Erfahrung nach nehmen die gefahrene Sattelüberhöhung und die individuelle Morphologie den größten Einfluss auf die optimale Sitzhöhe. Wer wie ein TT-Weltmeister pedaliert und dabei sein Becken maximal nach vorne rotiert, der sitzt auf einem ISM vielleicht sogar noch höher als auf einem klassischen Sattel.

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In der Praxis

Alles Sattelglück der Welt beginnt mit der Montage und der korrekten Einstellung desselben. Was sich anhand oberhalb beschriebener „5 und 5 Regel“ recht kompliziert anhört, ist im Handumdrehen erledigt. Ich befestige ISM Sättel grundsätzlich ein Äutzerl weiter hinten, ein paar Millimeter niedriger, stelle die Neigung auf ca. -1° und probiere sie am Stand bzw. am Indoortrainer aus. Meistens reichen schon ein paar Pedalumdrehungen, bis die finale bzw. angenehmste Sitzposition am Sattel gefunden ist. Schlussendlich checke ich dynamisch die maximale Beinstreckung (Kniebeugung) und ermittle statisch die Knieposition per Lot (durch den Drehpunkt im Knie und oberhalb der Pedalachse). Nach ein bis zwei Korrekturen ist der Sattel perfekt eingestellt und Tretbewegung sowie Kraftübertragung entsprechen wieder dem gewohnten Muster. In meinem speziellen Fall befand sich der ISM PN 3.0 knapp 3 cm weiter hinten (von der Sattelspitze zum Lenker gemessen) und 2 mm tiefer.

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Zum endgültigen Wohlfühlen war wie erwartet eine gewisse Eingewöhnungsphase notwendig - sowohl die Optik als auch das Sitzgefühl betreffend. Denn der Druck lastet nicht wie sonst vorwiegend am Damm, sondern im vorderen Bereich des Sitzbeins, was wiederum mit der Position (Aero oder aufrecht) variieren kann. Fakt ist: die Entlastung des Dammes ist eine Erleichterung und wird sofort als sehr angenehm empfunden. Jedoch erscheint der Druck im Bereich des Sitzbeines anfänglich etwas ungewohnt. Dieser wird aber weder mehr, noch ist er schmerzhaft, und nach einigen Ausfahrten ist er auch kaum mehr vorhanden.

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Fazit

ISM PN3.0 Sattel 30
Modelljahr: 2020
Testdauer: 6 Wochen
Preis: € 239,95
+ Sitzkomfort
+ Bewegungsfreiheit
+ Universeller Einsatz
+ Design
o Generelle Optik
o Gewicht
- Listenpreis
BB-Urteil: Sportliches und universell einsetzbares Komfortwunder.


Wie schon sein inoffizieller Vorgänger (ISM Adamo Attack) hält der PN 3.0, was er verspricht: Kein Druck im Dammbereich, auch nicht nach mehreren Stunden. Sitzkomfort, wie man ihn sich wünscht und absolut empfehlenswert fürs Rennrad, Gravelbike oder den Commuter.

Trotz seiner optischen Updates ist der PN 3.0 kein Sattel für Poser und #BAAW-Fetischisten. Allerdings liegt die Schönheit nach wie vor im Auge des Betrachters und verglichen mit manch anderem Split-Nose-Vertreter sieht der neue ISM sogar richtig schick aus. Außerdem lässt er sich aufgesatteltet kaum noch von einem klassischen Modell unterscheiden. Was sein Gewicht von mehr als 230 Gramm betrifft, so ist ein direkter Vergleich zu anderen Komfortsätteln schwierig, da verschiedene Hersteller gänzlich andere Konzepte verfolgen. Unter den Split-Nose-Sätteln zählt er auf jeden Fall zu den Leichteren.

Ob ein Satteltausch für Hobbypiloten, die zwar regelmäßig, aber selten länger als 1-2 Stunden Radfahren, Sinn macht, sei dahingestellt. Für sportive Langdistanzler oder Menschen die seit jeher mit Schmerzen und Taubheitsgefühlen kämpfen, sind die Performance Narrow Modelle mehr als nur einen Versuch wert.

Hinweis: Interessierte Käufer sollten sich keinesfalls von den hohen Listenpreisen abschrecken lassen oder auf Aliexpress fragwürdige Replikas kaufen. ISM Sättel sind online zumeist deutlich unter dem UVP erhältlich. Beim Erstkauf empfiehlt sich dennoch, Stichwort Fitting, der stationäre Fachhandel.

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Nachdem ich mich aufgrund der Optik lange nicht durchringen konnte, hab ich es dann vor einigen Wochen doch gewagt und den PN 3.0 probiert. Schon bei der ersten Ausfahrt und einfach mal anwenden der „5 und 5“ Regel hab ich mir die Frage gestellt, warum ich das schon nicht viel früher getan habe. Ein paar weitere Ausfahrten und nachjustieren und ich bin restlos begeistert. Schmerzfreiheit, kein herumrutschen um mal zu entlasten, erstmals seit Jahren intakte Haut. Das Ding ist pure Magie für mich.
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Nachdem ich mich aufgrund der Optik lange nicht durchringen konnte, hab ich es dann vor einigen Wochen doch gewagt und den PN 3.0 probiert. Schon bei der ersten Ausfahrt und einfach mal anwenden der „5 und 5“ Regel hab ich mir die Frage gestellt, warum ich das schon nicht viel früher getan habe. Ein paar weitere Ausfahrten und nachjustieren und ich bin restlos begeistert. Schmerzfreiheit, kein herumrutschen um mal zu entlasten, erstmals seit Jahren intakte Haut. Das Ding ist pure Magie für mich.

 

Tolles Feedback. Wenn das ein Vielfahrer wie du behauptest , dann ist das schon viel wert. Ich bin in meiner aktiven Hobbyzeit fast ausschließlich den ISM Adamo Attack gefahren. Kein Problem mit dem Sitzfleisch und auch nicht mit dem Langi. :D

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Nach einiger hin- und herprobiererei mit verschiedenen Sätteln hatte ich es eigentlich aufgegeben und mich mit dem kleinsten Übel abgegeben. Ich hab mir halt gedacht, ganz problemfrei wird es bei viel Zeit am Rad nicht gehen, aber mit dem ISM passt es jetzt wirklich perfekt. Jedem der da mit Sitzproblemen herumdoktert kann ich nur empfehlen so einen mal auszuprobieren.
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  • 2 Jahre später...

Herauskram:

Von fiz:ik gibts auch so nasenlose Sättel mit breitem kanal , wenn auch nicht offen (transiro)

Ich betreibe keinen Triathlon, hab aber bei langen Ausfahrten Auflieger drauf, zwecks gammeln und ausruhen ;) dabei ist dann mein(e)  sattel(position) nimmer so fein und überlege ich daher ob so was kurznasiges mir dabei helfen könnt in allen Positionen angenehmer zu sitzen. 

Bearbeitet von NoNick
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vor 22 Minuten schrieb NoNick:

Herauskram:

Von fiz:ik gibts auch so namenlose Sättel mit breitem kanal , wenn auch nicht offen (transiro)

Ich betreibe keinen Triathlon, hab aber bei langen Ausfahrten Auflieger drauf, zwecks gammeln und ausruhen ;) dabei ist dann mein(e)  sattel(position) nimmer so fein und überlege ich daher ob so was kurznasiges mir dabei helfen könnt in allen Positionen angenehmer zu sitzen. 

Definitiv. Mittlerweile haben aber fast alle Hersteller so etwas im Programm. ISM & Co sind halt ideal wenn du extrem lange in der tiefen Pose verweilen willst. 

 

Kurze Sättel wie der Specialized Power sind ein guter Kompromiss, wenn du die meiste Zeit „normal“ sportlich sitzt und und zwischendurch vorne runter willst. 

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so, noch a Frage: ich hab jetzt a paar Sättel von verschiedenen Herstellern angeschaut. Die gibts relativ breit Ü14 bis ü15cm breite. 15cm ist eine Breite, die ich in aufrechter Sitzposition am MTB fahr, am RR uä bin ich da bei 14 daheim, ändert sich ja die Beckenposition, sofern ich selbiges nicht versuche aufzukippen (nach ein paar Stunden lassen da aber die unteren Bauchmuskeln nach ;) )

Soll ich nach der selben breite wie aktuell suchen oder ändert sich diesbezüglich auch was bei den Formen?

wenn's sehr steil bergauf geht, setz ich mich auf die Sattelspitze, das ginge somit nicht bei den nasenlosen. Kompensieren die das durch die andere Postion oder ist das ein Nachteil, den ich hinnehmen müßte?

 

den Specialized hab i mir angeschaut, der ist meinem aktuellen sehr ähnlich und eben bei 6h drauf wird das nimmer angenehm

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vor einer Stunde schrieb NoNick:

so, noch a Frage: ich hab jetzt a paar Sättel von verschiedenen Herstellern angeschaut. Die gibts relativ breit Ü14 bis ü15cm breite. 15cm ist eine Breite, die ich in aufrechter Sitzposition am MTB fahr, am RR uä bin ich da bei 14 daheim, ändert sich ja die Beckenposition, sofern ich selbiges nicht versuche aufzukippen (nach ein paar Stunden lassen da aber die unteren Bauchmuskeln nach ;) )

Soll ich nach der selben breite wie aktuell suchen oder ändert sich diesbezüglich auch was bei den Formen?

wenn's sehr steil bergauf geht, setz ich mich auf die Sattelspitze, das ginge somit nicht bei den nasenlosen. Kompensieren die das durch die andere Postion oder ist das ein Nachteil, den ich hinnehmen müßte?

 

den Specialized hab i mir angeschaut, der ist meinem aktuellen sehr ähnlich und eben bei 6h drauf wird das nimmer angenehm

Je länger du "unten" fährst, umso länger verweilst du mit den Sitzknochen auf der Sattelspitze. Daher empfehlen sich für Triathleten die Modelle mit den sehr breiten nasenlosen Spitzen. In der aufrechten Pose wirst du dir damit aber eher schwer tun - daher würde ich einen Kompromiss suchen. Die Breite des Sattels muss zum Abstand deiner Sitzknochen passen, bei den nasenlosen Modellen noch mehr als bei den konventionellen.

 

Wenn es ein Triathlon-Sattel sein soll, dann würde ich einen sehr sportlichen nehmen und tendentiell mit schmälerer Sattelspitze, da du ja doch sehr oft aufrecht fahren wirst. Geo vom Rad muss auch passen, dann die Sättel schiebt man meistens weiter nach hinten, da du ja normalerweise auf der Spitze und nicht am Heck sitzt. Das Lot durchs Kniegelenk bleibt an der gleichen Stelle... der Hintern bleibt an der gleichen Stelle... also muss der Sattel weiter nach hinten.

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vor 16 Minuten schrieb NoPain:

Wenn es ein Triathlon-Sattel sein soll

keine Ahnung wie eng der Begriff gesteckt ist, ich möcht nur in der tiefen Postion auch reibungslos fahren ;)

vor 18 Minuten schrieb NoPain:

Die Breite des Sattels muss zum Abstand deiner Sitzknochen passen

gut, das passt dann

vor 19 Minuten schrieb NoPain:

Geo vom Rad muss auch passen

da hab ich mit dem aktuellen Sattel noch Verschiebespielraum nach vorne und nach hinten

 

ich werd mir wohl einen augenscheinlich passenden bestellen und schauen wie spurlos ich ihn montieren kann um ihn auf der Rolle testen zu können. Geld zum verheizen hab i ja net ;)

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