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Trek Powerfly+ FS 9

Trek Powerfly+ FS 9

25.03.15 08:03 9.527Text: Erwin Haiden
Erwin Haiden

Größe: 180 cm
Schrittlänge: 85 cm
Gewicht: 73 kg
Fahrstil/-können: Gemütlicher Allround-Mountainbiker, gerne auch knackig bergab

Rennrad & Gravel: Das Abenteuer steht im Vordergrund

Klicke für alle Berichte von Erwin Haiden
Fotos: Victor Lucas, Erwin Haiden, Trek
Zwei Räder, ein Motor, die Idee aus Kaisers Zeiten - und dennoch ist das Trek vom Reitwagen so weit entfernt wie Raumschiff Enterprise von den Gebrüdern Wright. Wir haben's am Powerfly+ FS 9 für euch Granada spielen lassen.25.03.15 08:03 9.538

Trek Powerfly+ FS 9

25.03.15 08:03 9.5381 Kommentare Erwin Haiden
Erwin Haiden

Größe: 180 cm
Schrittlänge: 85 cm
Gewicht: 73 kg
Fahrstil/-können: Gemütlicher Allround-Mountainbiker, gerne auch knackig bergab

Rennrad & Gravel: Das Abenteuer steht im Vordergrund

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Victor Lucas, Erwin Haiden, Trek
Zwei Räder, ein Motor, die Idee aus Kaisers Zeiten - und dennoch ist das Trek vom Reitwagen so weit entfernt wie Raumschiff Enterprise von den Gebrüdern Wright. Wir haben's am Powerfly+ FS 9 für euch Granada spielen lassen.25.03.15 08:03 9.538

Meine Kollegen dachten wahrscheinlich, dass ein elektrisches Mountainbike ein perfektes Fortbewegungsmittel für den Firmen-Programmierer ist. Ein Bord-Elektroniker am Gaul, nur für den Fall, dass unterwegs was kaputt geht. Nach elektronischen Schaltungen, funkgesteuertem Fahrwerk und programmierbaren LED-Scheinwerfern ist meine nächste Stufe das Trek Powerfly+.

 Singletrails zum Niederknien, am Sabikah-Hügel thront die Alhambra glühend rot in der Abendsonne, im Hintergrund die verschneiten Berge der Sierra Nevada 

so stand's im Prospekt

Auch wenn sich die Träume von ein paar sonnigen Tagen in Spanien im Regen verwaschen haben, waren die Stunden am Trail erleuchtend. Was 1817 mit der Laufmaschine begann und sich 1885 mit dem Reitwagen in Motorrad und Fahrrad teilte, wird in jüngster Zeit in manchen Bereichen wieder miteinander vermischt. Pedelecs sind seit einigen Jahren wichtiger Bestandteil des Fahrradhandels. Das Trek Powerfly+ FS zielt nun auf eine wesentlich sportlichere Zielgruppe als die ersten elektrischen Bikes - und das, wie ich finde, zurecht.

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Es ist Donnerstag Morgen, draußen regnet's bei 4°C. Der Bosch Akku flüstert leise zu mir: “Lass' uns zu Hause blieben, im Zimmer liegt noch eine Packung Chips und es ist gerade so gemütlich.” Tja, vielleicht war’s auch meine eigener Akku; wie auch immer, sitze ich plötzlich am Powerfly+ und es geht den Rio Genil entlang Richtung Sierra Nevada. Schnell wird mir warm, bis ich merke, dass man die neuen Bosch-Motoren nicht mehr einfach austricksen kann, indem man den Magneten zur Geschwindigkeitsmessung entfernt. In dem Fall versteht das System keinen Spaß mehr und es ist Schluss mit Unterstützung.

Also schiebe ich den Magneten wieder an die richtige Position und lasse mir im Eco-Modus vom Motor helfen. Das Bosch-System (Performance-Line Cruise) hat 5 Stufen:

  • Off
  • Eco + 50%
  • Tour + 120%
  • Sport + 190%
  • Power + 275% (max. 250W)

Im Eco-Modus scheint es für mich so, als würde das Mehrgewicht (das Bike hat ca. 21 kg) durch den Motor kompensiert werden. Durch den 50-prozentigen Leistungs-Aufschlag ist der Schub auch besser dosierbar als im Sport- oder Powermodus. Links am Lenker sitzt die Steuereinheit, der Stufenschalter für die verschiedenen Modi, und so fühlt es sich fast an, als würde ich den Umwerfer schalten, nur dass Kadenz und Pedaldruck konstant bleiben und sich die Geschwindigkeit erhöht.
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Bergauf

So nähere ich mich entschlossen und im Eco-Modus der ersten Wand, knackigen 80 Höhenmeter bei 25% Steigung. Kurz bevor meine noch kalten Muskeln Alarmstufe Rot melden, drücke ich, statt einen Gang zurück zu schalten, einfach die Plus-Taste der Fernsteuerung, und schon geht's mit e-Schub weiter über loses Geröll, mit konstanten 10 km/h und gleichbleibendem Tritt. Innerlich muss ich kichern wie ein kleines Kind. Der Motor legt auf meine Maximalleistung nochmal 250W und so geht's relativ entspannt bis zum ersten Ausguck.

 Power+ statt Kette links und schon geht die Post auch bergauf so richtig ab 

Akku statt Umwerfer

Einzig spürbarer Nachteil des Systems ist, dass, sobald es bergauf etwas technischer wird, die Dosierbarkeit nicht mit motorlosen Bikes zu vergleichen ist. Während ich am Mountainbike mittels Muskelkraft sehr gut an der Schlupfgrenze dosieren kann, bei Steinen oder Wurzeln mal ein wenig mehr Schwung hole oder mit Körperverlagerung drücke oder ziehe, fällt das durch die minimal zeitverzögerte Unterstützung des Elektromotors ein wenig schwerer. So kann's schon mal passieren, dass der Hinterreifen aufgrund des Watt-Überschusses durchrutscht oder noch eine Sekunde nachschiebt, obwohl man gar nicht mehr oder deutlich schwächer in die Pedale tritt.
Aber das sind Feinheiten, mit denen man leben kann, solange man sich darauf einstellt und z.B. statt feiner Klinge die rohe Gewalt des Powermodus walten lässt, und statt an der Rutschgrenze zu balancieren, diese Passagen mit Geschwindigkeit nimmt.

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  • geht im Rodeo-Stil aufs Hinterradgeht im Rodeo-Stil aufs Hinterrad
    geht im Rodeo-Stil aufs Hinterrad
    geht im Rodeo-Stil aufs Hinterrad
  • schwieriger zu dosieren als ohne Motorschwieriger zu dosieren als ohne Motor
    schwieriger zu dosieren als ohne Motor
    schwieriger zu dosieren als ohne Motor
  • 25% Steigung mit einem Grinsen25% Steigung mit einem Grinsen
    25% Steigung mit einem Grinsen
    25% Steigung mit einem Grinsen

Bergab

In die gravitative Richtung fährt sich das Powerfly+ FS vom ersten Moment an sehr vertraut. Ungewohnt ist nur, dass der Motor bis 25 km/h anschiebt und sich danach mehr oder weniger abrupt aus dem Geschehen zurückzieht. So kommt zwar beim Beschleunigen aus niedrigen Geschwindigkeiten ein wenig Motocross-Gefühl auf, doch in Wirklichkeit fährt sich das Trek bergab harmonischer mit minimaler oder ohne Motor-Unterstützung.

 Das Trek hat Bodenhaftung wie eine Achterbahn und macht auf ungewohnt neue Art Spaß 

tiefer Schwerpunkt statt Federweg

Die 470 mm lange Kettenstrebe hat mit dem 68° Lenkwinkel einen passenden Gegenspieler, damit das Trek noch entsprechend agil bleibt und trotzdem keine Nervosität aufkommt. Die versenkbare Sattelstütze und der neutrale Schwerpunkt verleiten außerdem dazu, schnell zu vergessen, dass das Bike “nur” 120 mm Federweg und auch kein Enduro-Fahrwerk besitzt. So weisen einem Ausritte ins härtere Gelände bald in Grenzen. Die 32 mm Standrohre der Revelation müssen immerhin mit dem Gewicht eines ausgewachsenen Downhill-Bikes zurecht kommen.

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Für mich war es im Nachhinein interessant, dass ich auch am e-MTB sehr konservativ unterwegs war. Bergauf fast immer im Eco-Modus, bergab ohne Motor, bin ich vermutlich kein typischer Anwender. Dabei denke ich, dass es für ein elektrisches Fully durchaus eine Zielgruppe gibt. Das Trek ist kein Racer, aber eine gute Wahl für Biker, die - aus welchen Gründen auch immer - mit reiner Muskelkraft nicht oder zu langsam auf den Gipfel kommen und trotzdem nicht auf nette Trails bergab, ein wenig technische Passagen oder auch nur das Plus an Fully-Komfort verzichten wollen. Das Naturerlebnis auf hügeligen Pfaden wird im direkten Vergleich mit konventionellen Mountainbikes nur durch ein leises, aber ständig präsentes, Surren des Motors getrübt.

 Nix für Konsis, aber ideal für Flachland-Indianer mit mehr Ambitionen als Muskeln ;) 

eBike Fullies
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Technisches

Die Performance-Linie von Bosch ist zur Zeit sicher eines der besten und ausgereiftesten Systeme am Markt und wird von vielen Bikeherstellern verwendet. Die Kontrolleinheit sitzt im zentralen Sichtfeld am Lenker und informiert via großem Display über Geschwindigkeit, Akku-Stand, Reichweite und einige andere Daten. Gesteuert wird das Teil über eine große Lenker-Fernbedienung, die in komfortabler Griff-Reichweite ist. So ist das Bosch-System nahezu selbsterklärend.

Sowohl Motor als auch Akku sitzen zentral und möglichst tief und sorgen so für einen möglichst niedrigen Schwerpunkt und ausgewogenes Handling. Herausforderung für alle Fully-Hersteller ist aufgrund des relativ wuchtigen Motorgehäuses, den idealen Kompromiss zwischen vertretbar kurzer Kettenstrebe und optimalem Drehpunkt in Kettenlinie zu finden, um gegenseitige Interferenzen zwischen Antrieb und Dämpfung zu minimieren - sprich Pedalrückschlag, Wippen, etc.

Tech Specs

RahmenAlpha Platinum Aluminium
SteuersatzFSA, E2, gedichtete Lager
GabelRockShox Revelation RCT3 Solo Air, von Trek in Kalifornien abgestimmt
DämpferRockShox Monarch Debonair RL, von Trek abgestimmt
VorbauBontrager Race Lite, 31,8 mm, 7 Grad
LenkerBontrager Low Riser, 31,8 mm, 15 mm Rise
BremsenShimano Deore XT Trail
SattelstützeRockShox Reverb, 31,6 mm, kein Versatz
GriffeBontrager Race Lite, Schraubklemmung
KurbelRIDE+ Aluminium (15 Z.) mit integriertem Bashguard
KasetteSRAM XG-1180, 11fach (10-42 Z.)
ReifenBontrager XR3 Team Issue Tubeless Ready, 27,5x2,35"
SchalthebelSRAM X1, 11-fach
SchaltwerkSRAM X1
LaufräderSRAM MTH716, 15-mm-Steckachse vo, SRAM MTH746, 12-mm-Steckachse hi, beides mit Bontrager Duster Tubeless Ready-Disc (32-Loch)
KetteSRAM PCX
SattelBontrager Evoke 2, Sattelstreben aus CrMo-Stahl
ControllerBosch Intuvia Performance mit Fernbedienung
AkkuBosch Power Pack 400 Wh, 36V, 11Ah, Montage am Unterrohr
MotorBosch Performance Cruise 25 km/h
ExtrasTrek Motor Armor, Trek Motorabdeckungen, Bosch-Lichtkabel (vorne & hinten), AXA-Batterieschloss, interne Zugführung für Schaltwerk & E-System, ABP Convert-Ausfallenden, Motor Armor, 120 mm Federweg
PreisEUR 3.699,-
Gewichtca. 21kg

Einige Hersteller haben den Drehpunkt mit langen Kettenstreben und ausladend langem Umlenkhebel in die Kettenlinie befördert, andere wiederum verwenden eine Kettenumlenkung, um den Drehpunkt zu optimieren und die Kettenstrebe nicht unnötig zu verlängern. All diese Ansätze waren nach Ansicht von Trek schlechte Kompromisse. Deshalb entschied man sich, eine eigene Motorabdeckung zu entwickeln, um so den Drehpunkt auf Linie zu bringen.

 Ein eMTB nah am konventionellen Touren-Fully 

Trailerfahrungen

Die Lösung ist meiner Ansicht nach gelungen. Das Powerfly+ FS 9 ist im Vergleich zu anderen e-MTBs, die ich bisher fahren durfte, am nähestens an einem konventionellen MTB-Handling dran. Die Sitzposition ist zwar nicht allzu sportlich, was vor allem Einsteiger und Gelegenheits-Biker freuen dürfte, dennoch lässt sich das Powerfly wie ein echtes Mountaibike um Kurven, über Felsen oder Wurzeln werfen. Die Freude ist begrenzt durch den Akku. Bergab oder in der Ebene fährt sich's auch ohne Motor gut, doch bergauf ist der Spaß binär: Eine Riesengaude mit Motor, ein Fluch ohne.

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Exkurs: René Wildhabers Trek Slash 9.8 Carbon

Angeführt wurde unsere kleine Runde unter anderem von René Wildhaber. Der Downhill- und Enduro-Profi hat uns Journalisten gezeigt wo der Barthel den Most herholt. Oder anders gesagt: Die 250W Plus am Motor reichten nicht annähernd aus, um mit René mitzuhalten. Dort, wo an steilen Passagen die Elektromotoren aufgrund zu geringen Drehmoments die Patschn streckten, legte René nochmal ein paar hundert Watt Muskelkraft in die Pedale und schaffte den Hillclimb mit einer spielerischen Leichtigkeit. Und bergab waren wir ohnehin chancenlos ...

Tech Specs

RahmenTrek Slash 9.8 Carbon 17,5"KurbelShimano XTR 32
GabelFox Float 36 160mmReifenBontrager XR4
DämpferFOX Float X mit RemoteKasetteShimano XTR 11-40
CockpitSpank Oozy 760 mm (15 mm Rise)
60mm Vorbau
SchalthebelShimano XTR Di2
BremsenShimano XTR Trail (200/180mm) SchaltwerkShimano XTR Di2
Laufrad vorneAmerican Classic Wide Lightning Laufrad hintenSpank Oozy
SattelstützeRockShox Reverb Stealth Kettenführunge.thirteen Kettenführung
SattelBontrager Evoke RXL Carbon PreisEUR 6.299,- mit Standard-Komponenten

Die nächste Saison wird René mit seinem modifizierten Slash 9.8 an den Start gehen. Aufgrund persönlicher Vorlieben aber auch Sponsor-Verträge unterscheidet sich seine Version von der Trek-Serienversion. So setzt René auf ein Fox-Fahrwerk und fährt ab heuer mit einer elektronischen Shimano XTR Di2-Gruppe. Die Verkabelung ist ein Wildhaber-Eigenbau, wartungsfreundlich und mit sauberer Optik. Mit Laufrädern, Reifen und Übersetzung wird permanent experimentiert, meint René, und die finale Entscheidung oft vor Ort, aufgrund der jeweiligen Gegebenheiten des Rennens, getroffen.

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Fazit

Trek Powerfly+ FS
Modelljahr:2015
+Verarbeitung
+Fahrverhalten bergab
+Powermodus bergauf
+Optik
oAkku-Reichweite
o32 mm Gabel
-wehe, wenn der Akku leer
BB-Urteil:Ein liberales Grinsen auf mittellangen und trail-lastigen Touren
Nach erstem Pedelec-Kontakt vor vielen Jahren war ich wirklich überrascht, wie viel sich mittlerweile in dem Bereich getan hat. Waren die ersten elektrischen Mountainbikes teilweise noch mit schwerem Nabenmotor bestückt, knackende, knarzende, hecklastige und kaum zu bändigende Ungetüme, die im Fall einer Panne ein Mechaniker-Team benötigten, so zeigen Bikes wie das Trek Powerfly+ FS, dass sich die Technik enorm weiter entwickelt hat.

Das - mittlerweile übrigens Design-preisgekrönte - Powerfly sieht für ein e-Bike nicht nur elegant aus, es liegt auch schön neutral am Trail. Der an der Kurbel sitzende Motor sorgt für einen tiefen Schwerpunkt, die von Trek entwickelte Motorabdekung für einen optimalen Drehpunkt. Diese Kombination und die versenkbare Sattelstütze lassen das Trek zu einem echten Spaßgerät am Trail werden und schaffen enormes Vertrauen bergab, sogar in etwas schwierigerem Gelände. Fast könnte man übermütig werden, weshalb dem Trek auch eine fettere Gabel gut stehen würde. Wobei es die Kern-Zielgruppe vermutlich ein wenig gemütlicher angehen wird als ein paar verrückte Mountainbike-Journalisten in Granada ...

Bergauf reichte der Akku bei kühlen Außentemperaturen und mit Spiegelreflex-Kamera im Rucksack für immerhin ca. 1200 Hm und 40 km (größtenteils im Eco-Modus). Je nach Motorunterstützung und Körpergewicht kann die Reichweite auch deutlich variieren. Die Reichweite ist leider nach wie vor der Knackpunkt, den jeder für sich erfahren muss. Was für den einen auf der Hausrunde mehr als ausreicht, kann bei längeren Touren schnell zum Killer werden.

Auch wenn für mich persönlich das Bike ein Sportgerät ist, das ich lieber mit Muskelmotor betreibe, bieten elektrische Antriebe auf speziell dafür ausgelegten Bikes wie dem Powerfly+ FS viele Vorteile. Egal, ob man in bergigen Regionen wohnt und zu wenig Kondition hat, um einen Gipfel mit Muskelkraft zu erreichen, oder man gemeinsam mit dem wesentlich stärkeren Partner oder der Partnerin trainieren möchte: Die Tour am Trek hat mir gezeigt, dass Sportlichkeit, Elektromotor und Mountainbike nicht unbedingt ein Widerspruch sein müssen.
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