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Argus Bike Festival Bildbericht 2023

Argus Bike Festival Bildbericht 2023

18.04.23 10:15 4.264Text: NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Fotos: Michael Meindl, Johannes Friedl, Peter Provaznik, Christian Fürthner
Höher, weiter, jünger, schneller. Mit neuem Setup und sensationellen Performances sorgte der Dirt Contest für würdige Höhepunkte am Wiener Rathausplatz. Wunderbarer Kontrapunkt und facettenreiche Ergänzung: das bunte Festival-Programm ...18.04.23 10:15 6.973

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18.04.23 10:15 6.9735 Kommentare NoMan
Lisi Hager

nicht mehr sehr blond, immer noch blauäugig, schokosüchtiger denn je

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Michael Meindl, Johannes Friedl, Peter Provaznik, Christian Fürthner
Höher, weiter, jünger, schneller. Mit neuem Setup und sensationellen Performances sorgte der Dirt Contest für würdige Höhepunkte am Wiener Rathausplatz. Wunderbarer Kontrapunkt und facettenreiche Ergänzung: das bunte Festival-Programm ...18.04.23 10:15 6.973

Für den Bruchteil einer Sekunde hält die Menge kollektiv den Atem an. Es ist, als ob die ganze Welt stillsteht, und nur die zwei da oben in der Luft sich weiterdrehen. Einmal, und nocheinmal - das ist bereits klar. Aber werden sie das Ding auch stehen?
Mit einem satten Schmatzen setzen ihre Reifen auf der Landing Bag auf, erst jene von Lennox, zarte 15, und bloß minimal zeitverzögert die von Samy Louis, unglaubliche 12 Jahre jung. Kein Wackler, kein Rutscher. Kerzengerade zischt das juvenile Duo vom Airbag runter in den asphaltierten Auslauf. Und nun bricht die Hölle los.

"Yeeaaahhh, Double-Backflip, da ist eeeer!" brüllt Moderator Andi Brewi in sein Mikrofon. Lennox Zimmermann wirft seine Arme hoch, Samy Louis Fernbach ballt die Fäuste, schreit sich die gesammelte Anspannung der letzten Stunden aus dem Leib.
"Freeride MTB Athlet" steht im Insta-Profil des Unterstufen-Schülers, einen YouTube-Kanal hat er ebenfalls schon. Wenn ihm nach Trainieren ist, überredet er seinen Vater zu Roadtrips, langen Wochenenden, Flügen sogar. Unmittelbar vor seiner Haustür hat er den Dirtgarden im 23. Wiener Gemeindebezirk, dessen Pächter Papa Fernbach neuerdings ist.
"A bissl peinlich" fand das beim BMX Vösendorf groß gewordene Sprungtalent, dessen Liebe fürs Dirtjumpen erst vor wenigen Monaten auf den Monster-Drops im spanischen La Poma Bikepark aufgeflammt ist, dass es am nass-kalten Samstag stets nur für ein- und denselben Trick reichte. Nun jedoch hat er geliefert. Helme fliegen, Bässe dröhnen. Die Menge tobt.

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Young Guns

Sie hat an diesem Tag schon schwierigere Tricks gesehen und prominentere Paarungen. Höhere Luftstände und kreativere Kombinationen. Aber was der Niedersachse und der Wiener da gerade gezeigt haben, ist das nochmal größere Kino. Denn wie bereits erwähnt: Der eine ist 15, der andere gerade Mal zwölf. Und gemeinsam haben sie soeben wiederholt, was Samy Louis als weltweit einzigem Zwölfjährigen vor exakt drei Wochen beim Masters of Dirt in Innsbruck zum ersten Mal in seinem Leben gelungen ist: Double-Backflip am Mountainbike.
In einer Bonusrunde, in welche sie das Wiener Publikum nach erfolgreichem Backflip No-Hander ausnahmsweise entsendet hat. Vor einer Kulisse, die ihresgleichen sucht. Nach einer Auslosung, die von allen anwesenden 16 Freeridern ausgerechnet die beiden Young Guns zusammengebracht hat. Und mit dem mentalen Handicap eines unschönen Trainingssturzes vor all den Leuten in Samy Louis Gepäck.

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Die beiden Judges werden dieses Paradebeispiel an Teamwork, Talent und Timing später - verdient, aber laut den beiden Protagonisten trotzdem "völlig unerwartet" - mit dem Sieg im für Wien neuen Syncro-Bewerb honorieren. Jetzt allerdings belohnen sich Lennox und Samy Louis erst einmal selbst: Die Teenager rennen die Landing Bag hoch, springen, lachen, umarmen einander, taumeln, purzeln wieder runter, rutschen und robben und hüpfen und jubeln und lassen sich bei alledem von ihren Fans und Zaungästen feiern, als ob sie das schon immer so gemacht hätten, sonntags um vier.

Und fallweise haben sie das ja auch. Samy Louis war soeben mit der Masters of Dirt-Jubiläumsserie auf Österreich-Tournee: Linz, Wien, Salzburg, Innsbruck, Graz; vier Wochen, zwölf Events. Noch im Vorjahr sprang der junge Mann zur gleichen Zeit wie nun den "großen" Vienna Dirt Battle seine Abschluss-Show bei der "kleinen" School2Rock. Ob er dort, im Unterrichtsfach Fotografie, die typischen, coolen Gesten und Moves gelernt hat, mit denen er nun abfeiert?
Auch Lennox durchlief die legendäre Talenteschmiede des BMX-Profis Senad Grosic, die seit 2016 Jahr für Jahr im Rahmen des Argus Bike Festivals am Wiener Rathausplatz gastiert. 2018 debütierte Deutschlands aufstrebender Freeride-Star hier als Zehnjähriger. Mit elf absolvierte er die komplette M.O.D und schaffte seinen ersten Double-Backflip am BMX, mit 14 "bekam er den Red Bull-Helm", erzählt Samy Louis ehrfürchtig über den Ritterschlag seines Kompagnon.

 Komplett stoked 

Wie sich Samy Louis Fernbach fühlt, nachdem ihn Lennox Zimmermann zum Syncro-Double Backflip vor tausenden Zusehern pushen konnte
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Beinahe hätte "die verrückteste Zahnspange des ganzen Events", wie der Contest-Moderator den jungen YT-Profi launig betitelt, sogar noch einen draufgelegt: Spät, sehr spät erst, streifte er die auf unglaublichen zehn Metern Höhe liegende Latte beim Highjump-Bewerb; unterm Helm war beim obligatorischen Backflip noch Luft, erst das Hinterrad holte die Stange herunter.
Nota bene: Lediglich vier Rider waren bei dieser Marke, die übrigens neuen Hochsprung-Rekord für Wien bedeutete, noch im Bewerb, und einzig Nicolas Kroffig aus Frankreich reüssierte am Schluss.

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Writing History

Wer meint, mit dem jüngsten Contest-Teilnehmer und höchsten Sprung ever wäre das Maß an Sensationen für die diesjährige Auflage des Events voll, der irrt. Tatsächlich jagte heuer ein Gänsehaut-Moment den nächsten - und damit sind nicht die erbärmlichen Temperaturen und der intensive Regen gemeint, welche den Auftakt des Wochenendes, vor allem aber den Festival-Aufbau zur Zitterpartie machten.

Da sind zum Beispiel die 16 Jungs und Mädls, welche BMX-Legende Senad Grosic heuer in sein Klassenzimmer der etwas anderen Art geladen hatte. Die 7- bis 14-Jährigen Schüler der School2Rock tragen Quietschente am Helm und Zahnspange im Mund, aber üben bereits eifrigst One Hander, Toboggan, Nac Nac oder No Foot - und machen ihren Coach damit im besten Sinne "fertig". Vor allem wenn sie sich, wie Emil, den Backflip in den Kopf gesetzt haben; jenen Trick (und auch hier schließt sich ein Kreis und schreibt sich das Argus Bike Festival mittlerweile seine eigene Geschichte), den Senad Grosic einst ebenfalls am Wiener Rathausplatz zum ersten Mal zeigte.
Zu den hingerotzten Klängen von Nirvana und AC/DC versucht Emil umzusetzen, was ihm der Routinier gerade minutiös erklärt hat: Warum mit dem Oberkörper reingehen, wann mit den Armen ziehen, was mit dem Kopf machen, welche Aufgabe haben die Beine bei alledem - und crasht. Keine 30 Sekunden später steht er wieder am Roll-in, holt tief Luft, fährt los - und diesmal funktioniert's.
Es ist schwer auszumachen, wer sich da mehr freut: der frisch geadelte Junior, der Moderator samt Publikum, Senads drei Helfer, von denen Philipp Schuster übrigens später noch einen Frontflip No Hander zeigen wird, oder der Meister himself ...

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Da ist weiters das spektakuläre, neue Setup des Vienna Dirt Battle. Zehn Meter Höhe, und damit drei mehr als bisher, maß diesmal der monströse Startturm. Und mehr Höhe bedeutet mehr Wumms, folglich noch beeindruckendere Action.
Zehn Meter breit, 20 Meter lang und vier Meter hoch war der nicht minder respekteinflößende Landing Bag. Dass aus Gründen der Sicherheit bei der Landung vom früheren Dirthügel auf den luftgefüllten Airbag gewechselt wurde, machte sich beim Best Trick Contest nicht nur in Sachen Risikobereitschaft der Rider bezahlt; den bisherigen Erdhaufen hätte der Regen im Vorfeld einfach weggespült.

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 Run, Przemek, run!!! 

Moderator Andi Brewi schickt den Polen zwei Minuten vor Best Trick-Schluss im Laufschritt zurück an den Start, auf dass er nach zig Fehlversuchen doch noch seinen Double BackFlip 360 schaffe - und dieser liefert.

Die Profis dankten es nicht bloß mit Spezialtricks, die einzig auf einem Luftkissen möglich sind - etwa, indem man weit oben auf demselben landet und sich dann kurzerhand nochmals in eine Rotation katapultiert. Sie lieferten vielmehr eine perfekte Show samt lustigen Slapstick-Einlagen, beeindruckender Kameradschaft und feinen Zugaben und zündeten ganz nebenbei ein wahres Trickfeuerwerk - Weltpremiere inklusive:
Dem Weltranglisten-Zweiten David Godziek gelang nach mehreren Ausrutschern im letzten Anlauf der Best Trick Competition der erste Cash Roll Windshield Whiper auf einem Mountainbike ... will heißen: alles dreht sich, alles bewegt sich, furchtbar schnell um alles herum.

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Wohl gab sich Andi Brewi Mühe, das soeben Gesehene möglichst anschaulich zu erklären: "Das ist ein Frontflip 720, bei dem er das Rad einmal nach links unter sich und einmal nach rechts über sich bewegt."
Die Stimme des Dirt Battle bat hierfür sogar DJ Mosaken um einen Augenblick Ruhe, sodass der brave Familienvater in den Zuschauerreihen sein schüchternes Wippen zu dessen treibenden Beats unterbrach, seine geschätzt Vierjährige sich nicht mehr so tief in ihre katzenförmigen Plüsch-Ohrenschützer ducken musste und sich ihr zugehöriger Chihuahua kurz aus der Louis Vuitton Hundetasche seiner durchgestylten Herrin wagte.
Aber wie sollen Normalsterbliche, die typischer- und charmanterweise einen Großteil des Wiener Publikums bilden, derlei wirklich nachvollziehen können, wenn selbst der versierte Slopestyler ein "Mir fehlen nicht die Worte, mir fehlen ganze Sätze!" nachschiebt?

Jedenfalls holte sich der Pole mit diesem Cash Roll Windshield Whiper seinen im Vorjahr abgegebenen Best Trick-Sieg zurück und erhöhte auf insgesamt vier Wien-Triumphe, gefolgt von seinem Landsmann Przemek Abramovicz (Double BackFlip 360), Vorjahressieger Alejandro Bonafe (ESP, Cash Roll Tailwhip to Barspin) und Dorian Macher (Backflip Superman Seatgrap Indy to Tailwhip) als bestem der insgesamt sieben (!) Österreicher.

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Sehen und gesehen werden

Aber Big Air und Hammer-Tricks sind beim Argus Bike Festival längst nicht alles, im Gegenteil.
Denn da sind außerdem die Aussteller-Zelte und der Test-Parcours, die Histo-Ecke und der Fahrrad-Flohmarkt, der Pumptrack und die Kinderwelt, die Schrauber-Workshops und die Infostände. Da werden Fahrräder durchgecheckt und Urlaube verlost, Ausfahrten unternommen und Schnäppchen gejagt, Autogramme gegeben und Aushängeschilder geehrt.
Die einen zeigen, was es heuer alles Neues gibt, die anderen demonstrieren, wie schön wiederbelebtes Altes sein kann. Aber nicht nur deshalb ist die Messe als das eigentliche Herz der Veranstaltung, das selbst dann ungerührt schlägt, wenn's stundenlang schüttet, immer wieder auch ein beeindruckendes Zeugnis der Zeit.

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 Schau ma afoch amoi! 

Festival-Besucher zu seiner Begleiterin, nachdem sie sich eingangs nicht ganz sicher sind, was sie als erstes machen wollen

Wer hätte zum Beispiel vor drei Jahren gedacht, dass die Finger einer Hand nicht mehr ausreichen, um alle Aussteller zum Thema Leasingbike abzuzählen? Wer hätte vor der Lastenrad-Förderung geglaubt, dass sich die mit den braven Mulis vollgestellten Zelte zu Publikumsmagneten entwickeln? Wer hätte in den Nullerjahren - ja, auch da gab's die Veranstaltung bereits - auf den heutigen E-Bike-Anteil bei den Exponaten gewettet? Und wer sich für Fleisch aus Pflanzen oder Alpen-Risotto mit Flachgauer Bio-Sellerie angestellt?

Man schaut also und staunt, man sammelt und kauft. Man schickt seinen Nachwuchs über kleine Wippen, Rampen und Wellenbahnen, kneift selbst aber sicherheitshalber vor einer Pumptrack-Session oder gar dem dortigen Gaudium namens Sirtaki-Race. Man versucht (erfolgreich!), ein Cargobike zum Wheelie zu bewegen, man scheitert (famos!) am Vorhaben, "schnell durchzugehen".
Man gustiert und flaniert, man plaudert, man trifft. Und ab und an scheint die Eröffnung der Wiener Fahrradsaison allen Wetterwidrigkeiten zum Trotz solche Frühlingsgefühle hervorzurufen, dass man inmitten von all dem Trubel völlig selbstvergessen kuschelt und knutscht.

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Rollende Vielfalt

Apropos kuscheln: Relativ eng ging's auch beim zweiten, zahlenmäßigen Programm-Highlight des Wochenendes, der Wiener Radparade, zu. Aber wen wundert's: 9.000 Aktive müssen erst Mal Platz finden vorm Burgtheater beim Festival-Haupteingang!
Aus allen Ecken und Enden Wiens strömten sie per Sternfahrt oder Individualanreise herbei. Und wer gerade kein Bike mit hatte, aber spontan noch mitfahren wollte, wurde von WienMobil gar trefflich bedient. Denn der hiesige Bikesharing-Anbieter feierte ersten Geburtstag und bot seine Leihräder deshalb vorübergehend kostenfrei an.

Und so warteten oder tanzten sie zu den rhythmischen Klängen von SambAttac bis zum offiziellen Startschuss: die Klappradler und die Tallbiker, die X-Men und die Avengers, die Badenixen und die Eisbären, die Tweed-Rider und die in der Krachledernen, die golden Behelmten und die Cowboy-Hut Tragenden.
Vierfach bemannte Lastenräder neben puristisch ausgeführten Tretrollern, aufgedröselte E-Chopper neben futuristischen Velomobilen ... es gibt nichts, was es nicht gibt bei dieser alljährlichen, fröhlich-bunten Manifestation für eine Stadt mit mehr Radfahrenden - sogar ganz normale Zweiräder in allen Größen, Farben und Erhaltungszuständen samt ebensolchen Menschen drauf.
Kurzum: Es war ein beeindruckendes Bild der Lebensfreude und Lebensqualität, das sich Schlag 12 Uhr auf den für den übrigen Verkehr gesperrten Weg um den Ring machte, um Wien zu zeigen, wie schön Wien wäre, wenn Wien (verkehrstechnisch, jetzt) ein bisschen weniger Wien wäre.

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Und damit ist’s abschließend Zeit für unsere traditionelle Vorschau: Am 13./14. April 2024 wird sich dieses Bild wiederholen. Und mit ihm der Eindruck, wie schön Wien wäre, wenn’s immer so bliebe – atmosphärisch, jetzt. Wettertechnisch prognostizieren wir diesmal besser nichts. Vielleicht hilft’s …

www.bikefestival.at, @vie-bikefestival, @dirtbattle, #dirtbattlevienna

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